Durchs Vomper Loch zum Hallerangerhaus

Der Weg durchs Vomper Loch beginnt beim Gasthaus Karwendelrast. Taleinwärts geht es auf einem Forstweg, bis bei Stubbach (Heilquelle und kuriose Kneippanlage), der Pfad nach links abzweigt, angezeigt durch eine sympathische Holztafel, die in drei Metern Höhe über dem Pfad hängt. Da ich es leider versäume, rechtzeitig die Regenhose anzuziehen, bin ich in kurzer Zeit klatschnass, das lange nasse Gras sorgte dafür. Der schmale Pfad führt durch zwei tiefe Gräben und schwenkt schließlich nordwärts hinein ins Zwerchloch, das man nach etwa 2 h  erreicht. Nachdem man den Zwerchbach überquert hat, geht es über die "Katzenleiter" - einen durch Drahtseile und Trittstufen gangbar gemachten Steilabfall - steil hinauf nach Süden. Man überwindet die Huderbankklamm und den Ödbachkarlgraben, immer dem schmalen Pfad folgend. An neuralgischen Punkten gibt es Drahtsseile oder Trittstufen. Meist bewegt man sich  in sehr steilem Gelände. Zuletzt nähert man sich immer mehr dem Bach und hat schöne Einblicke in die Schlucht. Schließlich erreicht man den weiten Talboden. Es folgt eine Bachüberquerung. Mutig hinüberspringen?  Glücklicherweise war niemand in der Nähe, dem ich meine Unerschrockenheit beweisen musste und so entschied ich mich nach  reiflicher Überlegung für eine tastende Überschreitung, zwei überflutete kleine Blöcke als Zwischenschritte benutzend. Bis hierher schreibt der DAV Führer (412) 4 h. Hier, unterhalb der triefenden Wand zweigt der Knappensteig zur Walder Alm ab. Kurz darauf erreicht man die Jagdhütte in der Au und etwa eine halbe Stunde später, nachdem man eine kleine Brücke überquert, das Lochhüttl. Ab hier ist der Weg viel einfacher als bisher.

Es folgt der Aufstieg zum Überschalljoch, zunächst durch einen Hochwald dann durch Schotterfelder. Das Vomper Loch verschwindet aus dem Blickfeld und gigantische Felswände erscheinen. Es wird flacher und die Schafe auf den Almböden blicken einen verwundert an, bevor sie sich zögernd zurückziehen und die Flucht ergreifen. Auf dem Überschalljoch noch ein Blick zurück, bevor es dann hinunter geht zum gastlichen Hallerangerhaus, das ich nach 9 h endlich erreiche!

Das gps-Gerät hat 1650 Höhenmeter errechnet, wird wohl stimmen. In den teilweisen engen Schluchten zeigte es manchmal deutlich falsche Positionen an - nicht weiter überraschend. Zur Orientierung habe ich es nur beim Jagdhaus in der Au benutzt, den da hatte ich den Pfad kurz verloren.