Ackerlspitze (2329 m) und Maukspitze (2231 m)


Publiziert von Ole , 12. August 2014 um 16:42.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum: 6 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 10:30
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1750 m
Strecke:Parkplatz Hüttling (820 m) - Graspoint Niederalm (988 m) - Graspoint Hochalm (1348 m) - Ackerlhütte (1465 m) - alte Ackerlhütte verf. (1702 m) - Hochgrubachkar - Niedersessel (1820 m) - Hochsessel (1980 m) - Ackerlspitze (2329 m) - Maukspitze (2231 m) - Niedersessel (1820 m) - Hochgrubachkar - alte Ackerlhütte (1702 m) - Wilder-Kaiser-Steig - Baumgartenkopf (1572 m) - Obere Regalm (1313 m) - Graspoint-Niederalm (981 m) - Parkplatz Hüttling (820 m)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Hüttling (820 m) unterhalb der Graspoint Niederalm. Zufahrt vom Stangelwirt bei Going
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Parkplatz Hüttling (820 m) unterhalb der Graspoint Niederalm. Zufahrt vom Stangelwirt bei Going
Unterkunftmöglichkeiten:jede Menge im Tal. Ackerlhütte (1465 m), Selbstversorgerhütte, AV-Schloß
Kartennummer:Mayr Wanderkarte Nr. 51, Wilder Kaiser 1:25 000

Anspruchsvolle Gipfel im Ostkaiser

Die Ackerlspitze (2329 m) ist die höchste Erhebung im Ostkaiser und der zweithöchste Berg im Kaisergebirge. Nach deren Besteigung wird idealerweise die Maukspitze (2231 m) in eine abwechslungsreiche Rundtour eingebunden.


Der Wetterbericht kündigte für heute einen schönen sonnigen Tag an.

Vom Parkplatz Hüttling (820 m) startete ich am frühen Morgen auf einem Forstweg zur Graspoint Niederalm (988 m). Kurz nach der Alm führt ein Waldsteig zu schönen Weiden unterhalb des Stiegenbachwasserfalls. Die Steilstufe am Wasserfall wird links umgangen und man erreicht das Weidegelände der Graspoint Hochalm (1348 m). Von dort steigt man auf dem linken Pfad über freie Bergweiden zur Ackerlhütte.(1665 m).

Man folgt nun dem Pfad, der einen beidseitig des Latschenrücken hinauf zum Wilder-Kaiser-Steig führt. Hier hält man sich rechts und erreicht nach wenigen Minuten die Fundamente der alten Ackerlhütte (1702 m). Danach steigt man mit geringem Höhenverlust  ins Hochgrubachkar ab, wo man die erste Steilstufe erreicht.
Mit dem Aufstieg zum Niedersessel beginnt nun der anspruchsvollere Teil der Tour.
Die erste Steilstufe wird mit Hilfe von einigen Metallgriffen überwunden (I) .Danach geht es über ein ausgesetztes Band zu einer ebenfalls mit Metallgriffen gesicherten steilen Rinne. Über ein weiteres ausgesetztes Band gelangt man zum Niedersessel (1820 m).
Mitten im Kar kommt man zu einer Wegteilung (Wegweiser). Rechts geht es zur Maukspitze, links erfolgt der Aufstieg zur Ackerlspitze.
Über die Randkluft eines harten Altschneefeldes konnte ich den Einstieg zur nächsten Steilstufe gut erreichen. Die ausgesetzte Felsstufe wird oft als Schlüsselstelle der Tour bezeichnet. In griffigem Fels wird die senkrechte (ca. 20 m), mit einigen Metallgriffen und Stiften gesicherte Felsstufe (II) erklettert. Danach führt eine Fels- und Schuttrinne (I+) zum Hochsessel (1980 m).
In abschüssigem Schrofengelände steigt man über schmale Steige zu der Scharte (2122 m) zwischen Ackerl- und Maukspitze. In Schleifen geht es links über eine weitere abschüssige Schrofenflanke auf die Ackerlschneid. Danach wechselt man auf die Nordseite, wo man ebenfalls in Schrofengelände zum Gipfelaufbau gelangt. Über zwei steile Felsrinnen (I) gelangt man nun auf die Ackerlspitze (2329 m).

Leider hatte ich während des Aufstiegs sowie auf dem Gipfel nur sehr wenig Sicht. Die meiste Zeit war ich in den Wolken unterwegs. Nach kurzer Pause am Gipfel machte ich mich auf den Weg zur Maukspitze.
Auf bereits bekanntem Weg stieg ich zunächst zur Scharte (2122 m) zwischen der Ackerl- und Maukspitze ab. Von dort führt wieder im Schrofengelände, der schmale Steig immer in der Nähe das Grates und am Grat entlang zu einem Felsfenster. Durch dieses hindurch gelangt man zuletzt durch eine Rinne auf die Maukspitze (2231 m).

Nach erneuter Pause und der Hoffnung, dass sich die angekündigte Sonne endlich durchsetzen würde, begann mein Abstieg. Am Grat steigt man etwas weiter, ehe man durch eine steile Rinne ein kurzes Stück hinabklettert (I). Danach quert der Steig nach Süden zur grasigen Flachschneid. Hier hat man endlich wieder einmal ein kurzes Stück "Wandergelände". Anschließend steigt man über einen steilen, teils ausgesetzten Steig (I-er Stellen) in westliche Richtung über eine Schrofenrampe zum bereits bekannten Niedersessel (1820 m) hinab. Während meines Abstiegs konnte sich die Sonne auch endlich durchsetzen. Langsam wurde die Sicht immer besser.
Auf dem Aufstiegsweg stieg ich zunächst zur alten Ackerlhütte (1702 m) ab.
Auf dem Wilder-Kaiser-Steig wanderte ich zunächst zum Baumgartenkopf (1572 m), ehe ich über die Obere Regalm (1315 m) zu meinem Ausgangspunkt, dem Parkplatz Hüttling (820 m) abstieg.


Hinweise:

Ab dem Hochgrubachkar ist wegen der großen Steinschlaggefahr ein Helm erforderlich.

Es ist ein ausreichender Wasservorrat mitzunehmen (Südseite!!)

Das steile Schneefeld am Einstieg zum Hochsessel kann bis in den Sommer hinein Probleme bereiten.

Ab dem Auf- und bis zum Abstieg vom Hochgrubachkar ist man über mehrere Stunden in ausgesetztem, zum großenTeil brüchigem Gelände unterwegs. Nicht alle Griffe/Tritte (Steine) in den Rinnen bzw. steilen Schrofen sind auch fest. Persönlich fand ich die langen Querungen in steilem Schrofengelände auf schmalen, abschüssigen und mit kleinen Steinen gefüllten Steigen deutlich schwieriger als die viel zitierte Schlüsselstelle im Aufstieg zum Hochsessel.

Tourengänger: Ole


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Kommentare (3)


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MANAL hat gesagt: Schwierigkeit Ackerspitze
Gesendet am 12. August 2014 um 17:14
Ich sehe die Schwierigkeit der Tour auch eher in den vielen absturzgefährdeten und ausgesetzten Wegstücke.
Am übelsten finde ich die extrem ausgesetzte und nur leicht ansteigende Querung in den Niedersessel hinein wie man es auch bei denen Fotos sehen kann. Es sind nur geschätzte 20-30 Meter, aber dadurch dass um einen herum fast nur Steilgras ist, ist ein Festhalten bei einem Strauchler kaum möglich.
http://www.hikr.org/gallery/photo1515769.html?post_id=83929#1

Dort ist JEDER Fehltritt oder Stolperer tödlich wie sich auch 2005 mit zwei tödlichen Stolperer innerhalb von zwei Tagen hintereinander an dieser Stelle gezeigt hat. Einen der Verunfallten (kam von einer Klettertour herunter) kannte ich sogar persönlich aus der Kindheit.

Die vielzitierte Schlüsselstelle mag vielleicht klettertechnisch die anspruchsvollste Stelle sein, aber sie ist durch die doch recht zahlreichen und soliden Metallbügel und Tritte ziemlich entschärft.

Ole hat gesagt: RE:Schwierigkeit Ackerspitze
Gesendet am 12. August 2014 um 17:43
Ich hatte mir diese Tour schon etwas leichter vorgestellt. Vor allem in den steilen Schrofen habe ich deutlich mehr Zeit gebraucht als ursprünglich geplant. Teilweise sind die Steige sehr schmal und nach unten geneigt. Dazu noch mit kleinen Steinen gefüllt so das man leicht ausrutschen kann. Es gibt oberhalb des Hochgrubachkars wenige Abschnitte wo man sich Fehler erlauben kann.

maxl hat gesagt: RE:Schwierigkeit Ackerspitze
Gesendet am 13. August 2014 um 15:01
Sauber steigen sollte man schon, stimmt. Ich habe die schrofigen Passagen jetzt nicht so schwer in Erinnerung, aber das Empfinden über den Schwierigkeitsgrad ist ja dummerweise immer hochgradig subjektiv....

Allerdings wäre uns damals auf unserer Tour beinahe ein Malheur in Form eines Steinschlags passiert. Ein HELM ist also wirklich empfehlenswert gerade im Aufstieg zur Ackerl!


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