Hauchenbergkamm und Stoffelberg


Publiziert von quacamozza , 17. Dezember 2014 um 09:24. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:13 Dezember 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 780 m
Abstieg: 620 m
Strecke:Missen-Räuberhöhle-Schwabenberg-Alpkönigblick-Hauchenberg Höhe-Freundpolz-Rieggis-Stoffelberg-Stoffels-Hof-Rieggis (15,5 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Kempten über Waltenhofen-Niedersonthofen-OA 22-Rieggis-Freundpolz nach Missen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:wie oben
Kartennummer:"die amtliche" Umgebungskarte UK 50-46 1:50 000 Kempten (Allgäu)

Der Hauchenbergkamm ist ein 6 Kilometer langer, nach Nordosten verlaufender Gebirgszug, den man in recht kurzer Zeit überschreiten kann. Zusammen mit dem Rottachbergkamm ist er der nördlichste Höhenrücken der Allgäuer Alpen.
Während dort das Gebirge direkt in die Allgäuer Seenlandschaft übergeht, erheben sich jenseits des Weitnauer Tales noch einige Hügel, die meist stark bewaldet sind und eher bei Spaziergängern, Jakobswegpilgerern und Joggern auf dem Programm stehen, jedenfalls aber keinen alpinen Charakter mehr besitzen und geografisch weit vom Gebirge entfernt sind.

Interessant ist ein Besuch des Bergbauernmuseums in Diepolz sowie die Besichtigung der nahen und überregional bekannten Bergkäserei.
Außerdem bietet das Gelände am Stoffelberg und um Knottenried landschaftlich schöne Langlaufloipen in Höhenlage.
Im Sommer lässt sich die Wanderung mit einem Sprung in den Niedersonthofener See beschließen.



Zur Schwierigkeit:

Abstecher zur Räuberhöhle und Schlussanstieg zum Stoffelberg T 2, meist T 1-2


Zum Zeitbedarf:

Missen-Räuberhöhle: 35-40 min
Räuberhöhle-Alpkönigblick: 50 min
Alpkönigblick-Hauchenberggipfel: 15 min
Hauchenberggipfel-Freundpolz: 25 min

Rieggis-Stoffelberg: 30 min
Stoffelberg-Stoffels-Rieggis: 45 min



Wir starten in Missen (859m) am Parkplatz vor dem Gemeindehaus. Hier ist auch einer der "Start- und Willkommenspunkte" der Wandertrilogie Allgäu, einem im Jahr 2014 neu eingeweihten, fast 900 Kilometer langen Weitwandernetz. Missen ist ein sogenannter "Themenort" mit Zuwegung zur "Wasserläufer-Himmelsstürmer"-Route, die unter anderem über den Kamm der Salmaser Höhe verläuft.
Allerdings machen wir uns heute nicht auf den Weg Richtung Salmaser Höhe, sondern laufen noch kurz entlang der Hauptstraße Richtung Isny, um wenig später einen rechts aufwärts führenden Wanderweg einzuschlagen, der uns durch einen Tobel auf eine weitläufige Wiesenfläche bringt. Hierher gelangt man auch, wenn man (ebenso beschildert wie der Tobelweg) die Straße Richtung Diepolz nach 400 Metern nach links verlässt.

Bald haben wir den Beginn des Hauchenbergkamms erreicht. Nun geht es steil hinauf auf eine erste Schulter (1126m) und weiter zu einer Abzweigung. Ein Sprung Rehwild grast noch auf den Matten, doch bald wird das Gelände von Wanderern in Beschlag genommen.
An der Abzweigung bietet sich die Gelegenheit, der Räuberhöhle (1121m) einen Besuch abzustatten. Die ist zwar nicht spektakulär, aber der Umweg ist mit 100 zusätzlichen Wegmetern auch nicht gerade weit.

Direkt auf dem Kamm (Achtung auf die Beschilderung; nicht auf der Forststraße weiter) führt der Weg zu einem Aussichtspunkt mit Blick ins Westallgäu. In leichtem Auf und Ab auf dem Oberallgäuer Rundwanderweg zum Schwabenberg (1237m) mit Gipfelkreuz, Bank und wiederum schöner Aussicht, diesmal Richtung Hauptkamm. Die Höhenangabe 1242m auf dem Kreuz ist nicht korrekt, die Bezeichnung "Schwabenberg" aber wenigstens erwähnt.

Nun in eine flache Mulde und wieder hoch zum Aussichtsturm Alpkönigblick auf 1242m Höhe. Die auf den Tafeln angegebene Höhe von 1237m ist auch hier unzutreffend. Offensichtlich hat man insoweit den Schwabenberg mit dem Alpkönigblick vertauscht. Zur Mittagszeit besuchen viele Wanderer diesen Ort. Die meisten kommen von Diepolz. Mit "Alpkönig" ist übrigens der Käseproduzent und Tourismuspionier des Allgäus, Carl Hirnbein, gemeint, der im 19. Jahrhundert den Charakter des Allgäus nachhaltig veränderte.

Die Klingshütte ist ebenso geschlossen wie das Bergbauernmuseum und die Höflealpe, aber auch ohne Einkehrmöglichkeit legen wir eine ausgedehnte Rast ein und besteigen natürlich auch den Holzturm, der vom Aussehen zwar zunächst an einen Wachturm an der früheren innerdeutschen Grenze erinnert, aber trotzdem bei Näherkommen viel schöner ist. 65 Stufen sind es bis zur Aussichtsplattform in 14 Metern Höhe.

Wir folgen dem Kamm zu einer Einsattelung (1205m; Bezeichnung "Hauchenberg Höhe" auf grünem Wegweiser), über die der beliebte Verbindungsweg zwischen Diepolz und Waltrams führt. Dann erklimmen wir den höchsten Punkt des Hauchenbergs (1243m) mit Vermessungspunkt. Leider befindet sich der Gipfel komplett im Wald, so dass wir gleich weiter marschieren. 

Zunehmend steiler geht es durch den Wald hinab. Hier müssen wir das Tempo etwas rausnehmen. Der Weg ist schneebedeckt und sehr rutschig. Unten geht es links an einem Gehöft vorbei (schlecht sichtbare Markierungen, vor allem von unten). Bald zeigen sich die ersten Häuser von Freundpolz (1014m). An der Straße entlang gehen wir zum Wanderparkplatz im Süden des Weilers. Weiter geht's mit dem Auto 1,5 Kilometer weiter nach Rieggis (963m).



Zunächst wandern wir auf einem kleinen Sträßchen nach Norden, biegen oben an einem Hof rechts ab und steigen am Rande eines Grashangs steil hoch zum P.1014. Im Wald erreichen wir bei zwei kurzen Anstiegen fast schon die Höhe des Stoffelberggipfels. Nach einem schnellen Abstieg in eine Mulde wird dann das Gipfelkreuz sichtbar. Die letzten Meter zum Stoffelberg (1067m) geht es wiederum steil nach oben. Die Sicht nach Süden ist leider durch Bäume vollständig verdeckt. Der Blick aufs Alpenvorland hat aber auch was für sich.

In einem Bogen steigen wir ab, bis wir auf den Stoffelberg-Rundweg treffen. Diesem werden wir bis an unseren Ausgangspunkt treu bleiben. Der tiefste Punkt unserer Runde befindet sich bei den vereinzelten Häusern von Stoffels (891m; geradeaus Abstiegsmöglichkeit nach Niedersonthofen bzw. Erweiterung der Runde zurück durch den Falltobel), dann geht es auf der Straße weiter zum Berghof Alpenblick (901m) und später in abwechslungsreichem Wald- und Wiesengelände um den Stoffelberg herum. Auf Hinweistafeln finden sich interessante Informationen zum Stoffelberg. Die Almwiesen sind teilweise arg sumpfig.
Ab den Häusern von Hof haben wir erneut eine Asphaltstraße unter den Sohlen. Da bleiben die Füße garantiert trocken. Jetzt verbleiben noch wenige Minuten bergauf, dann ist die Runde beendet.



 


Tourengänger: quacamozza, yuki


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Kommentare (3)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 17. Dezember 2014 um 09:50
Der berühmte Stoffelberg...;-)

Andy84 hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. Dezember 2014 um 09:52
Mich vor ner Weile noch darüber belächeln.... ;-)

quacamozza hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. Dezember 2014 um 11:12
Genau, und der Große Josberg ist auch bald dran, hehe...wenn Du auch so tolle Tourenvorschläge unterbreitest...da muss man natürlich schon mal eine weite Anfahrt in Kauf nehmen...;-)


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