Im Gasterntal (1) : Vom Waldhaus bis Selden

Das Gasterntal besuche ich seit bald 40 Jahren regelmäßig. Es ist für mich eins der schönsten Hochgebirgstäler in den Berner Alpen. Urwüchsig, nur im Sommer bewohnt, und im Talgrund durch die mächtigen Kräfte der reissenden Kander ständig auf`s Neue geformt, denen der Mensch mit seinen spärlichen Möglichkeiten und kleinen Maschinen doch ziemlich ausgeliefert gegenübersteht.

So ist in diesem regnerischen Juliende unter anderem bereits der Zugang auf dem Wanderweg ab Eggeschwand durch die Chlus gesperrt, und man muss ein gutes Stück weit auf der Fahrstraße durch die Tunnels marschieren, um das Waldhaus am Eingang des Tals zu erreichen.
Auch der zweite Abschnitt ,ab Brücke P.1395, ist wegen "Naturereignissen" (so das Hinweisschild) nicht begehbar. Man muss hier bis kurz vor der Steilstufe (Brücke P.1429) ebenfalls mit der Fahrstraße (teils auf nehegelegenen Waldwegen) Vorlieb nehmen - was angesichts der kaum befahrenen Strecke allerdings auch nicht weiter dramatisch ist.
Um Selden und erst recht um Heimritz herum geht es ja seit einigen Jahren wieder wild zur Sache : Murengänge, Gerölllawinen, unterspülte Brücken, weggerissene Weg- und Straßenabschnitte....

Erst seit kurzer Zeit ist das Gasterntal mit besonderem Schutzstatus ( Auenregion von nationaler Bedeutung)
versehen. Viele neue informative Hinweistafeln weisen auf geologische, botanische und landschaftsräumliche Besonderheiten hin.

Dies ist nur der erste Teil einer zunächst wolkenverhangenen Wanderung durch das untere Gasterntal vom Waldhaus nach Selden, der zweite Teil brachte dann ab Selden einen Wetterumschwung zum Sonnigen hin, wie ich ihn kaum mehr für möglich gehalten hätte !! Teil (2) vom zweiten Talabschnitt in Richtung Heimritz folgt also alsbald :-)

Tipp :
Ich bin bei Bletscheweidli auf den Wanderweg Richtung Gfellalp abgezweigt, der auf  tolle Blumenwiesen ( "Groppi" ) führt. Abstieg nach Selden dann am Wasserfall des nach einem Waldstück erreichten Leitibachs ( auf 1580m, markiert).
Auf dieser Schlaufe hat man einen schönen Blick auf das Tal, und für den Abstieg dann die Talstraße als Alternative. Sehr empfehlenswert.

Marschzeit Waldhaus bis Selden, incl. Schlaufe Leitibach und einigem Stöbern im Geröllbett der Kander :  2 1/2 Stunden in einer Richtung. Auf der Fahrstr. von Waldhaus nach Selden 1 Std. 40 min.