Hundstein (2117 m) - die Grande Route der Salzburger Schieferalpen


Publiziert von 83_Stefan , 20. Februar 2015 um 20:05. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Salzburger Schieferalpen
Tour Datum:17 Februar 2015
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1765 m
Abstieg: 1765 m
Strecke:Unterberg - Hinterjetzbachalm - Brunnkopf - Schwalbenwand - Schönwieskopf - Ochsenkopf - Hundstein (Statzer Haus) - Langeck - Lohningalm - Griesbachhütte - Unterberg (21,4 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der B164 nach Unterberg, etwa 1 km südlich von Maria Alm; dort ins Jetzbachtal abbiegen und auf schmaler Teerstraße bis zum kostenfreien Parkplatz vor dem Sperrschild.
Unterkunftmöglichkeiten:Statzerhaus (ÖTK-Zentrale Wien, 2117 m); nur während der Sommersaison geöffnet.
Kartennummer:AV-Karte 45/1 - Niedere Tauern I.

Zwischen den wilden Berchtesgadener Alpen im Norden und den vergletscherten Riesen der Hohen Tauern im Süden gelegen, scheinen die Salzburger Schieferalpen nicht viel herzugeben. Im Sommer gehört das kleine Gebirge den Wanderern der gemäßigten Sorte ohne größeren alpinen Anspruch, im Winter präsentiert sich das Gebiet aber in einem ganz anderen Kleid: Rassige Hänge und lange Grate laden zu facettenreichen Unternehmungen, sowohl für Schneeschuh-, wie auch für Skitourengeher ist allerhand geboten. Hier beschrieben ist die lange, winterliche Überschreitung von der Schwalbenwand zum Hundstein aus dem Jetzbachtal, die sicherlich zu den lohnendsten Unternehmungen im Gebiet gehört - staunend wandert man in stundenlangem Auf und Ab dem höchsten Punkt der Gebirgsgruppe entgegen und nichts behindert die Rundumsicht. Die Salzburger Schieferalpen bieten deutlich mehr, als auf den ersten Blick angenommen!

Vom Parkplatz im Jetzbachtal geht es auf der Straße noch ein Stück taleinwärts; hinter einer Brücke zweigt man nach rechts ab und über freie Hänge erreicht man bald zwei kleine Hütten. Durch die breite Schneise - ein Mal kurz unterbrochen durch einen kurzen Waldgürtel - im weiten Linksbogen weiter bergan. Schließlich geht's in den Wald hinein und bald darauf wird durch eine steilere Gasse der breite Kamm erreicht.

Der Kamm leitet hinauf zum kreuzgeschmückten Brunnkopf, wieder ein kleines Stück abwärts und anschließend deutlich steiler hinauf zur Schwalbenwand; das Kreuz steht etwas unterhalb des höchsten Punkts. Die Aussicht ist klasse und daran wird sich während des langen Übergangs zum Hundstein nichts ändern, den man bereits nahezu vollständig einsehen kann. Die Berchtesgadener Alpen und die Hohen Tauern liegen wie auf dem Präsentierteller - was für ein Anblick!

Am Kamm geht's nach Südosten weiter. Zuerst hinunter und dann wieder bergauf zur deutlichen Erhebung P. 1992 m. Als nächstes wird der Schönwieskopf (Gipfelkreuz und -buch) überschritten, nach dem man zum tiefsten Punkt der Überschreitung absteigt. In ständigem Auf und Ab geht's auf den Ochsenkopf zu, vor dem sich aber noch der markante P. 1945 m in den Weg stellt - der Kamm zieht sich! Auf dem Ochsenkopf (Gipfelkreuz) hat man endlich das Gröbste geschafft, der Hundstein ist bereits zum Greifen nahe, aber immer noch 200 Höhenmeter entfernt.

Man steigt am breiten Kamm hinunter in den Sattel und jenseits etwas nach rechts ausweichend aufwärts, bis der Gipfel des Hundsteins mit dem Kreuz und dem Statzerhaus erreicht ist. im Winter ist die Hütte geschlossen, eine Übernachtung im Sommer muss in dieser wunderbaren Lage ein großartiges Erlebnis sein. Der Gruppenhöchste bietet Ausblicke vom Feinsten, man kann sich gar nicht satt sehen! Besonders schön sind die Berchtesgadener Alpen im Norden und die Glocknergruppe im Süden anzuschauen, im Tal unten glänzt der Zeller See.

Nach Nordosten geht's auf dem Versorgungsweg der Hütte über die flache Gipfelabdachung zu einer steileren Stufe (Serpentinen am Fahrweg), nach der der Kamm wieder deutlich flacher zum Sattel vor dem Langegg mit der Seilbahn-Bergstation leitet.

Hier verlässt man den Rücken und steigt nach links über freie Hänge, der "Skiroute 17" folgend, hinunter zu einem Fahrweg, dem man nach rechts zur Grießbachalm folgt. Hier bietet sich eine Einkehr an. Anschließend geht's auf dem Fahrweg (weiterhin "Skiroute 17") bergab, bis man nach links auf einen anderen Versorgungsweg wechselt. Auf ihm, vorbei an der Lohningalm, bis er die Hauptabfahrt des Skigebiets erreicht. Links der Piste steigt man ab, bis man kurz oberhalb von Unterberg nach links auf eine Teerstraße wechseln kann, der man hinunter in den Ort folgt. Auf der Fahrstraße ins Jetzbachtal wandert man schließlich wieder hinauf um Parkplatz.

Schwierigkeiten:
Aus dem Jetzbachtal zur Schwalbenwand: WT3 (unteres Level; nur am obersten Gipfelaufbau).
Übergang zum Hundstein: WT3 (nur wenige Stellen; Vorsicht auf Wächten!).
Abstieg via Grießbachalm: WT2 (ein einer kurzen Stelle etwas steiler).

Fazit:
Eine großartige 5*-Schneeschuh-Rundtour, die in der landschaftlichen Schönheit sowie im Thema Ausblicke Superlative setzt, der Abstieg am Rande des Skigebiets vermag den überwältigenden Eindruck kaum zu schmälern. Die Runde ist weit, enorm weit sogar - wer die Überschreitung angeht, der muss sich auf diverse Gegenanstiege einstellen. Zwar ist die Runde relativ wenig lawinengefährdet, aber man muss gut auf die Wächten aufpassen. Achtung Skitourengeher: Die Überschreitung ist häufig ziemlich abgeblasen!

Mit auf Tour: gero.

Kategorien: Salzburger Schieferalpen, Gruppenhöchste, Schneeschuhtour, 5*-Tour, 2100er, WT3.

Tourengänger: gero, 83_Stefan


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Geodaten
 24193.gpx Große Runde in den Salzburger Schieferalpen

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