Direkte Südkante am Gross Schijen


Publiziert von Alpin_Rise , 12. September 2008 um 21:36.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:11 September 2008
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: 6b (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Oberalppass
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Nätschen

Zwei auffällige Granitdome thronen über dem Oberalppass. Das Unghürstöckli (Schneehühnerstock) wird für die Landesverteidigung benötigt, am Gross Schijen aber dürfen sich kletternde Zivilisten vergnügen. Und zwar in allerbestem Granit vieler Plaisirouten. Die „Direkte Südkante“ folgt wie der Name sagt genau dem Pfeiler, der wie ein Schiffsbug Richtung Oberalppass ragt. Daneben gibt’s an der „Goldküste“ nebenan und an den Luterseeplatten 1-4 Seillängen Routen in den Graden 4 bis 8. 

Genüssliche, steile Granitkletterei mit einem nassen Ende

Vom Oberalppass dem See entlang bis Ende der Galerie. Von dort auf dem Wanderweg am Lutersee vorbei und über Blockwerk zum Einstieg, etwas über eine Stunde. Einstieg weiss angeschrieben. 

Detaillierte Routenbeschreibung:
1. Sl 5c+ Ein wunderbarer, griffiger Riss mit einer etwas schwierigeren Stelle. Am Ende Sprung (oder abklettern) über Spalt und zum Stand.
2. Sl 6b+ (6a p.a.): Eine steile Piazschuppe bildet die Schlüsselseillänge der Tour. Schwierigste Stelle gleich zu Beginn, mit etwas Körperspannung und einem dynamischen Zug gut zu lösen. Recht anhaltend zum Stand.
3. Sl 6a: Zuerst einfach und griffig bis zu einem plattigen, roten Aufschwung. Über diesen hinauf, findet man die richtigen Feldspat-Griffchen, geht’s gut.
4. Sl 5b: An Rissen zum Aufschwung, dieser wird etwas links erklettert und hat auffallende Ähnlichkeiten mit der Schlüsselstelle am Salbit Südgrat. Genüsslich griffig zum lauschigen Stand.
5. Sl 5c: Unter einem kleinen Dächlein nach links, dann geht’s an verschwenderisch grossen Schuppengriffen zum Stand.
6. Sl: 6a (5c) Natürlich wieder Schuppen hart rechts der Kante. Sieht schwieriger aus als es ist.

Die Schwierigkeitsangaben sind fair, wenn auch nicht zu hart. Die 6. Seillänge ist nicht 6a wie im Plaisir angegeben, ich würde sie mit 5c bewerten.
Absicherung: gut mit Borhaken, wenige Normalhaken. Jeder Stand mit 2 Bh und zum Abseilen eingerichtet. Es muss nicht zusätzlich abgesichert werden; ängstliche Naturen können aber gut kleiner Friends versenken.

Als wir einsteigen, scheint noch eitel die Sonne. Doch der Wetterbericht sollte recht behalten, die Böen weden kräftiger und die Gewitter aus dem Wallis rücken näher. Der orkanartige Wind macht das Abseilen an der exponierten Kante spannend - ich komme mir vor wie ein Pendel im Wind. Dazu kommen 2 Seilverklemmer, unfreiwillige Bonus-Klettermeter sind die Konsequenz. Wir schaffens knapp trocken auf den Boden, doch dann geht’s los... nun, besser als in der Wand wie schon einmal diesen Sommer. Auch die Mitfahrgelegenheit ab dem Gütsch nützt nicht viel, durchnässt geht’s nach Hause... Ohne die Seilverklemmer hätten wirs wohl kurz vor dem Gewitter zum Oberalppass geschafft!

Die Alte Südkante 4c (A0) ist eine empfehlenwerte Alternative für jene, die sich im 6. Grad nicht zu Hause fühlen. Alpin orientierte Kletterer/innen werden auch den Weiteraufstieg dem Grat entlang zum Gipfel (3+) bevorzugen, anstatt abzuseilen. Vom höchsten Punkt führt ein Fusspfad mit leichten Kletterpassagen an den Baseclimbs vorbei zum Einstieg.


Tourengänger: Alpin_Rise


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Kommentare (1)


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ossi hat gesagt: REGEN!!!
Gesendet am 12. September 2008 um 22:19
Geschätzter Herr Kollege

Schon wieder eine Tour mit feuchtem Ende?? Das wird ja bald chronisch;)


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