Rigi Hochflue 1698m "Männertrü"
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3 auf einen Streich: Rigi Hochflue Südwand, Klettern an der "Männertrü" und Abstieg via Ostgrat
Wie schon gestern verhiess das Meteo auch erst ab Mittag zunehmendes sonniges Wetter, so durfte auch heute nochmals lange dem Kissen zugehört und gemütlich gefrühstückt werden. Und doch wollten wir nochmals raus, am liebsten kletternd und wenn's geht mit einem Gipfelerfolg. Die Klettertour über den Klettersteig in der Hochflue-Südwand, gefolgt von der Route "Männertrü", weiter hoch zum Gipfel und Abstieg via Ostgrat war die perfekte Idee für diesen Nachmittag. Irgendwie schon cool, wenn alles so nah vor der Haustüre ist...
Start wenige Meter oberhalb vom Parkplatz Rohrboden 1134m (kurz vor dem Fahrverbot) und der Fahrstrasse entlang zur Alp Egg 1288m. Hier dem Kuh-Zaun entlang mehr oder weniger Höhe haltend, bis ein Holzgatter die Kuhspuren beendet und ein gut ausgetretener Pfad beginnt. Wenige Meter nach dem Gatter erscheint das auf vielen Fotos bekannte Schild "nur für Kletterer".
Man folgt nun leicht an Höhe vernichtend genanntem Pfad und erreicht bald die im "Plaisir Ost" erwähnte Nische, ein markanter Felsunterschlupf, wo es sich empfiehlt, Helm und Klettergurt mit einer Sicherungsschlinge ("Nabelschnur") anzuzuiehen. Wenige Meter weiter vorne beginnt nämlich die steile, senkrechte Metallleiter, wo man froh ist um diese Zusatzsicherung.
Es folgen markante Pfadspuren, welche zuerst an Höhe gewinnen und später dann an Fixseilen nach links führen. Man betritt nun das "Thedys Gärtli", gewidmet Thedy Ulrich, welcher 1984 hier das Klettergebiet entdeckt hat (welches dann aber später durch Markus Anderes und Fonsi Märchy vom SAC Mythen saniert wurde. Ein herzliches Dankeschön für die Erschliessung und Sanierung). Es erscheint als erstes das Wandbuch, gleichzeitig befinden sich dort auch die Einstiege für die Routen Änzian (5c+) und Fürlinie (5b). Für den Einstieg für die Route "Männertrü" muss man beim Wandbuch noch ein paar Meter den Pfadspuren hoch steigen - die Route ist gut sichtbar angeschrieben und befindet sich bei einem schönen Anseilplatz.
Über 3 Seillängen (4b, 4c, 4c), führt diese klassische Kalk-Kletterroute hoch zum Ausstieg, von welchem man in 20 bis 30 Minuten den Gipfel der Rigi Hochflue 1698m erreicht. Die Seillängen sind gut abgesichert, die Hakenabstände gerade richtig. Wo diese einmal weiter auseinander liegen, da bieten sich schöne Griff- und Trittmöglichkeiten an. Es werden keine weiteren Zusatzabsicherungen wie Schlingen, Keile oder Friends benötigt. Die Stände sind in sehr gutem Zustand, für den Standplatzbau reicht eine sehr kurze Schlinge. Mir persönlich hat die Route grosse Freude bereitet und ich freue mich, diese eines Tages zu wiederholen.
Vom Ausstieg dann wie eben beschrieben gut sichtbaren Pfadspuren hoch zum Ostgrat, dort wo man den Grat betritt befindet sich auch der Ausstieg für die klassische Ostgrat-Route, über welche wir nach unserem Gipfelbesuch dann abgestiegen sind. Von diesem Punkt dann in 10 Minuten zum Gipfelkreuz, wo wir das sonnige Wetter und die fantastische Aussicht genossen haben. Nach dem obligaten Gipfelbuch-Eintrag dann der nasse und rutschige Abstieg (siehe unten bei "Verhältnisse") via Ostgrat zur Alp Egg 1288m und der Fahrstrasse entlang zurück zum parkierten PW.
Fazit:
"3 auf einen Streich" könnte man zu dieser Tour-Variante sagen: 1. Aufstieg via Südwand-Variante (T5), 2. Klettern via "Männertrü" und 3. Abstieg via Ostgrat (T5 II). Und dies alles an einem Nachmittag mit Abmarsch beim Auto um 12.15 Uhr - toll, dass es solche Möglichkeiten gibt. Wir waren hier ganz bestimmt nicht zum letzten Mal und können die Route bestens weiter empfehlen. Wer das Klettern auslassen möchte, sich den Kick mit dem Klettersteig aber antun möchte, dem sei die Südwand-Route ebenfalls empfohlen. Beim Wandbuch folgt man dann den Pfadspuren aufwärts, vorbei am Einstieg zur "Männertrü" und erreicht dann den mit einer Kette gesicherten Aufstiegskamin.
Verhältnisse:
Aufgrund des nächtlichen Regens waren heute der Zu- und auch der Abstieg sehr nass. Dies erforderte ein sehr vorsichtiges und trittsicheres Gehen auf den zahlreichen Wurzeln, Steinen und vor allem auch im Matsch selbst. Vorsicht auch auf der Metallleiter - wirklich sehr rutschig. Die grössten Schwierigkeiten trafen wir dann wohl eher im Abstieg an - hier waren wir froh um die zahlreichen Draht- und Metallseile, um nicht doch noch irgendwo unnötig auszurutschen (die Gedenktafeln am Wegrand weisen still auf diese Gefahren hin...). Wer grundsätzlich Mühe hat, auf nassen Matsch- und Wurzelpfaden zu gehen, hat bei Verhältnissen wie heute auf diesen Routen eher nichts zu suchen...
Die Kletterrouten selbst sind dank Südlage sehr schnell trocken, weshalb wir in der Route selbst heute von weitgehend trockenen Verhältnissen sprechen können. Einzig in den Wasserrillenlöcher tauchte man hin und wieder mal den Finger in das frische Regenwasser - zum Klettern jedoch problemlos.
Material:
- 60m Einfachseil
- 10 Exen
- Karabiner und Schlinge für Standplatzbau
- Helm
- Klettergurt mit Standschlinge (u.a. für Kletteraufstieg in der Südwand)
- Kletterschuhe (Bergschuhe für den Zu- und Abstieg)
Wie schon gestern verhiess das Meteo auch erst ab Mittag zunehmendes sonniges Wetter, so durfte auch heute nochmals lange dem Kissen zugehört und gemütlich gefrühstückt werden. Und doch wollten wir nochmals raus, am liebsten kletternd und wenn's geht mit einem Gipfelerfolg. Die Klettertour über den Klettersteig in der Hochflue-Südwand, gefolgt von der Route "Männertrü", weiter hoch zum Gipfel und Abstieg via Ostgrat war die perfekte Idee für diesen Nachmittag. Irgendwie schon cool, wenn alles so nah vor der Haustüre ist...
Start wenige Meter oberhalb vom Parkplatz Rohrboden 1134m (kurz vor dem Fahrverbot) und der Fahrstrasse entlang zur Alp Egg 1288m. Hier dem Kuh-Zaun entlang mehr oder weniger Höhe haltend, bis ein Holzgatter die Kuhspuren beendet und ein gut ausgetretener Pfad beginnt. Wenige Meter nach dem Gatter erscheint das auf vielen Fotos bekannte Schild "nur für Kletterer".
Man folgt nun leicht an Höhe vernichtend genanntem Pfad und erreicht bald die im "Plaisir Ost" erwähnte Nische, ein markanter Felsunterschlupf, wo es sich empfiehlt, Helm und Klettergurt mit einer Sicherungsschlinge ("Nabelschnur") anzuzuiehen. Wenige Meter weiter vorne beginnt nämlich die steile, senkrechte Metallleiter, wo man froh ist um diese Zusatzsicherung.
Es folgen markante Pfadspuren, welche zuerst an Höhe gewinnen und später dann an Fixseilen nach links führen. Man betritt nun das "Thedys Gärtli", gewidmet Thedy Ulrich, welcher 1984 hier das Klettergebiet entdeckt hat (welches dann aber später durch Markus Anderes und Fonsi Märchy vom SAC Mythen saniert wurde. Ein herzliches Dankeschön für die Erschliessung und Sanierung). Es erscheint als erstes das Wandbuch, gleichzeitig befinden sich dort auch die Einstiege für die Routen Änzian (5c+) und Fürlinie (5b). Für den Einstieg für die Route "Männertrü" muss man beim Wandbuch noch ein paar Meter den Pfadspuren hoch steigen - die Route ist gut sichtbar angeschrieben und befindet sich bei einem schönen Anseilplatz.
Über 3 Seillängen (4b, 4c, 4c), führt diese klassische Kalk-Kletterroute hoch zum Ausstieg, von welchem man in 20 bis 30 Minuten den Gipfel der Rigi Hochflue 1698m erreicht. Die Seillängen sind gut abgesichert, die Hakenabstände gerade richtig. Wo diese einmal weiter auseinander liegen, da bieten sich schöne Griff- und Trittmöglichkeiten an. Es werden keine weiteren Zusatzabsicherungen wie Schlingen, Keile oder Friends benötigt. Die Stände sind in sehr gutem Zustand, für den Standplatzbau reicht eine sehr kurze Schlinge. Mir persönlich hat die Route grosse Freude bereitet und ich freue mich, diese eines Tages zu wiederholen.
Vom Ausstieg dann wie eben beschrieben gut sichtbaren Pfadspuren hoch zum Ostgrat, dort wo man den Grat betritt befindet sich auch der Ausstieg für die klassische Ostgrat-Route, über welche wir nach unserem Gipfelbesuch dann abgestiegen sind. Von diesem Punkt dann in 10 Minuten zum Gipfelkreuz, wo wir das sonnige Wetter und die fantastische Aussicht genossen haben. Nach dem obligaten Gipfelbuch-Eintrag dann der nasse und rutschige Abstieg (siehe unten bei "Verhältnisse") via Ostgrat zur Alp Egg 1288m und der Fahrstrasse entlang zurück zum parkierten PW.
Fazit:
"3 auf einen Streich" könnte man zu dieser Tour-Variante sagen: 1. Aufstieg via Südwand-Variante (T5), 2. Klettern via "Männertrü" und 3. Abstieg via Ostgrat (T5 II). Und dies alles an einem Nachmittag mit Abmarsch beim Auto um 12.15 Uhr - toll, dass es solche Möglichkeiten gibt. Wir waren hier ganz bestimmt nicht zum letzten Mal und können die Route bestens weiter empfehlen. Wer das Klettern auslassen möchte, sich den Kick mit dem Klettersteig aber antun möchte, dem sei die Südwand-Route ebenfalls empfohlen. Beim Wandbuch folgt man dann den Pfadspuren aufwärts, vorbei am Einstieg zur "Männertrü" und erreicht dann den mit einer Kette gesicherten Aufstiegskamin.
Verhältnisse:
Aufgrund des nächtlichen Regens waren heute der Zu- und auch der Abstieg sehr nass. Dies erforderte ein sehr vorsichtiges und trittsicheres Gehen auf den zahlreichen Wurzeln, Steinen und vor allem auch im Matsch selbst. Vorsicht auch auf der Metallleiter - wirklich sehr rutschig. Die grössten Schwierigkeiten trafen wir dann wohl eher im Abstieg an - hier waren wir froh um die zahlreichen Draht- und Metallseile, um nicht doch noch irgendwo unnötig auszurutschen (die Gedenktafeln am Wegrand weisen still auf diese Gefahren hin...). Wer grundsätzlich Mühe hat, auf nassen Matsch- und Wurzelpfaden zu gehen, hat bei Verhältnissen wie heute auf diesen Routen eher nichts zu suchen...
Die Kletterrouten selbst sind dank Südlage sehr schnell trocken, weshalb wir in der Route selbst heute von weitgehend trockenen Verhältnissen sprechen können. Einzig in den Wasserrillenlöcher tauchte man hin und wieder mal den Finger in das frische Regenwasser - zum Klettern jedoch problemlos.
Material:
- 60m Einfachseil
- 10 Exen
- Karabiner und Schlinge für Standplatzbau
- Helm
- Klettergurt mit Standschlinge (u.a. für Kletteraufstieg in der Südwand)
- Kletterschuhe (Bergschuhe für den Zu- und Abstieg)
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