Westliches Geiselhorn (2291 m) – Ein sonniger Vorposten der Loferer Steinberge


Publiziert von DonUlmar , 15. November 2022 um 18:15.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Loferer- und Leoganger Steinberge
Tour Datum:12 November 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:14,1 km

Schon einiges wurde über diesen Berg geschrieben, so dass ich eigentlich gar nicht vorhatte, einen weiteren Post zu verfassen. Allerdings ging die Tour nicht so locker von der Hand wie ich es erwartet hatte. Außerdem sind mir im Gipfelbereich einige „Verhauer“ unterlaufen und so hoffe ich, dass dieser Bericht für den einen oder anderen Gipfelaspiranten dennoch hilfreich ist.

Der Aufstieg erfolgt zunächst problemlos über die Schießlingalm und eine etwas weiter oben gelegene Jagdhütte. Danach geht es durch Latschengassen weiter bergan, bis sich die Spuren schließlich in den Gras-Schrofen verlaufen.

Hier bin ich zunächst einer gerölligen Felsrinne gefolgt, die leider im bröseligen Steilschrofen-Gelände (II) unterhalb der Felswände geendet hat. Es folgte ein sehr unangenehmer Abstieg zum Ausgangspunkt.

Auf schwach erkennbaren Trittspuren habe ich die Felsen nun rechterhand durch Latschengelände gequert und bin dann links oberhalb von einer weiteren Geröllrinne auf einer schwach erkennbaren Trittspur ca. 50 Höhenmeter bis zu einer Grasschulter aufgestiegen, von wo aus sich ein sehr schöner Blick in Richtung Pillerseetal eröffnet.

Der Gipfel des Westlichen Geiselhorns gleicht einer Burganlage, wobei die ringförmigen Befestigungsmauern jeweils an der schwächsten Stelle durchstiegen werden. Nach kurzer Suche stand ich vor dem Einstiegskamin mit Klemmblock (III-), welcher sich gutgriffig umklettern lässt. Danach folgen ca. 20 Minuten Anstieg durch steiles Schrofengelände mit einigen kleineren Kraxel-Einlagen (I-II), wobei man sich tendenziell eher rechts hält. Schließlich wird eine markante, etwas brüchige Scharte erreicht, die auf der gegenüberliegenden Seite direkt bzw. von der linken Seite erklettert wird (III-, Bohrhaken vorhanden). Es folgt ein weiterer Anstieg durch bänderartiges Schrofengelände bis sich mir der Gipfelfelsen als letztes Bollwerk entgegenstellt. Es folgt eine sehr schöne Kraxelei (II) wobei zwischenzeitig kurz auf die schneebedeckte Nordseite ausgewichen wird. Leider hat die Routenfindung doch einiges an Zeit in Anspruch genommen, so dass ich das Gipfelkreuz erst am späten Nachmittag erreiche.

Nach einer kurzen Gipfelrast mache ich mich sogleich an den Abstieg. Im Gipfelbereich zeigen einem Steinmandl den Weg zu den von oben nur schlecht einsehbaren Kletterstellen. Insbesondere der Einstiegskamin ist gar nicht so einfach zu erkennen, wenn man sich oberhalb der letzten Felsmauer befindet.

Als ich in der Abendsonne die Latschenzone erreiche verlaufen sich die Trittspuren in verschiedenste Richtungen und es überkommt einen das Gefühl, dass hier schon der eine oder andere Kampf mit der Botanik ausgefochten worden ist. Glücklicherweise habe ich den Aufstiegsweg per GPS getrackt, so dass ich bei einbrechender Dunkelheit sicher den Weg durch die Latschen hinab zur Jagdhütte gefunden habe.

Fazit: Das Westliche Geiselhorn ist ein sehr lohnender Aussichtsberg, der sich aufgrund der freistehenden Lage mit Südausrichtung besonders für die spätere Jahreszeit eignet. Der Weg ist im Gipfelbereich unmarkiert und die Orientierung durchaus anspruchsvoll. Besonders für den Abstieg fand ich GPS sehr hilfreich.

Tourengänger: DonUlmar


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