Große Windschar (3041 m) - Auftakttour im Nieselregen


Publiziert von Uli_CH , 7. August 2014 um 17:34.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 5 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1440 m
Abstieg: 1440 m
Strecke:Parkplatz - Mühlbachtal - Oberwanger Alm - Gamslahner Boden - Gipfel - Grubscharte - Gamslahner Boden - Oberwanger Alm - Mühlbachtal - Parkplatz
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Uttenheim nach Mühlbach; kurz nach dem Ort und der Kehre über den Mühlbach links abbiegen zum kostenfreien Parkplatz Badl (10 km ab Uttenheim, Zufahrt geteert).
Kartennummer:Kompass 82, Tauferer Ahrntal (1:50'000)

Dieser Tourenbericht ist nicht nur der erste meiner diesjährigen Alpinwanderferien mit Standort in Sand im Taufers, sondern der erste überhaupt auf Hikr.org.

Da das Wetter unbeständig vorhergesagt war, breche ich zeitig ins Mühlbachtal auf mit den Optionen Große Windschar, Morgenkofel und Schwarze Wand. Vom Parkplatz aus geht es bei 10°C und leichtem Nieselregen auf einer Fahrstraße (Fahrverbot) durch Nadelwald Richtung Oberwanger Alm (Weg Nr. 2).

Nach einer knappen Viertelstunde passiere ich den Gasthof Mühlbacher Badl. Kurze Zeit später lichtet sich der Nebel, der in den Flanken der Berge hängt, etwas und gibt den Blick auf den Großen Fensterlekofel und den Großen Rauchkofel im Talschluss frei, bevor es sich wieder zuzieht. 20 Minuten nach dem Mühlbacher Badl passiere ich die Huberalm. Der Weg wird steiler, später weitet sich das Tal. Der Wald, der sich in die Talflanken zurückzieht, gibt den Platz frei für Almen.

Eine Stunde nach dem Start endet die Fahrstraße an der Oberwanger Alm. Hier gabelt sich der Weg und ich entscheide mich für den Weg Nr. 5 Richtung Grubscharte, Windschar.

Nach weiteren 25 Minuten stehe ich am Ausgang eines Kars (Gamslahner Boden) mit zwei Riesensteinmännern.  Man sieht schon die Grubscharte im Talschluss. Sie ist weiter weg, als es scheint, da noch eine weitere Geländestufe dazwischen liegt. Zum ersten Mal sehe ich die Scheibe der Sonne hinter den Wolken.

Der Weg zieht sich in der westlichen Flanke des Kars aufwärts und nach einer Weile hört es auf zu nieseln. Auf ca. 2600m entdecke ich Reste einer alten Markierung. Ein riesiges Y als Kennzeichnung einer Weggabelung ist auf einem großen Felsen übermalt worden. Ich folge der aktuellen Markierung rechts ansteigend weiter. Auf ca. 2700m ist dann die neue Verzweigung. Rechts geht es zur Grubscharte, links Richtung Windschar. Ich nehme den linken Weg, der jetzt in der steilen Südflanke des Ostgrats ansteigt. Trittsicherheit ist angesagt.

Knapp unterhalb der Marke von 2900m erreicht der Weg den Ostgrat. Jetzt sieht man erstmals den Gipfel der Großen Windschar. Der Anstieg erfolgt durch ihre Ostflanke. Nach insgesamt 3:15 stehe ich auf dem Gipfel. Der Nebel zieht sich wieder zu und so verweile ich nicht allzu lange dort oben. Der schwierigste Wegabschnitt war nach der Abzweigung vom Weg zur Grubscharte und vor Erreichen des Ostgrats, da die Flanke steil und der Weg teilweise etwas ausgesetzt war.

Da es neblig ist, verzichte ich auf den Abstieg über den Südgrat (siehe auch Tourenbericht von georgb). Auf dem Gipfel ist es ziemlich kühl und es gibt ein paar verirrte Schneeflocken. Ich bedaure, nicht die Handschuhe mitgenommen zu haben. Nach 25 Minuten stehe ich wieder dort auf dem Ostgrat, wo der Weg in die Flanke absteigt.

Dem Grat folgend ist ein Weg zur Grubscharte ausgeschildert und markiert. Am Anfang sieht es nicht besonders einladend aus, aber als ich erst mal die erste Stufe abgestiegen bin, wird der Grat breiter. Der Weg selber ist in Folge nicht ausgesetzt, insbesondere nicht bei den Kletterstellen (I). Kurz vor der Scharte erfolgt noch einmal ein steiler Abstieg, der aber mit einem Fixseil gesichert ist. 20 Minuten habe ich auf dem Grat benötigt. An der Grubscharte beginnt es wieder leicht zu nieseln. Dafür sind meine Finger inzwischen wieder aufgetaut. Ich bin froh, dass ich mich vom Grat nicht habe abschrecken lassen.

Von der Grubscharte zum Gamslahner Boden benötige ich 50 Minuten, nach einer weiteren halben Stunde bin ich wieder bei der Oberwanger Alm am Ende des Fahrwegs. Nach 40 Minuten, in denen sich auch die Sonne wieder gezeigt hat, kommt das Mühlbacher Badl wieder ins Blickfeld und von da ist es nur noch eine knappe Viertelstunde bis zum Parkplatz. Für den gesamten Abstieg benötige ich somit 3 Stunden.

Orientierung: Problemlos, da bis auf den Gipfel mit Farbe markiert, unterstützt von Wegweisern und einigen Steinmännchen.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke u. a. zum Abstützen. Die warmen Handschuhe habe ich leider vergessen.

Führer:
  • Hanspaul Menara, Die schönsten 3000er in Südtirol, 3. Auflage 2014, Tour 62
  • Rother Wanderführer Tauferer Ahrntal, 4. Auflage 2013, Tour 8

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH


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