Wie aus einer Bergtour eine Pässetour wurde. Tag 2 und 3. Vom Lago Nero nach Foroglio
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Am Morgen dauert es eine Weile, bis mich die Sonne etwas aufgetaut hat. Das gefrorene Zeltdach beginnt zu triefen. Da es nicht gut genug gespannt war, hatte ich Mühe die Nässe hinaus zu kriegen. Deshalb Aufbruch erst um 11h.
Der Südwestgrat des Tamierhornes ( Verbindungsgrat zum Corno Talli) erscheint beim Betrachten der Karte unüberwindbar.
Schon am Tag zuvor war mir der Wegweiser auf italienischer Seite aufgefallen, mit der Aufschrift: Lago Nero, Tamierpass. Ich fragte mich sofort, wie das denn gehen sollte.
Aus lauter Neugier folge ich den Markierungen. Diese führen zum Pass 2797. Beim genauen Betrachten der vergrösserten Karte sieht man den Durchschlupf, den einzigen. Auf dem Pass geniesse ich die schöne Aussicht. Dann geht's eine steile Geröllhalde hinunter und dann im Gegenanstieg zum Punkt 2737 und dann beinahe horizontal über Blöcke bis unterhalb des Tamierpasses. Dort befindet sich auch ein Wegweiser.
Die Route ist rot weiss markiert, in der Schweiz wäre sie wahrscheinlich blau markiert. (T4)
Vom Lago Nero führt sie durch wildes einsames Gebiet. Dürfte im Nebel sehr schlecht zu finden sein.
Ich bin völlig begeistert von meiner Trouvaille. Erst im Nachhinein sehe ich, dass sie hier auch schon beschrieben wurde .
Sie bietet Möglichkeiten das Basodinogebiet zu umrunden, ohne nach Canza absteigen zu müssen.
Sie ist in der Karte der Alta Valle Maggia eingetragen, aber falsch. Das habe ich dann in der Hütte Piano delle Creste festgestellt, als ich mit andern die Route diskutierte, die die Karte der Alte Valle Maggia dabei hatten. Auf der Karte führt sie durch das Tobel des Baches von 2600 hinunter, was mir eher unmöglich erscheint und nicht über 2797. Auf der Anhöhe bei der Zahl 2600 oberhalb des Lago Nero steht auch ein auffälliger Wegweiser der in die entgegengesetzte Richtung zeigt, nämlich Richtung 2797. Ich hatte mich noch gefragt, was der denn soll, aber vielleicht ist er ja deswegen da, dass die Leute nicht den Weg durch das Tobel versuchen.
Bis zum Tamierpass herrlicher Sonnenschein, aber trotzdem ist es kalt. Auf der Tessiner Seite dann Wolken und Nebel.
Ich beschäftige mich mit meinem nächsten Biwack. Auf etwa 2400 m Höhe nimmt meine Nase plötzlich einen Duft wahr, mhh, den Duft von süsser unwiderstehlicher Minestrone. Minestrone nach zwei Tagen Schokolade.
Das ist das Ende der Biwacktour.
Schnell steige ich die 300 m zum Rifugio Piano delle creste ab. Dem Hüttenwart sage ich, dreihundert Meter weiter oben hätte ich seine Minestrone gerochen. Deshalb sei ich hier. Er findet das sehr amüsant, ich finde es sehr ernsthaft.
Ich habe Glück. Es hat noch Platz in der Hütte und ich kriege ein feines essen. Die Minestrone ist köstlich.
Ich treffe auf spannende Leute und es folgt ein lustiger Tessinerabend.
Am nächsten Tag sind die Gipfel verhangen, alles recht grau. Nebbia d'agost. Ich beschliesse nach Rosèd abzusteigen, da ich am Tag darauf morgens um 8h arbeiten muss und das Postauto nicht verpassen darf.
Nach der anfänglichen nebbia d'agost, die sich dann aber nicht wie erwartet auflöst, wird das ganze immer grauer und undurchsichtiger mit Höhepunkt auf der Bochetta di Fornasel. Der Weg ist markiert, aber ich habe dann doch den Eindruck, dass ich da besser verschwinde. Die Hütte von Sedum ist von privaten schön renoviert, vor allem das Steindach.
Am Schluss bin ich dann viel zu früh in Sorèd. So beschliesse ich weiter Richtung Bignasco zu gehen.
Auf dem alten Talweg findet sich ein Fels mit folgender Inschrift: Anno 1812 ADI 25 maggio Giacomo Zanzanin stato ofeso da questo saso e dopo 35 ore paso da questa vita altra.
Harte Zeiten waren das. Keine Schmerzlinderung oder künstliches Koma auf der Intensivstation.
In Foroglio beschliesse ich, mir noch den Wasserfall zu Gemüte zu führen, der nach dem vielen Regen ja genug Wasser führt. Die kühle Dusche vom Sprühnebel in der Schlucht wirkt enorm belebend. Ich bewundere die üppige Vegetation hier, die das Gefühl von Regenwald aufkommen lässt.
Der Südwestgrat des Tamierhornes ( Verbindungsgrat zum Corno Talli) erscheint beim Betrachten der Karte unüberwindbar.
Schon am Tag zuvor war mir der Wegweiser auf italienischer Seite aufgefallen, mit der Aufschrift: Lago Nero, Tamierpass. Ich fragte mich sofort, wie das denn gehen sollte.
Aus lauter Neugier folge ich den Markierungen. Diese führen zum Pass 2797. Beim genauen Betrachten der vergrösserten Karte sieht man den Durchschlupf, den einzigen. Auf dem Pass geniesse ich die schöne Aussicht. Dann geht's eine steile Geröllhalde hinunter und dann im Gegenanstieg zum Punkt 2737 und dann beinahe horizontal über Blöcke bis unterhalb des Tamierpasses. Dort befindet sich auch ein Wegweiser.
Die Route ist rot weiss markiert, in der Schweiz wäre sie wahrscheinlich blau markiert. (T4)
Vom Lago Nero führt sie durch wildes einsames Gebiet. Dürfte im Nebel sehr schlecht zu finden sein.
Ich bin völlig begeistert von meiner Trouvaille. Erst im Nachhinein sehe ich, dass sie hier auch schon beschrieben wurde .
Sie bietet Möglichkeiten das Basodinogebiet zu umrunden, ohne nach Canza absteigen zu müssen.
Sie ist in der Karte der Alta Valle Maggia eingetragen, aber falsch. Das habe ich dann in der Hütte Piano delle Creste festgestellt, als ich mit andern die Route diskutierte, die die Karte der Alte Valle Maggia dabei hatten. Auf der Karte führt sie durch das Tobel des Baches von 2600 hinunter, was mir eher unmöglich erscheint und nicht über 2797. Auf der Anhöhe bei der Zahl 2600 oberhalb des Lago Nero steht auch ein auffälliger Wegweiser der in die entgegengesetzte Richtung zeigt, nämlich Richtung 2797. Ich hatte mich noch gefragt, was der denn soll, aber vielleicht ist er ja deswegen da, dass die Leute nicht den Weg durch das Tobel versuchen.
Bis zum Tamierpass herrlicher Sonnenschein, aber trotzdem ist es kalt. Auf der Tessiner Seite dann Wolken und Nebel.
Ich beschäftige mich mit meinem nächsten Biwack. Auf etwa 2400 m Höhe nimmt meine Nase plötzlich einen Duft wahr, mhh, den Duft von süsser unwiderstehlicher Minestrone. Minestrone nach zwei Tagen Schokolade.
Das ist das Ende der Biwacktour.
Schnell steige ich die 300 m zum Rifugio Piano delle creste ab. Dem Hüttenwart sage ich, dreihundert Meter weiter oben hätte ich seine Minestrone gerochen. Deshalb sei ich hier. Er findet das sehr amüsant, ich finde es sehr ernsthaft.
Ich habe Glück. Es hat noch Platz in der Hütte und ich kriege ein feines essen. Die Minestrone ist köstlich.
Ich treffe auf spannende Leute und es folgt ein lustiger Tessinerabend.
Am nächsten Tag sind die Gipfel verhangen, alles recht grau. Nebbia d'agost. Ich beschliesse nach Rosèd abzusteigen, da ich am Tag darauf morgens um 8h arbeiten muss und das Postauto nicht verpassen darf.
Nach der anfänglichen nebbia d'agost, die sich dann aber nicht wie erwartet auflöst, wird das ganze immer grauer und undurchsichtiger mit Höhepunkt auf der Bochetta di Fornasel. Der Weg ist markiert, aber ich habe dann doch den Eindruck, dass ich da besser verschwinde. Die Hütte von Sedum ist von privaten schön renoviert, vor allem das Steindach.
Am Schluss bin ich dann viel zu früh in Sorèd. So beschliesse ich weiter Richtung Bignasco zu gehen.
Auf dem alten Talweg findet sich ein Fels mit folgender Inschrift: Anno 1812 ADI 25 maggio Giacomo Zanzanin stato ofeso da questo saso e dopo 35 ore paso da questa vita altra.
Harte Zeiten waren das. Keine Schmerzlinderung oder künstliches Koma auf der Intensivstation.
In Foroglio beschliesse ich, mir noch den Wasserfall zu Gemüte zu führen, der nach dem vielen Regen ja genug Wasser führt. Die kühle Dusche vom Sprühnebel in der Schlucht wirkt enorm belebend. Ich bewundere die üppige Vegetation hier, die das Gefühl von Regenwald aufkommen lässt.
Tourengänger:
Regula52

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