Aus dem Tal (707m) zum Stuiben (1640m) mit Snowboard am Rucksack


Publiziert von alpensucht , 20. März 2015 um 21:34.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum: 6 Februar 2015
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 400 m
Strecke:Bahnhof Garmisch - Kreuzeck - Hochalm - Bernadeinabfahrt - Stuibenhütte - ca. 11km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Meinfernbus von München bis zum Bahnhof in Garmisch (Buslinie München-Innsbruck)
Unterkunftmöglichkeiten:Kreuzeckhaus, Stuibenhütte

Um aus dem Norden Deutschlands für nur ein Wochenende inklusive Freitag in die deutschen Alpen zu reisen, müssen schon eine Menge Faktoren zusammen kommen, wenn eine lohnende Tour dabei heraus kommen soll. Genauso erwischen wir's. Freitag haben wir uns frei genommen. Donnerstag abends geht’s mit Fernbus los durch die Nacht. Im halbleeren Bus haben wir genug Platz und Ruhe zum Schlafen und kommen nach einmal Umsteigen recht erholt in GAP an.

 

Über den DAV-Aufstieg zum Kreuzeckhaus oft WT2, Passagen WT3, 2h 50min

9:30 Uhr. In aller Ruhe kaufen wir noch etwas frisches Brot und bewegen uns Richtung Hausberg Talstation. Dort deponiere ich an einem unauffälligen Platz einige überschüssige Nahrungsmittel. Horst schnallt sich die Tourenski an, ich seine Schneeschuhe, die er mir für unser Wochenende ausleiht und schon ziehen wir im moderaten Tempo los.

 

10:30 Uhr. Leider führt die offizielle DAV-Aufstiegsroute fast ausschließlich am Rand von Pisten des Skigebiets Garmisch Classic entlang, so dass wir nie so richtig in Ruhe aufsteigen können. So laufen wir bei zunehmend schlechter Sicht an der Tonihütte und später an der Tröglhütte vorbei, müssen mehrmals die Piste überqueren, was bei einer Sicht von teilweise unter 50m nicht ungefährlich ist.

 

Am Kreuzeckhaus angekommen, warte ich auf Horst. Er hat Schwierigkeiten mit seinen gebrauchten Tourenstiefeln und lässt sich weitaus mehr Zeit. Gemeinsam pausieren wir dann bei Kaffee und Kuchen, um gestärkt die letzten Höhenmeter über Pisten absolvieren zu können.

 

Vom Kreuzeckhaus über die Bernadeinabfahrt hinüber zur Stuibenhütte WT3 bis Bernadein, dann max. WT2. Gegen 15 Uhr machen wir uns wieder auf und nehmen im Nebel die Route Richtung Längenfelder Kopf (halb rechts aufwärts) und müssen deshalb weiter oben bei deutlich unter 50m Sicht wieder etwas hinabsteigen und -fahren, um die Route zu erreichen, die von der Hochalm zum oberen Ende des Bernadeinlifts und später zu den Schöngängen führt.

 

Als wir uns im Nebel noch versuchen zu orientieren, treffen wir einen Tourengänger, der auch zum Stuiben über die gleiche Route wie wir möchte. Ihm schließen wir uns an. Knapp über der Hochalm geht’s nochmal kurz steil quer und aufwärts über eine rote Piste. Kurz vorm Bernadeinlift verläuft der Anstieg wieder recht flach.

 

Nun muss Horst seine erste Abfahrt - und gleich über eine rote Piste – bewältigen! Er lässt die Felle dran und schlittert ganz langsam im Schneepflug runter. Auch mir ist auf meinem Snowboard mit dem Tourengepäck nicht gleich ganz wohl auf der teilweise ziemlich steilen Piste. Letzten Winter konnte ich nicht einmal Snowboarden gehen! Bald ging es besser und immer wieder warteten wir aufeinander im dichten Nebel. Nach vielleicht 30min treffen wir auf den ersehnten Abzweig in den Wald.

 

Wo ich letztes Jahr noch ohne jegliche Winterausrüstung die Bernadeinlifttrasse bei anstollendem Schnee mit Steigeisen hinab gestiegen und geschlittert bin, haben wir jetzt die Aussicht auf herrlichstes Tourengelände im Wald und oben am Stuiben. Sicher macht der Abschnitt mit Ski weitaus mehr Spaß als mit Schneeschuhen, sollte man doch möglichst immer neben der Skispur gehen. Doch an einigen Stellen ist die Trasse zu schmal, um diesem ungeschriebenen Gesetz gerecht zu werden.

 

Das letzte Stück (80Hm) hinauf bewältigen wir gerade noch im letzten Licht des Tages und gelangen so 17:45 Uhr glücklich an der herrlich gelegenen Stuibenhütte an.
 

Unser Hüttenabend

Drin ist heut noch viel Platz – nur ca. 12 weitere TourengängerInnen, sitzen gut gelaunt mit uns im Gastraum. Jochen ist einer der coolsten Hüttenwirte, die ich bisher kennen gelernt habe. Horst und ich sind heute Abend für den Abwasch eingeteilt, was wir selbstverständlich und bei netter Plauderei erledigen. Gegen 21 Uhr begeben wir uns schon in Bett, wollen wir doch möglichst viel vom nächsten Tag haben.

 

Fazit

Beim nächsten Mal steigen wir sicherlich lieber über die etwas kürzere, dafür viel ruhigere, aber anspruchsvollere Route über die Laubhütte auf. Zu viel scheinen wir diesmal nicht dabei zu haben, Steil aufwärts mit Schneeschuhen bzw. steiler abwärts mit Snowboard bin ich deutlich schneller, dafür hat Horst Vorteile bei leicht welligem, horizontalen oder etwas abwärts geneigten Gelände. Außerdem kostet jeder Komplettwechsel von Schneeschuhen auf Snowboard (inkl. Schuhwechsel) rund 15min. Vom Pulvertraum und angekündigten schönen Wetter haben wir heute noch nicht viel gespürt, werden dafür am nächsten Tag für jeden Aufstiegshöhenmeter fürstlich mit Pulverabfahrten belohnt...


Tourengänger: alpensucht


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