komplette Geiselhörnerüberschreitung (2297m) inklusive Abstecher zum Bischof (2285m)
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Seit meinem ersten Besuch der Geiselhörner hat mir die Überschreitung keine Ruhe mehr gelassen. Heute sollte es dann endlich klappen, hatte ich doch mit Uli einen sehr erfahrenen Kletterer dabei. Ihm wäre die reine Überschreitung alleine wohl viel zu „langweilig“ gewesen, weswegen der Bischof natürlich auch mit auf die Liste musste.
Zum Aufstieg zum Geiselhorn gibt es ja bereits Berichte, weswegen ich gleich mit der Beschreibung ab Westlichen Geiselhorn beginne. Heute geht es nicht durch die Flanke, sondern direkt am Grat den kurzen Absatz (IV lauf AV-Führer) hoch. Für Uli kein Problem, aber ich lasse mir für den letzten Zug eine Bandschlinge als Grifhilfe einhängen. Danach einfach am Grat oder etwas rechts davon zum Östlichen Geiselhorn.
Von hier runter in die Scharte vor dem Hinten Geiselhorn, wobei ein Abbruch den direkten Weg verhindert. Bei einem Riss auf der Südseite kann die Stelle aber relativ einfach gemeistert werden. Danach wird etwas auf die Nordseite ausgewichen, bevor es durch Schrofen hoch zum Hinteren Geiselhorn geht. Bis hierher überwiegend Gehgelände mit Stellen bis II (angenommen, man hätte den Steilaufschwung umgangen). Nun runter zu einem Block, der Nordseitig umgangen wird. Laut AV-Führer III, aber die beiden kaum ausgesetzten Züge sind für mich höchstens II. Da sind im Aufstieg schwierigere Klettereien zu meistern. Danach folgt eine 15m-Wand (III laut AV-Führer) die wir abseilen (Abseilhaken vorhanden). Überschreitung wäre damit geschafft, aber wir nehmen noch den Bischof mit. 25m ist die Kletterei auf diesen. Zu Beginn IV- (gute Tritte problemlos mit Bergschuhen möglich) danach III. 2 Bohrhaken, sowie ein alter Schlaghaken sichern die Route ab, so dass drei Expressen für die Besteigung ausreichend sind. Stände (oben und unten) selbstverständlich auch vorhanden.
Von hier so nahe wie möglich immer am Grat oder auf diesem bleiben und nur das nötigste auf die Nordseite ausweichend geht es zum Wehrgrubenjoch und über Normalweg zurück zum Auto.
Traumhaft schöne Runde in einer einsamen Ecke der Loferer. Bis auf die Abseilstelle kann alles in der Überschreitung problemlos seilfrei gemacht werden. Die Stelle dürfte aber seilfrei mind. T6- haben. Ohne Seil wäre daher eine Begehung in andere Richtung sinnvoller, da dann diese einzige Schlüsselstelle „nur“ im Aufstieg zu meistern ist.
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