Libingen - Orüti: Auf den Spuren des lieben O-Ossi

Aus der o-ossischen Schnebelhorn -Skischaukel wird eine Traverse der Superlative, durch wildromatische Täler mit wild kläffenden Hunden, über schwindelerregende Grate und den Kulminationspunkt eines helvetischen Grosskantons, über Staats- und Religionsgrenzen hinweg.
Allerdings war eine sachte Herangehensweise angebracht, war ich doch bisher mit dem Metier des Skibergsteigens im Tössbergland nicht vertraut. Somit hiess es suboptimale Verhältnisse abzuwarten, ohne Reizüberflutung durch blankgeblasene Kuhtritte und dergleichen.
Start um halb 1 in Libingen/Hinterhofen bzw. Schnidersberg, vorbei am ersten Kläffer, der mich glücklicherweise etwas verschlief, und auf dem effizienten Ziehweg empor. Sobald dieser flach wird bzw. verloren werden kann, empor auf den Grat - Winterwönderländ bei überraschend starkem Schneefall. Vom Laubberg machte der Hinterhüsliweidhang einen zu optimal-abgeblasenen Eindruck, sodass ich den Vorderhüsliweidhang und daselbst die prima eingeschneite Waldsaumseite wählte - 200 Hm Pulvertraum, bevor meine Skis doch noch einige Kuhtritte küssen durften (noch suboptimaler wäre wohl der Hang von hinter Pt. 1147 gewesen). Auf der anderen Chrachenseite steil über die Churzenegg empor, ein Kläffer beim Hof 894 vermieste mir den Schrägaufstieg.. Auf dem wiederum prächtig verbiechteten Grat, nun sogar bei einigen Aufklarungen, auf dem Schneeschuhtrampelpfad, einige Skiabfahrer mit Stumpen im Mund kreuzend, dem Kantonshöhepunkt entgegen. Wiederum 200 Hm Cham-pow, gen NNE, bis 1100m, Wiederaufstieg zu Pt. 1178, wo der eindrückliche Grossegg-Pfeiler sich jäh in die Tiefe schwingt. Entsprechend beschwingt, wiederum dem Waldessaum entlang, runter, die Steilstufe im Bergwald rutschend überwindend, in den Brüttener Schlund und stöckelnd bis O-Rüti (Autostopp).

Fazit: Nur 1x Skiabziehen wegen Stacheldraht (!!!), kaum optimal zur Geltung kommende Kuhtritte, aber im Vergleich zu den Linthebene-Touren halt doch bescheidene Abfahrtslängen - kompensiert von skifahrerischen Exklusivität und bezaubernden landschaftlichen Eindrücken!

Kamera in Unterschätzung von Wetter und Landschaft zu Hause gelassen - das Schnebelhorn möge mir verzeihen!