....auch für Nautiker von Interesse?


Publiziert von Henrik , 3. April 2015 um 15:00.

Region: Welt » Schweiz » Freiburg
Tour Datum: 8 März 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD   CH-FR 
Zeitbedarf: 3:30
Strecke:Viel Hartbelag
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:Gourmessa mit Claudia

... Wetterbedingungen, die solchermassen lauten: wechselnd bis stark bewölktes Wetter mit ab und zu etwas Regen, sind Grundlage, sich auf Wegen zu bewegen, die einen nicht hinterher mit aufwändigen Reinigungshantierungen entweder in der Badewanne oder in der Waschküche belasten – ich attestiere jenen, die solche Handlungen dann jeweilen mit Grandesse und Gelassenheit auf sich nehmen, eine hohe Schule, die noch mit einem Namen zu benennen sei (...)!
 
... Unternehmungen, bei denen wir wie so oft über Mittag ein Restaurant aufsuchen, wollen wir nicht betreten, auch wenn wandernd unterwegs, mit Moraststollen oder bekleckerten Hosenbeinen! Deshalb erinnerte ich mich an eine Wanderung, die vornehmlich mit Mergelwegen und teilweise dann auch Hartbelag aufwartet.  Die Anfahrtszeit soll auch berücksichtigt werden – Claudia ist weit weniger ferrophil als ich.
 
... mit dem ICN fahren wir nach Yverdon-les-Bains, steigen um in die S 30 auf Gleis 3 und lassen uns nach Cheyres bringen – dort hat sich allerhand im Bahnhofsbereich verändert. Das ehemalige Bahnhäuschen wurde mit einer Rundmauer versehen, die Perrons an die NPZ angepasst und im Haltebereich auf zwei Geleiseteile erweitert (neue Kreuzungsstelle). Als wir dem Zug entsteigen, traue ich kaum meinen Augen: hier wurde viel Geld ausgegeben, für eine Haltestelle in der Pampa. Vielleicht zu Unrecht? Man korrigiere mich!
 
... wir begeben uns zuerst hin zum Uferbereich. Spaziergänger wie Bewohner hier am Ufer des Lac de Neuchâtels begegnen vielen Hinweisschildern, dass sie sich in einem NSG nationaler Bedeutung aufhalten. Drauflos laufen liegt also nicht drin, berechtigterweise. Das Ufergelände zwischen Estavayer-le-Lac  bis nach Champs-Pittet beinhaltet das grösste Seeuferfeuchtgebiet der Schweiz. Sie beherbergt etwa ein Viertel der Flora und der Fauna des Landes.  Erstaunlicherweise scheint aber der Bau- und „Hüsli“-wahn vor  der Schutzzeit des NSG schon existent gewesen zu sein – teilweise nicht besonders erbaulich, was da hochgezogen wurde. Entlang des Sees scheinen auch Daueraufenthalter zu wohnen. Und es gibt ausgewiesene Badestellen entlang des Schutzgebietes wie auch einige Marinas.
 
... auf eine solche treffen wir nun – über Stege überwinden wir zwei kleine Kanäle, huschen zwischen Wohnwagen (!) hindurch und landen dann am Ufer, auf einem sandigen Weg durchs Schilf. Für nautisch Interessierte hier ein Auszug aus einem pdf. Etwas später gelangen wir an eine scheinbar natürliche Bucht, die auch einen Steg trägt, danach führt der Weg auf einen Holzsteg, der erst 2009 angelegt wurde. Auf ihm treffen wir überraschenderweise doch auf einige Spaziergänger und insbesondere Familien, die ihrer Jungschar die Fauna und Flora wohl näher bringen wollen. Bedauerlicherweise, obwohl mir bei der Planung die Besonderheit der Umgebung  bekannt war, dass wir uns in einem NSG bewegen, vergass ich den Feldstecher! Wir haben aber auch so Vieles beobachtet, mit blossem Auge. Noch schien die Sonne, doch auf der andern Seeseite, über dem Jurasüdfuss hingen die ersten grauen Wolken. Und der Wetterbericht sprach für eine erneute „Regenzeit“.

... auch eine Kantonsgrenze „überwinden“ wir: Cheyres liegt im Freiburgischen, Yvonand im Waadtländischen. Der WW markiert die Grenze, wie auch den nächsten Teil der NSG. Jetzt fallen uns die Misteln auf, die zu Hunderten im Wald hängen, unter dessen Wipfeln wir entlang wandern. Der Weg geht in Hartbelag über. Verschiedene Hinweisschilder machen deutlich, dass die Zugänge zum Seeufer saisonal gehandhabt werden – aktuell ist der Zutritt verboten. In Yvonand legen wir eine Rast ein. Vorsorglicherweise habe ich hier reserviert – zu oft haben wir insbesondere in der Romandie die Erfahrung gemacht, dass der Sonntag mit einem gemeinsamen Familientreffen regelrecht zelebriert wird, mittags. Das Restaurant liegt im Herzen von Yvonand und die Gäste sind vorhanden – auch die Sonne heizt durch die Fenster, sodass wir gerade noch den Tisch wechseln können.
 
... der weitere Verlauf des WW konfrontiert uns mit nicht Beabsichtigtem. Zuerst folgen wir der korrekten Führung entlang den verschiedenen Richtungszeigern mit dem klassischen Motiv der Rhombe. Bei Punkt 435 queren wir die Kantonsstrasse wie das Trassee der SBB, danach geraten wir in unwegsames Gelände aufgrund von Holzschlag – das Gebiet ist aber nicht gesperrt! Hernach steigt der Weg hinan, bis in die Nähe des Refuge de Escarbille. Dort irritiert uns (erneut) das grosse Wanderschild, das Yverdon-les-Bains anzeigt – die üblichen Rhomben fehlen. Kurze Zeit später rechterhand ein Hinweisschild auf das angrenzende NSG – hier wäre wahrscheinlich der Zugang zum Erlebnisweg des Naturschutzgebiet "Grèves de Cheseaux", das unmittelbar der Bahnlinie bis Champs-Pittet folgt.
 
... wir verbleiben aus Unsicherheit auf dem Hartbelag, der uns fast zermürbt! Die Karte übrigens zeigt alles korrekt auf. Bereits  2012 bin ich dem Irrtum aufgesessen...Und der Hartbelag endet erst in Chesaux. Dort findet dann Claudia den richtigen Weg, der aber NICHT auf der Karte existiert. Wir landen auf dem Erlebnisweg kurz vor Champs-Pittet und gelangen zum Pro Natura Zentrum Champ-Pittet, das seine Saison ab 21. März für eröffnet erklärt. Hier tummeln sich nichts desto trotz viele Spaziergänger, der PP ist voll und noch wärmt die Sonne.
 
... ich schlage Claudia vor, hier den Rückweg anzutreten, bevor die Massen den ÖV überschwemmen. Stündlich verkehrt hier ein Zug in die jeweilige Richtung.  So warten wir ungeplant genau 10 Minuten auf den Kurs nach Payerne. Dann weiter nach Murten, von hier nach Neuchâtel, wo wir gerade noch den ICN nach Basel erwischen: wir haben nämlich nicht weitergescrollt auf dem online-Fahrplan... diesen Zug hatten wir sozusagen übersehen. Da stehen wir auf Gleis 1 und eben rollt der ICN aus Yverdon heran – das ist der nach Basel, sage ich zu Claudia, dann rennen wir durch die Unterführung zum betreffenden Perron, steigen ein und finden ausreichend Platz sowie ein Panofenster rechter Hand.
 
... Claudia rühmt meinen Kenntnisstand in Sachen Zugsverkehr – Kunststück, ich bin ja auch oft unterwegs. Trotz der frühen Heimkehr wuselt es auf der Passarelle im Bahnhof Basel, aber das habe ich ja zur Genüge schon kolportiert bzw. moniert!

Spaziergang und Gourmessa mit Claudia

Tourengänger: Henrik


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