Via del Pivello 6b (ML oberhalb Freggio)


Publiziert von Lulubusi , 3. November 2014 um 10:48.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 1 November 2014
Klettern Schwierigkeit: 6b (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo del Sole 
Zeitbedarf: 8:15
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Unterkunftmöglichkeiten:Diverse Möglichkeiten in der näheren Umgebung.

Via del Pivello oberhalb Freggio

Es soll wieder einmal ein Kletterwochenende im Tessin werden. Deshalb verlegen wir unseren Lebensmittelpunkt für die nächsten zwei Tage ins Tessin und reisen Freitagabend an. So können wir am Samstagmorgen bei Zeiten starten und unsere Tour namens Via del Pivello angehen. In einer schönen Plattenflucht oberhalb Freggio liegt diese Mehrseillänge. 19 Seillängen versprechen viel Kletterspass.

 

Zustieg

Man wandert durch das kleine Dörfchen Freggio P.1037 an seine Westseite. Hier trifft man auf einen Wanderweg dem weiter gefolgt wird. Wenige Meter nach dem Dorf, kurz nach Betreten des Waldes, biegt ein Weg nach rechts ab. Wegspuren und Steinmännern folgend gelangt man so zu einem Bachlauf der von der angepeilten Plattenflucht hinunter zieht. Diesem nordwärts, bis an den Fuss der Plattenflucht und somit dem Einstieg, folgen.

 

Achtung: Auch wenn es verlockend ist, nicht dem Weg jenseits des Bachlaufes folgen! (nur Abstieg)

 

Route / Routencharakter

Am Fusse der Plattenflucht beginnen zwei Routen mit ca. 20 Seillängen. Länge ca. 700m südliche Exposition.

 

Route 1:              Val del veterano              (Veteran)           5a franz. Schwierigkeitsgrat

Route 2 :             Val del Pivello                   (Neuling)            6b franz. Schwierigkeitsgrat

 

Wir wählen Val del Pivello. Die Borhaken dieser Route sind grün eingefärbt.

 

Es ist eine recht lange Mehrseillängenroute. Ist es Ziel die gesamte Plattenflucht zu klettern sind 6-8 Stunden reine Kletterzeit einzuplanen. Meist weist sie die charakteristische Plattenkletterei des Tessins auf und ist geneigt steil.

Beide Routen können gut in der Hälfte abgebrochen werden. Bereits dies ist eine lohnenden ML.

 

Bewertung nach franz. Schwierigkeitsgrat der einzelnen Seillängen „Via del Pivello“:

Seillänge 1          5a plattig

Seillänge 2-3      4a gestuft mit botanischen Elementen unterbrochen.

Seillänge 4          5a plattig

Seillänge 5          4c gut griffig mit Leisten und Stufen

Seillänge 6          5c mit Nutzung eines Express, sonst 6a. (Querung über ein Band unterhalb
     eines Aufschwungs) Kräftig über diesen zum nächsten Stand. Unterhalb
     eines weiteren steilen Aufschwungs.

Seillänge 7          6a mit Nutzung einer Kette, sonst 6c. (steiler Aufschwung) Anschliessend
     luftige Querung auf einer griff- und tritarmen Platte

Seillänge 8          5a Platte

Seillänge 9-10    3b grosse Tritte und Griffe einer unscheinbaren Rippe entlang (botanisch)

Seillänge 11        5a Plattenquerung (wird durch ein Fixseil etwas erleichert)

 

Hier befindet sich die Ausstiegsmöglichkeit und ungefähr Halbzeit der Tour. Vom letzten Stand der sich etwas hinter einem Baum versteckt, quert man in einfachem Gelände einige Meter westwärts, bis zu einem Fixseil (Abstieg). Hier wenige Meter bis an den Fuss einer Platte Absteigen.

Via del pivello führt nun direkt über die Platte hoch, Via del veterano etwas links davon in leichterem, gestuften Gelände.

 

Seillänge 12-13  5c Platte

Seillänge 14        5c+ steilere Platte mit feinen griffen und Leisten

Seillänge 15        2b einige Meter aufwärts dann kurze Querung nach links abwärts (Fixseil,
                                 Botanisch)

Seillänge 16        4c gestuft mit guten Tritten und Griffen

Seillänge 17        6a Platte (griff- und tritarm)

Seillänge 18        5a Querung nach links (gute Leisten)

Seillänge 19        6b steile Stufe (recht gute Griffe und Tritte aber sehr kräftig)

 

Abstieg

Vom Ausstieg ca. 80m aufsteigen. (Einige Meter aufsteigen, dann eher links halten, so trifft man auf den Ausstieg von veterano). Ab da ist der Weg mit Farbe markiert. Auf Wegspuren führt nun der Abstieg westlich der Plattenflucht durch den Wald hinunter. Wegen Sturmholz gestaltet sich der Abstieg teilweise etwas mühsam. Steinmänner und Markierungen weisen zusätzlich den Weg. Fixseilen oder Ketten erleichtern an den heikelsten Stellen den Abstieg.

 

Ausgangspunkt

Freggio 1037m

 

Ziel

Plattenfluche nordwestliche Freggio

 

Anforderungen

Zustieg führt über einen Wanderweg und zum Schluss Wegspuren folgend durch den Wald „T2“. Kletterei 5a-6b. 4b bzw. 6a sollte beherrscht werden.

Abstieg führ durch den steilen Wald westlich der Kletterroute „T3“

 

Bei einem Wettersturz kann eine Ausstieg bzw. ein Rückzug, je nach dem wo man sich befindet problematisch werden.

 

Absicherung

Absicherung der Route ist gut. In der ersten Hälft und den leichtern Passagen sind die Hakenabstände teilweise etwas länger. Stände sind eingerichtet. (entweder gebohrt oder Schlinge an einem Baum) Die Schlüsselstellen sind gut abgesichert. Hakten sind da wo man sie sich wünscht.

 

Material

11 Express, 60m Einfachseil, übliche Kletterausrüstung und gute Schuhe für den Zu- und Abstieg.

Mobiles Sicherungsmaterial ist nicht notwendig.

 

Allgemeine Info

Für die gesamt Tour inkl. Zu und Abstieg benötigten wir 8 ¼ Stunden. Reine Kletterzeit 7 Stunden. Es ist darauf zu Achten, dass genügend zu Trinken mitgenommen wird. Fels ist bereits früh am Morgen besonnt. Was die Temperaturen und die Schweisausdünstungen im Verlauf des Tages beträchtlich steigen lässt.

 

Übernachtet haben wir im Übernachtungsmöglichkeit. Diese ist im kleinen Dörfchen Anzonico oberhalb und südwestlich Lavorgo, ca. 20 min. Fahrzeit von Freggio entfernt.

Es ist eine kleine gemütliche sehr einfach eingerichtet Unterkunft. Dafür günstig, gutes Essen und sehr nette, gastfreundliche Bewirtung.

 

Fazit

·         Sehr abwechslungsreiche ML

·         In super schöner Tessinerlandschaft

·         Lange Tour die etwas an Ausdauer erfordert

·         Schwierige Passagen wechseln sich mit leichteren ab.

·         An mehreren Stellen kann die Tour abgebrochen werden.

 

Alternativ

Im Tessin beinahe unerschöpflich


Tourengänger: Lulubusi


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