Gasterix an der Pfadflue
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Ossis alpine Reise in den Westen Tag 3.........Die Gasterix führt in wackeren 14 Seillängen durch die Nordwand der Pfadflue auf den Gipfel der „Petit Pfadflue“. Von weitem betrachtet wirkt die Nordwand wenig ermutigend. Steht man aber erstmal am Einstieg, verziehen sich die letzten Zweifel und der Spass kann beginnen.
Routencharakter: Die Route führt im westlichen Teil der Pfadflue Nordwand über steilen, eher plattigen Fels auf ein Grasband hoch. Vor allem die erste Länge besticht durch erstklassige Kletterei entlang einer griffigen Wasserrille. Das mittlere Stück bietet abwechslungsreiches Klettern über Platten, etwas athletischere Zwischenstücke und solides Schrofengelände. Das oberste Drittel führt dem Pfeiler der petit Pfadflue entlang und bietet absolut erstklassige Kletterei in steilem, plattigem und teilweise „wasserrilligem“ Fels. Namentlich die zweite 6c-Länge im letzten Wandteil bietet exquisiten Genuss an einer Wasserrille (und das sagt jemand, der gar nicht so besonders darauf steht ;)).
Schwierigkeiten, Absicherung: Abgesehen von einer 3b-Länge hält sich der Grossteil der Kletterei um 6a herum: Einige Seillängen sind etwas leichter, einige etwas schwerer. Daneben gilt es eine 6b+-Stelle zu knacken und zwei 6c-Seillängen im oberen Teil zu bewältigen. Insgesamt halten wir die Tour für recht mild bewertet; die Seillängen waren unseres Erachtens einfacher, als wir dies vermutet hatten. Die Absicherung ist sehr gut, wenn nicht gar etwas übertrieben. Wer jeden Bohrhaken klinken will, nimmt am besten 18 Expressen mit. Zusätzliches Material ist absolut unnötig und dient allenfalls dem Krafttraining;). Wer eine 6a solide klettert, der kann sich hier (auch dank der vielen Haken) ganz ordentlich hochturnen.
Zustieg: Von Jaun mit dem ossimobil Richtung „chalet du soldat“ und bis zum Parkplatz am Ende der Fahrstrasse (Parkplatz chli Sattel). Hier folgt man zuerst dem breiten Wanderweg Richtung chalet du soldat, um etwa 80m vor einer scharfen Rechtskurve auf einen rot-weiss markierten Wanderweg abzubiegen und unter die Pfadflue hochzusteigen. Am Schluss führt ein schmaler Pfad vom Wanderweg in westliche Richtung über Schotter zum Einstieg. Zeit vom Parkplatz ca. 40min.
Das Kleingedruckte: Ja, die Helden aus dem Osten vertrauten dem Bucheli mehr als ihren Ohren und hielten das Donnergrollen für einen miesen Trick. Dank ausgefeilter Abseiltechnik schafften es die beiden immerhin bis ins unterste Wanddrittel, bevor die grosse Sintflut hernieder ging. Nach einer heiteren Feedback-Runde und allgemeinen Auswertung der Geschehnisse in strömendem Regen und einigen Hageleinlagen ging die Abseilfahrt dann weiter. Zusammen mit dem nun wenig vergnüglichen Marsch zurück zum ossimobil wandelte sich die Plaisir-Tour dann doch noch zum Abenteuer für Softalpinisten. Danke ossimobil, dass Du ein Dach hast!
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