Hundstein-Runde (westlicher Teil)


Publiziert von frmat , 5. Juli 2014 um 22:39.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Salzburger Schieferalpen
Tour Datum: 1 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:16km

Zwischen Steinernem Meer im Norden und Glocknergruppe im Süden fristen die Salzburger Schieferalpen ein recht ruhiges Dasein. Wenig wunderlich, befinden sich mit Hochkönig und Großglockner in unmittelbarer Nähe deutlich attraktivere Gipfelziele. Auch bei Hikr suchte ich vergeblich nach einem Erfahrungsbericht. Trotz allem wäre es schade, diese Berge links liegen zu lassen. Die Aussicht ist einmalig. Vor allem für Mountainbiker ist der höchste Gipfel (Hundstein) nebst Einkehrmöglichkeit ein schönes Bergziel.
 
Im Sommer dieses Jahr bot sich spontan die Möglichkeit zu einem kleinen Spaziergang, der schließlich doch eine ausgedehnte Bergtour wurde. Dank unserer sehr netten Herbergseltern im Sonnenhof bei Maria Alm lag der Ausgangspunkt nicht wie üblich in Unterberg, sondern beim Berggasthof Christenreith. So sparte ich mir 300Hm und 45Min Latscherei über wenig attraktive Teer- und Forstwege. AM Morgen nach dem Zittersieg gegen Algerien eine willkommene Aufstiegshilfe ;)
Von Christenreith (1150m) zunächst westwärts über die Wiese und ein kleines Forstweglabyrinth hinauf zu zwei Hütten. Die Beschilderung ist höchstens mäßig, wie auch auf dem weiteren Wegverlauf an mehreren Stellen. Ein sicherer Umgang mit der Karte sowie Orientierungsvermögen können also nicht schaden.
Nach Überschreiten des Fahrwegs, der sich bis zum Hundsteingipfel hochschlängelt nahm ich den viel schöneren Weg über die Steinernen Mannl in Angriff, der auf einem Kamm in Richtung Langeck hinaufführt. Den wenig attraktiven Gipfel (Bergstation der Seilbahn für den Skibetrieb) sparte ich mir. Ab hier ist der Weg dann erstmal nicht mehr zu verfehlen. Leicht führt die Fahrstraße noch knappe 3km zum Statzerhaus auf dem Gipfel des Hundstein (2217m, Gehzeit netto: 1:50h, 970Hm, T3).
Trotz vergessenem Geldbeutel ließ mich der nette Hüttenwirt auf der Terrasse die Brotzeit auspacken, hier traf ich auch die einzigen anderen Wanderer an diesem Tag. Nach kurzer Pause am großen Kreuz machte ich nun auf den westlichen Gipfelkamm zu überschreiten. Bereits 20Min nach dem Hundstein stand ich am zweiten Gipfelkreuz des Tages. Auch wenn der Ochsenkopf nur eine unscheinbare Erhebung darstellt lohnt ein kurzer Abstecher auf den begrünten Gipfel, der weglos unschwierig vom Wanderweg aus erstiegen werden kann. Es schließt sich nun der schönste und einsamste Teil der Wanderung an: die Überschreitung der Gipfel bis zur Schwalbenwand. Kurz vor dem Schönwieskopf durchquert man eine hübsche Hochmoorlandschaft mit mehreren kleinen Gumpen. Der stets leichte Wanderweg wird nur kurz unterhalb des Schönwieskopfes durch eine ganz kurze T4-Stelle unterbrochen, die aber weder ausgesetzt noch sonst problematisch ist und deshalb kein Gewicht für die Bewertung hat. Auch hier begrüßte mich ein großes Gipfelkreuz mit Gipfelbuch, und ich freute mich, den ersten Hikr-Eintrag hier vornehmen zu können.
Weiter gings dem Grat entlang ca. 70Hm hinab in eine Scharte und wieder bergauf zu einem markanten Gipfel. Leider fand ich in keiner Karte den Namen dieses Berges, dem man dank seiner doch deutlichen Schartentiefe von immerhin 60 Metern durchaus Selbstständigkeit zuerkennen dürfte. Wenn ich da an so manchen 4000er denke... Schließlich stellt der Gipfelaufschwung zur Schwalbenwand nicht mehr als eine kleine Bodenwelle dar. Auch hier befindet sich wenige Meter unterhalb des Gipfels ein großes Kreuz. Von der Schwalbenwand bietet sich eine einmalige Aussicht in das Saalfeldener Becken und nach Zell am See (Gehzeit netto 3:20h, T3, eine kurze Stelle T4).
Im Gegensatz zum namenlosen Gratkopf ist der Aufstieg zum anschließenden Brunnkopf quasi nicht existent. Kurz hinab und wenige Höhenmeter trennten mich vom letzten Gipfel des Tages. Es folgt ein landschaftlich schöner Abschnitt durch stark verkarstetes Gelände, ehe ein immer deutlicher Weg schließlich in den Wald hinab führt. Vorbei an einer Skihütte mündet dieser bald wieder auf einen Forstweg. Kurz vor dem Hohen Plattl (unbedeutender bewaldeter Gipfel) biegt der Weg nach rechts ab und führt über Wiesen hinunter zur Jetzbachalm und weiter über Hinterjetzbach zurück nach Unterberg (Gehzeit netto: 5:30h).
 
Fazit: Einfache, oftmals ruhige Gipfeltour mit prächtiger Aussicht, sehr zu empfehlen

Tourengänger: frmat


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