Grete Klinger Steig - Steilrasensurfen, Schrofen- und Latschenruachln in der Eiblschlucht
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Die Tour wird bei der Hirnalm gestartet, einer idyllischen Alm auf 934m Seehöhe.

Der Weg führt rechts vom Parkplatz zuerst über sanft ansteigende Almböden und danach geht es ein kurzes Stück weiter auf einer breiten Forststraße. Danach ist es vorbei mit "lustig" - soll heißen - nun wird es steil.

Der Weg führt nun sehr steil, zuerst durch dichten Hochwald, bis es immer felsdurchsetzter wird und erste Versicherungen über steile Abbrüche leiten.

Ein abrutschen bereits in diesem Teil kann, je nach der Örtlichkeit, bereits fatale Folgen haben - also immer schön aufpassen!!! Obwohl wir bereits vor 6.30 Uhr gestartet sind, ist es drückend schwül und warm und ich bin binnen kürzester Zeit naßgeschwitzt, als hätte mich jemand mit einem Kübel Wasser überschüttet. Den Grete Klinger Steig direkt bin ich noch nie gegangen, denn mit Luca mußte ich einige Stellen umgehen, daher war ich auf die etwas "schärferen" Stellen schon gespannt.

Nach 1 Stunde und 20 Minuten stehen wir am Fahnenköpfl und im Anschluß daran kommt der etwas ausgesetztere Grat, der aber problemlos zu begehen ist.


Für unsichere GeherInnen ist ein Klettersteigset aber sicher eine gute Alternative, denn es "pfeift" ganz schön nach Vordernberg hinunter. Ein Ausrutschen hätte sicher letale Folgen! Nach dieser knackigen Stelle geht es weiter auf das Slezak Kreuz, das zur Erinnerung an einen tödlich verunglückten Bergsteiger dort errichtet wurde.


Man kann nur hoffen, dass es dort stehen bleiben wird, denn vor kurzer Zeit wurde das Gipfelkreuz auf der Hohen Zölz, das ebenfalls zum Gedenken an einen verunglückten Bergsteiger dort errichtet wurde, von Unbekannten entfernt!
Nach dem Abstieg vom Slezak Kreuz geht es um eine Bergrücken, der durch eine Latschengasse zu einem letzten Felsaufschwung führt. Noch einmal geht es ca. 50m steil in die Höhe bis man die Felszonen mit Kletterstellen hinter sich gelassen hat.

Nun geht es nur mehr in ständigem Auf und Ab weiter Richtung Vordernberger Zinken, Rottörl.

Wir wenden uns nun allerdings nach links und steigen in die Eiblschlucht ab. Die Wiesenhänge sind sehr steil und anstrengend, auch im Abstieg, zu begehen. Auch scheuchen wir immer wieder Kreuzottern auf. Wir sind froh als wir endlich den sich zu einem schmalen Graben verengenden "Schlauch" erreichen. Auf dem Weg ins Tal werden immer wieder Stellen abseilend, abkletternd und auch mit Seilgeländer eingerichtete Passagen überwunden.



Noch einmal meine eindringliche Warnung: Hier hat man als Laie absolut nichts verloren!!!
Wir sind froh als wir zerschunden, zerkratzt und von mannshohen Brennesselstauden gepeinigt, endlich den Talgrund erreichen.

Wir haben für diesen Abstieg schließlich 2 Stunden und 45 Minuten benötigt. Bei den letzten Seilgeländerlängen ist uns schon das herannahende Unwetter aufgefallen und deshalb wird der letzte Kilometer, zurück zur Hirnalm, im Laufschritt zurückgelegt.

Als wir schließlich die Autos erreichen, beginnt es wie aus Kübeln zu schütten.
Fazit der Tour: Eine anstrengend und sehr steile Tour! Der Klettersteig ist immer wieder unterbrochen von "Gehpassagen". Man darf auf keinen Fall die Länge der Tour unterschätzen. An heißen Tag ist unbedingt auf die Mitnahme von genügend Flüssigkeit zu achten. Unsichere sollten auf alle Fälle ein Klettersteigset verwenden, denn ausrutschen ist an etlichen Stellen nicht erlaubt bzw. kann sehr leicht letal enden. Für sichere GeherInnen ein herrlicher Klettersteig mit genialen Aus- bzw. Tiefblicken!
TwoNav Aventura 3*/CGPSL 7*
Dauer: 6:05
Zeit in Bewegung: 5:10
Zeit im Stillstand: 0:55
Strecke: 6,970 km
Maximale Höhe: 1875 m
Maximale Höhendifferenz: 940 m
Kumuliertes Steigen: ↑ 1001 m
Gesamt Abstieg: ↓ 1033 m
5 Klettersteiggeher aus der Eiblschlucht, unterhalb des Grete-Klinger-Steiges, geborgen
3 Wiener und 2 Slowaken wurden gestern von der Bergrettung Trofaiach, unter schwierigsten Bedingungen, starker Regen, Nebel, aus der Eiblschlucht geborgen.
Die 5 Klettersteiggeher waren, trotz widrigster Bedingungen und schlechter Wettervorhersage, am späteren Vormittag, in den Grete Klinger Klettersteig eingestiegen. Der 2003 sanierte Grete Klinger-Klettersteig ist eine Kombination von mittelschwerem Klettersteig und aussichtsreicher Kammwanderung. Der Klettersteigteil nimmt von der Tourdauer etwa ein Drittel ein, wobei sich die Hauptschwierigkeiten nur auf zwei kurz Steilstücke beschränken. Die gesamte konditionelle Anforderung, also der Zustieg und der weitere Aufstieg, sind sehr hoch.
Die Bergrettung Trofaiach ist im Jahr durchschnittlich zwei Mal mit Bergungen aus der Eiblschlucht konfrontiert. Für erschöpfte Bergsteiger wirkt die Schlucht von oben so, als könne man in kürzester Zeit ins Tal absteigen. Dies ist jedoch eine trügerische Hoffnung, denn im unteren Teil bricht sie über Felswände steil ab und ist für Ortsunkundige nicht begehbar.
Nachdem die Gruppe relativ lange für den Aufstieg benötigt hatte, (ca. 6 Stunden) es dunkel zu werden begann, versuchten sie den Abstieg durch die Schlucht. Als sie um ca. 19.30 erkannten, dass ein Abstieg für sie nicht möglich war, setzten sie einen Notruf über die Landeswarnzentrale in Graz ab, die um 19:57 die Bergrettung Trofaiach alarmierte. 8 Bergretter und 2 Alpingendarmen setzten sich umgehend in Marsch.
Während in weiterer Folge fünf Bergrettungsmänner und zwei Alpingendarmen zu den Festsitzenden aufstiegen stiegen, leuchteten die Freiwilligen Feuerwehren Hafning und Eisenerz, mit starken Scheinwerfern die Schlucht, im unteren Bereich, aus. Kurz nach 23.00 Uhr konnten die Festsitzenden erreicht und schließlich, unter größtmöglicher Sicherheit, ins Tal gebracht werden.
Um 2.10 Uhr konnte der Einsatz erfolgreich beendet werden.

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