Schönwieskopf (1994 m) im Schneesturm


Publiziert von DiAmanditi , 12. Februar 2018 um 21:44.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Salzburger Schieferalpen
Tour Datum: 2 Januar 2018
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:9 km

Die Salzburger Schieferalpen sind ein relativ kleines Gebirge zwischen Berchtesgadener Alpen und Hohen Tauern, das meist recht sanfte Hänge und Gipfel aufweist. Langweilig, könnte man hier denken, doch der Eindruck täuscht: Im Winter offenbart sich ein Paradies für den Schneeschuhwanderer, denn die schönen Hänge und langen Kämme laden zu ausgedehnten Touren ein, wie zum Beispiel *Hundstein (2117 m) - die Grande Route der Salzburger Schieferalpen von 83_Stefan. Leider ist das Wetter nicht immer für solche Unternehmungen geeignet und so muss man auf kleinere Wanderungen umsteigen. Zum Glück ist das jedoch in den Salzburger Schieferalpen ebenfalls möglich: Wir entschieden uns beispielsweise aufgrund unsicheren Wetters am 2.1. 2018 für die Besteigung des 1994 Meter hohen Schönwieskopfs von Thumersbach, was unsere erste Bergtour im neuen Jahr werden sollte.

Den wohl besten Ausgangspunkt der Wanderung stellt wohl der kleine Parkplatz am Ende der Thumersbacher Talstraße dar. Hier folgt man zunächst einfach den Wegweisern über zwei Brücken zum Abzweig Schönwieskopf. Der schmale Weg führt danach über verschneite Wiesen aufwärts zum Wald. Während des Aufstiegs durch den Wald kreuzt man drei Mal eine Forststraße, bis der Wanderweg sich mit dieser vereinigt. Während wir vorher lediglich einen wolkenverhangenen Himmel hatten, begann es  an der Stelle, als wir aus den Bäumen auf den Forstweg traten, plötzlich heftig zu schneien. Schnell wurde der Schnee mehr und bei der Unterdilligalm, die wir kurz darauf erreichten, konnte man schließlich im freien Gelände kaum noch etwas sehen.

Wir beschlossen, bei den kleinen Almhütten kurz zu rasten, ein bisschen das Schneetreiben abzuwarten und uns die Schneeschuhe anzuziehen, die wir bisher noch nicht gebraucht hatten. Nach einiger Zeit wurde der Schneefall tatsächlich weniger und wir starteten den weiteren Aufstieg. Da wir nun keinen Weg mehr ausmachen konnten, stiegen wir direkt über die mitunter recht steilen Almwiesen weiter auf. Die Sicht war nun deutlich besser geworden und manchmal konnten wir auch das milchige Rund der Sonne erkennen. Etwas weiter oben gelangt man wieder auf einen Almweg, dem wir nach rechts zur Schattbachalm folgten. Unser Ziel war nämlich, anstatt dem kaum erkennbaren Wanderweg nach links zu folgen, dem Südwestrücken des Schönwieskopfs oberhalb der Schattbachalm hinaufzusteigen.

An der Alm angelangt wandten wir uns also dem Rücken zu, dessen unterer Teil aus Almwiesen besteht. Oberhalb dieser trafen wir wieder auf den Wanderweg in einem kleinen Waldstück, hinter dem auch schon der Schlussanstieg über den baumlosen Südgrat beginnt. Schnee und Nebel hatten sich inzwischen fast ganz verzogen, sodass wir schon das nahe Gipfelkreuz des Schönwieskopfs ausmachen konnten. Doch kaum waren wir aus dem Waldstück herausgekommen, fing es erneut an zu schneien, während ein immer heftiger werdender Wind über den Rücken fegte. Wir gingen trotz der ungemütlichen Bedingungen weiter und erreichten schließlich den Gipfel, an dem das stärker werdende Schneetreiben jegliche Sicht verhinderte.

Eigentlich hatten wir vorgehabt, vom Schönwieskopf aus noch den Kamm zur Schwalbenwand zu erwandern, doch angesichts des Schneesturms hatte sich das schnell erübrigt. Als das Wetter eher noch schlimmer als besser zu werden schien, brachen wir auf dem Aufstiegsweg wieder ins Tal auf. Auf dem Gipfelrücken wehten die Windböen noch stärker als zuvor, sodass wir teilweise nur gebückt vorankamen. Nach dem Waldstück wurde der Wind zum Glück  langsam weniger und wir konnten entspannt zur Unterdillingalm, wo wir eine kurze Pause einlegten, und danach durch den Wald wieder nach Thumersbach absteigen.

Schwierigkeiten:
°Wanderweg im unteren Teil: T1
°Oberer Teil mit Schneeschuhen: WT2

Fazit:
Kurze Schneeschuhtour auf kleinen Gipfel (unsere zweite überhaupt), die für gute Wetterbedingungen etwas zu kurz, für die herrschenden aber genau richtig war. Man kann bei gutem Wetter den Weg einfach zur nahen Schwalbenwand oder zum Hundstein fortsetzen.

Tourengänger: DiAmanditi


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Kommentare (2)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 12. Februar 2018 um 22:54
Hallo DiAmanditi, endlich wieder ein Bericht aus den Salzburger Schieferalpen! Auf HIKR sind sie ja noch nicht sehr populär, aber die Hoffnung stirbst zuletzt. Vielen Dank übrigens für die nette Verlinkung!

DiAmanditi hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Februar 2018 um 21:50
Ja, die Salzburger Schieferalpen wurden bisher von den meisten außer Acht gelassen, obwohl sie eigentlich ein schönes, kleines Gebirge sind. Dass sich in Zukunft mehr Hikr dorthin verirren, ist allerdings auch eher unwahrscheinlich. Vielen Dank übrigens auch meinerseits für deinen Bericht, denn dieser hat mich erst auf die Idee für eine Tour in den Salzburger Schieferalpen gebracht!


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