Heuberggrat im Abstieg


Publiziert von sltz , 24. August 2014 um 12:25.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:11 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 720 m
Abstieg: 720 m
Strecke:Wäldele - untere und obere Walmendingenalpe - Walmendinger Horn - Heubergrat - Wäldele

Beeindruckende Gratwanderung mit kurzen Kletterpassagen im grasigen, teilweise ausgesetzen Gelände (T4/T5). Klein, aber fein.

Eigentlich wollen wir zu Beginn unseres Urlaubsaufenthalts nur kurz die nähere Gegend erkunden und brechen am späten Nachmittag von Oberwäldele zur Oberen Walmendingenalpe auf. Tagsüber hat´s geregnet; der Abend verspricht etwas besser zu werden. Als wir dort ankommen, ist der Gastbetrieb bereits beendet und die Hütte geschlossen. Allerdings tut sich der Nebel auf und gibt den Blick hinauf zum Heuberggrat über uns frei. Damit ist der Plan für eine Rundtour und den Abstieg über den Grat gefasst. Dazu nehmen wir erst einmal  den steilen Pfad nach oben. Da vom Joch aus das Walmendinger Horn nicht mehr allzu fern erscheint, nehmen wir diesen Gipfel auch noch mit, um dann wieder abzusteigen zum Einstieg des Heuberggrats.

Den Heuberggrat von oben zu gehen hat auch Vorteile (gegenüber der umgekehrten Richtung, die bergsteigerisch freilich leichter ist): der Einstieg ist sehr leicht zu finden und bereits nach wenigen Metern ist klar, dass der Weg  bergsteigerisches Geschick abverlangt – also keine späten Überraschungen.

Der Pfad geht vorbei an dem Warnschild, zu dem schon mehrere Autoren ihre Verwunderung geäußert haben (quacamozza, ju_wi) und umrundet die erste Felsformation rechterhand in einem Bogen. Der Weg führt zu einer Betonplattform, die eine Seilbahnstütze trägt und die wir überqueren. Die Fortsetzung des Steigs beginnt etwas unterhalb und südöstlich vom Grat, zu dem wir jedoch zügig aufsteigen. Ab hier wird die Wegführung alternativlos eindeutig: immer oben auf der Kante. Zur Linken hält sich Gras und Buschwerk in zum Teil senkrechten Flanken; rechts fällt das Gelände unwesentlich flacher ab. Vermutlich bietet die Gratwanderung eine hervorragende Sicht – wenn es das Wetter zulässt. In unserem Fall ziehen sich die Wolken wieder zusammen. Umso mehr konzentrieren wir uns auf den Weg. Die steileren Wegstrecken klettern wir vorsichtig ab.

An einer steilen Passage sind wir wohl nicht die ersten Begeher, die fälschlich versuchen, vom Grat weg südöstlich durch bewaldetes Gelände abzuklettern. Nach wenigen Höhenmetern ist klar, dass es hier nicht weiter geht. Der richtige Weg verläuft weiterhin etwas luftig auf dem Grat. (Südöstlich unterhalb der Passage sind in steilem Gelände Lawinenverbauungen verankert.)

Nach diesem Abschwung verläuft der Steig zunehmend einfacher und der schmale Grat weitet sich schließlich zu einem Bergrücken. Umsicht ist jedoch weiterhin geboten. Denn unser Weg führt uns nun durch pflanzenverwuchertes, nasses, lehmiges Gelände – immer noch steil genug, um unversehens auf dem Hintern zu landen. Den in unserer Karte eingezeichneten Weg hinab zur Unteren Walmendingenalpe können wir nicht finden und so folgen wir dem Bergrücken bis oberhalb eines Schilifts (Heubergmuldenlift). Unterhalb des Lifthäuserls queren wir auf einem markierten Wanderweg in nordwestlicher Richtung zurück zur Unteren Walmendingenalpe und steigen dann wieder hinab ins Tal.

So präsentiert sich der Heuberggrat als eine durchaus spektakuläre Variante vom (oder auch zum) Walmendinger Horn, die aber – wie es so schön heißt – „Trittsicherheit und Schwindelfreiheit“ erfordert. Und noch eine Empfehlung: gutes Wetter wäre besser.
 

Tourengänger: sltz


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