Jungfrau-Marathon: Ein toller Berglauf der Superlativen
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Der grosse Läufer war ich noch nie - zumindest wenns um langes Jogging in der Fläche geht. Der Jungfrau-Marathon hat aber schon länger einen speziellen Reiz auf mich ausgeübt und so hatte ich mich im letzten März auch tatsächlich angemeldet. Einfach so.
Vorbereitungen
Grundsätzlich finde ich Flachland-Joggen ziemlich langweilig und als 2m Hühne, der beinahe 100kg auf die Waage bringt, bin ich auch nicht gerade dazu veranlagt (Gelenkschmerzen und so...). So bin ich in der Vorbereitung für diesen Marathon nur gerade 3 Mal joggen gegangen, insgesamt vielleicht 25km. Bevor mir nun aber jemand vorwirft, ich sei geisteskrank, unter solchen Umständen an einem Marathon teilzunehmen, muss ich doch erwähnen, dass ich in den vergangen Monaten 6'700km Fahrrad gefahren bin und ab und zu auch ziemlich sportlich in den Bergen unterwegs war (z.B. in
3:15h über 2'300 Höhenmeter auf den Calanda) Ausserdem war ich am 1. Januar bereits einen flachen Marathon gelaufen - damals mit angemessenem Training.
Etwas unwohl wurde es mir aber dann doch noch: 5 Tage vor dem Rennen begann sich ein Zehennagel unter Schmerzen schwarz einzufärben und schlimmer noch, das Abschlusstraining musste ich wegen Schmerzen in den Waden abbrechen. So reiste ich ziemlich pessimistisch nach Interlaken...
Rennen
Wortwörtlich erst 10min vor dem Rennen entschied ich mich, wie geplant beim Pace-Maker für 5:30h einzustellen und nicht etwa bei 6:00h, was ich auf Grund der schlechten Vorzeichen in erwägung gezogen hatte.
4'500 LäuferInnen standen hinter der Startlinie, als Marco Büchel (ehem. Ski Alpin) den Startschuss gab. Damit ist der Jungfrau der grösste Marathon der Schweiz. Wie üblich bei grösseren Laufveranstaltungen konnte man auf den ersten Kilometern haarsträubende Dinge beobachten: Nach nur 200m (!) mussten bereits unzählige Läufer am Wegrand urinieren und nach nur 7km sah ich den ersten Läufer erbrechen!
Für mich war der erste Rennteil ein harter Kampf. Die ersten 26km waren mehrheitlich flach und ich brauchte etwas "Biss", um den Halbmarathon, wie geplant, in 2h zu absolvieren. Die Stimmung am Streckenrand war indes unglaublich: 25'000 Zuschauer, unzählige Musikanten, Bands, Kuhglocken-Läuter usw. machten das Rennen zu einem Spektakel.
Bei km 27 kam dann endlich das, worauf ich gewartet hatte: Es ging richtig Bergauf. Von Lauterbrunnen im Zick-Zack Richtung Wengen. Plötzlich hatten alle Flachland-Läufer ihre Mühe und ich fühlte mich wohl. Laut Zeitmessungen hatte ich im 2. Rennteil rund 900 Personen überholt...
Immer wieder sah man nun Leute, die das Rennen aufgeben oder sich zumindest behandeln lassen mussten. Von der Wengeneralp gings hoch Richtung Gletschermoräne und nun musste ich auch beissen. Doch das Rennen war viel besser gelaufen als erhofft: Noch träumte ich von einer Zeit unter 5h. Nachdem ich nach 4:30h km 39 passierte, war dieser Traum aber ziemlich schnell vergangen: Auf dem schmalen, steilen Bergwanderweg herrschte regelrechter Stau und zu allem Übel hin, musste ein zusammengebrochener Läufer mit dem Helikopter geborgen werden. Einige Minuten lang ging (fast) gar nichts mehr.
Schlussendlich erreichte ich den höchsten Punkt des Marathons auf 2'203müm und nach einer abschliessenden Passage bergab war ich im Ziel: 5:10h. Besser als geplant und schlechter als im Rennverlauf erhofft. So ist das nun mal.
Im Ziel kriegte ich ein erstaunlich wüstes Finisher-Shirt und eine erstaunlich schöne Medallie, die Duschen waren trotz Massenandrang erstaunlich angenehm und erstaunlich warm und bei der Heimreise wurde mir zu meinem ganzen Erstaunen hin zum ersten Mal in meinem Leben ein Sitzplatz in einem Zug angeboten - mit 20 Jahren notabene.
Fazit
Geblieben ist nebst erstaunlich schwachem Muskelkater (trotzdem ziemlich stark) vor allem die Erinnerung an ein tolles Erlebnis, das selbst für "Nicht-Laufspezialisten" machbar ist. Der Event ist top geplant und organisiert - trotz der grossen Teilnehmerzahl funktioniert Logistik und Verpflegung bestens und die Stimmung ist fantastisch.
Ich kann diese Veranstaltung nur weiterempfehlen, doch wer teilnehmen will muss schnell sein: Nachdem jeweils im Febraur die Anmeldung öffnet, vergehen in der Regel keine 2 Monate und dann sind alle Startplätze vergeben...
Vorbereitungen
Grundsätzlich finde ich Flachland-Joggen ziemlich langweilig und als 2m Hühne, der beinahe 100kg auf die Waage bringt, bin ich auch nicht gerade dazu veranlagt (Gelenkschmerzen und so...). So bin ich in der Vorbereitung für diesen Marathon nur gerade 3 Mal joggen gegangen, insgesamt vielleicht 25km. Bevor mir nun aber jemand vorwirft, ich sei geisteskrank, unter solchen Umständen an einem Marathon teilzunehmen, muss ich doch erwähnen, dass ich in den vergangen Monaten 6'700km Fahrrad gefahren bin und ab und zu auch ziemlich sportlich in den Bergen unterwegs war (z.B. in

Etwas unwohl wurde es mir aber dann doch noch: 5 Tage vor dem Rennen begann sich ein Zehennagel unter Schmerzen schwarz einzufärben und schlimmer noch, das Abschlusstraining musste ich wegen Schmerzen in den Waden abbrechen. So reiste ich ziemlich pessimistisch nach Interlaken...
Rennen
Wortwörtlich erst 10min vor dem Rennen entschied ich mich, wie geplant beim Pace-Maker für 5:30h einzustellen und nicht etwa bei 6:00h, was ich auf Grund der schlechten Vorzeichen in erwägung gezogen hatte.
4'500 LäuferInnen standen hinter der Startlinie, als Marco Büchel (ehem. Ski Alpin) den Startschuss gab. Damit ist der Jungfrau der grösste Marathon der Schweiz. Wie üblich bei grösseren Laufveranstaltungen konnte man auf den ersten Kilometern haarsträubende Dinge beobachten: Nach nur 200m (!) mussten bereits unzählige Läufer am Wegrand urinieren und nach nur 7km sah ich den ersten Läufer erbrechen!
Für mich war der erste Rennteil ein harter Kampf. Die ersten 26km waren mehrheitlich flach und ich brauchte etwas "Biss", um den Halbmarathon, wie geplant, in 2h zu absolvieren. Die Stimmung am Streckenrand war indes unglaublich: 25'000 Zuschauer, unzählige Musikanten, Bands, Kuhglocken-Läuter usw. machten das Rennen zu einem Spektakel.
Bei km 27 kam dann endlich das, worauf ich gewartet hatte: Es ging richtig Bergauf. Von Lauterbrunnen im Zick-Zack Richtung Wengen. Plötzlich hatten alle Flachland-Läufer ihre Mühe und ich fühlte mich wohl. Laut Zeitmessungen hatte ich im 2. Rennteil rund 900 Personen überholt...
Immer wieder sah man nun Leute, die das Rennen aufgeben oder sich zumindest behandeln lassen mussten. Von der Wengeneralp gings hoch Richtung Gletschermoräne und nun musste ich auch beissen. Doch das Rennen war viel besser gelaufen als erhofft: Noch träumte ich von einer Zeit unter 5h. Nachdem ich nach 4:30h km 39 passierte, war dieser Traum aber ziemlich schnell vergangen: Auf dem schmalen, steilen Bergwanderweg herrschte regelrechter Stau und zu allem Übel hin, musste ein zusammengebrochener Läufer mit dem Helikopter geborgen werden. Einige Minuten lang ging (fast) gar nichts mehr.
Schlussendlich erreichte ich den höchsten Punkt des Marathons auf 2'203müm und nach einer abschliessenden Passage bergab war ich im Ziel: 5:10h. Besser als geplant und schlechter als im Rennverlauf erhofft. So ist das nun mal.
Im Ziel kriegte ich ein erstaunlich wüstes Finisher-Shirt und eine erstaunlich schöne Medallie, die Duschen waren trotz Massenandrang erstaunlich angenehm und erstaunlich warm und bei der Heimreise wurde mir zu meinem ganzen Erstaunen hin zum ersten Mal in meinem Leben ein Sitzplatz in einem Zug angeboten - mit 20 Jahren notabene.
Fazit
Geblieben ist nebst erstaunlich schwachem Muskelkater (trotzdem ziemlich stark) vor allem die Erinnerung an ein tolles Erlebnis, das selbst für "Nicht-Laufspezialisten" machbar ist. Der Event ist top geplant und organisiert - trotz der grossen Teilnehmerzahl funktioniert Logistik und Verpflegung bestens und die Stimmung ist fantastisch.
Ich kann diese Veranstaltung nur weiterempfehlen, doch wer teilnehmen will muss schnell sein: Nachdem jeweils im Febraur die Anmeldung öffnet, vergehen in der Regel keine 2 Monate und dann sind alle Startplätze vergeben...
Tourengänger:
Mistermai

Communities: Mountain running
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Kommentare (8)