Rundtour auf Rappenspitze und Lunstkopf
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So, eine Premiere steht an, an diesem superheißen Pfingstmontag! Heute nehme ich den
AliAigner, der sich bis dato nur in den Ammergauer Alpen rumgetrieben hat - freilich ziemlich avanciert - mal in's Karwendel mit. Dem talentierten, begeisterten hikr-Nachwuchs das urweltliche Gebirg' nahebringen, das ist was feines. Allerdings will die Tour wohlgeplant werden, es gilt nämlich, einerseits der Hitze, zum zweiten heiklen Schneefeldern und schließlich drittens (und vielleicht am wichtigsten) lärmenden Touristen-Massen gleichzeitig auszuweichen. Hmmmm, nach einigem Grübeln und Recherchieren komme ich schließlich auf die nette Rappenspitze, die sich mit zahlreichen anderen Gipfeln kombinieren lässt. Daselbst war ich vor sieben Jahren mit dem
83_Stefan schon mal, heute mit dem Ali kombiniere ich sie als Doppel-Überschreitung mit dem Lunstkopf. Die Tour ist schon beschrieben hier, siehe etwa von Tef oder von Gherard.
Los geht's gegen sieben an der idyllisch gelegenen Gramaialm. Der frühe Startpunkt hat nicht nur den Vorteil, dass fast nix los ist, sondern auch, dass man sich die Gebühr auf dieser eigentlich mautpflichtigen Strecke spart, denn das Häusl war noch nicht besetzt.... Von der Gramaialm geht's also auf breitem Weg das Falzthurntal weiter aufwärts, immer die mächtige Lamsenspitze im Blick. Nach kurzer Zeit zweigt nach links ein Weg richtung Lunstsattel ab. Spätestens hier lässt man (auch zu späterer Stunde) die Touristenmassen üblicherweise hinter sich. Der Steig führt durch die Latschen, vorbei an einem gestuften Schuttkessel (den man später im Abstieg kräfteschonend herunterrutschen kann) und schließlich recht steil in eine Art Kessel hinein, der sich zwischen dem Lunstkopf und dem eindrücklichen Rauhen Knöll ausprägt. Dieser wird weiterverfolgt, bis man im Lunstsattel zwischen ebendiesen beiden Gipfeln sich befindet, eindreiviertel Stunden ab Gramaialm und T2.
Die Ostflanke des Rauhen Knöll geriert sich hier zwar steil, aber machbar, es fällt schwer, Ali's Blicke von diesem einsamen, schönen Berg wieder loszueisen. Tatsächlich ist schon ein Bericht über eine Anstiegsroute von dieser Seite vorhanden, wie zu erwarten von den üblichen Verdächtigen.... naja. Wir hingegen schlendern nach links richtung Lunstkopf. Zunächst geht's durch freigeschnittene Latschengassen etwas zurückquerend dahin, sobald das Gelände nach oben hin freier wird, steige man in beliebiger Routenwahl nach oben, max. T3, eher leichter. Das weite Gipfelplateau des Lunstkopfes wird so schnell und kräfteschonend gewonnen, gerade 20min ab Lunstsattel. Hier gibt's erstmal ne ausführliche Pause, denn es ist schön, hier im Gras zu liegen und die imposante Karwendel-Atmosphäre einzuatmen.....
...doch irgendwann sollte es schon weitergehn - schließlich steht gegenüber die elegante Rappenspitze mit ihrem verlockenden Südwestgrat. Also packen wir wieder unsere sieben Sachen, flanieren zunächst gemütlich in richtung des nächsten Gipfels, später dann etwas steiler und schuttiger in den Sunntiger, den Sattel zwischen Lunstkopf und Rappenspitze (T3). Visavis geht's dann steil und rutschig hinauf; Wegspuren sind zwar kaum mehr vorhanden, aber uralte, verblasste Markierungen und bisweilen sogar noch alte Versicherungen. Die Route führt stets steil und meist recht direkt den Grat hinauf, unangenehm ist die rutschige Geröllunterlage in manchmal leicht abschüssigem Terrain. Einmal muss ein Felsblock rechterhand ausgesetzt gequert werden, die meisten Ausweichmanöver finden aber westseitig auf schwach ausgeprägten, rutschigen Bändern statt. Eine Stufe wird gut gesichert direkt erkraxelt (I), zum Schluss hin geht's noch kurz durch steilen, abschüssigen Schotter (T4-) zum schönen GK der Rappen. 1h ab Lunstkopf.
Jetzt haben wir uns ein weiteres halbes Stündchen Pause auf diesem schönen, aussichtsreichen, jedoch alles andere als überlaufenen Gipfel verdient. Runterwärts geht's dann den leichten Normalweg über den Nordkamm (kurz gerade T3). Knapp vor dem schwach ausgeprägten Vorgipfelchen (Larchkarlkopf) halten wir uns rechts und queren ein teils noch schneegefülltes Schuttkar direkt unter den Nordabbrüchen der Rappenspitze (T3). So gelangen wir, ohne die auslaufende Schleife des markierten Weges samt Höhenverlust mitmachen zu müssen, ziemlich direkt ins Kaserjoch, dem Sattel zwischen der gleichnamigen Spitze und der Rappen. Von hier verfolgen wir den markierten Weg hinab zu der kleinen Naudersalm. Jenseitig geht's wieder hinauf ("schnauf") in den Rizuelhals und von dort meist durch Latschen in stetigem auf und ab ("keuch") zurück in den Lunstsattel. Immerhin 2h ab Rappenspitze haben wir gebraucht, die Wege ziehen sich doch etwas ("ächz")......
Eine weitere ausführliche Pause im Lunstsattel steht an - schließlich ist's hier oben gut auszuhalten - im Tal dürfte es schon ordentlich brutzeln. Nach einer genussreichen Stunde also bequemen wir uns wieder auf die Hinterhufe - und ab geht's in die Latschen. Zunächst recht mühselig da rutschig steigen wir den altbekannten Weg wieder hinab - das letzte Stück retour in's Falzthurntal freilich recht flott, da das reichlich vorhandene Geröll den Abstieg beschleunigt! Im großen Tal dann reihen wir uns in den Gänsemarsch der Touristen ein und schlendern gemütlich zur inzwischen reichlich übervölkerten Gramaialm zurück. Nach 1h ab Lunstsattel sind wir wieder am Auto, also um drei. Acht Stunden hat die Tour also gedauert, allerdings mit reichhaltigen Pausen, die gesamte Gehzeit dürfte sich so etwa auf 6h belaufen. Aber für so eine Premiere sollte man doch weniger auf Temporekorde acht geben und lieber auf den Hedonisten in sich hören, das hat eine derartig schöne Gegend wie das Karwendel schließlich verdient...!


Los geht's gegen sieben an der idyllisch gelegenen Gramaialm. Der frühe Startpunkt hat nicht nur den Vorteil, dass fast nix los ist, sondern auch, dass man sich die Gebühr auf dieser eigentlich mautpflichtigen Strecke spart, denn das Häusl war noch nicht besetzt.... Von der Gramaialm geht's also auf breitem Weg das Falzthurntal weiter aufwärts, immer die mächtige Lamsenspitze im Blick. Nach kurzer Zeit zweigt nach links ein Weg richtung Lunstsattel ab. Spätestens hier lässt man (auch zu späterer Stunde) die Touristenmassen üblicherweise hinter sich. Der Steig führt durch die Latschen, vorbei an einem gestuften Schuttkessel (den man später im Abstieg kräfteschonend herunterrutschen kann) und schließlich recht steil in eine Art Kessel hinein, der sich zwischen dem Lunstkopf und dem eindrücklichen Rauhen Knöll ausprägt. Dieser wird weiterverfolgt, bis man im Lunstsattel zwischen ebendiesen beiden Gipfeln sich befindet, eindreiviertel Stunden ab Gramaialm und T2.
Die Ostflanke des Rauhen Knöll geriert sich hier zwar steil, aber machbar, es fällt schwer, Ali's Blicke von diesem einsamen, schönen Berg wieder loszueisen. Tatsächlich ist schon ein Bericht über eine Anstiegsroute von dieser Seite vorhanden, wie zu erwarten von den üblichen Verdächtigen.... naja. Wir hingegen schlendern nach links richtung Lunstkopf. Zunächst geht's durch freigeschnittene Latschengassen etwas zurückquerend dahin, sobald das Gelände nach oben hin freier wird, steige man in beliebiger Routenwahl nach oben, max. T3, eher leichter. Das weite Gipfelplateau des Lunstkopfes wird so schnell und kräfteschonend gewonnen, gerade 20min ab Lunstsattel. Hier gibt's erstmal ne ausführliche Pause, denn es ist schön, hier im Gras zu liegen und die imposante Karwendel-Atmosphäre einzuatmen.....
...doch irgendwann sollte es schon weitergehn - schließlich steht gegenüber die elegante Rappenspitze mit ihrem verlockenden Südwestgrat. Also packen wir wieder unsere sieben Sachen, flanieren zunächst gemütlich in richtung des nächsten Gipfels, später dann etwas steiler und schuttiger in den Sunntiger, den Sattel zwischen Lunstkopf und Rappenspitze (T3). Visavis geht's dann steil und rutschig hinauf; Wegspuren sind zwar kaum mehr vorhanden, aber uralte, verblasste Markierungen und bisweilen sogar noch alte Versicherungen. Die Route führt stets steil und meist recht direkt den Grat hinauf, unangenehm ist die rutschige Geröllunterlage in manchmal leicht abschüssigem Terrain. Einmal muss ein Felsblock rechterhand ausgesetzt gequert werden, die meisten Ausweichmanöver finden aber westseitig auf schwach ausgeprägten, rutschigen Bändern statt. Eine Stufe wird gut gesichert direkt erkraxelt (I), zum Schluss hin geht's noch kurz durch steilen, abschüssigen Schotter (T4-) zum schönen GK der Rappen. 1h ab Lunstkopf.
Jetzt haben wir uns ein weiteres halbes Stündchen Pause auf diesem schönen, aussichtsreichen, jedoch alles andere als überlaufenen Gipfel verdient. Runterwärts geht's dann den leichten Normalweg über den Nordkamm (kurz gerade T3). Knapp vor dem schwach ausgeprägten Vorgipfelchen (Larchkarlkopf) halten wir uns rechts und queren ein teils noch schneegefülltes Schuttkar direkt unter den Nordabbrüchen der Rappenspitze (T3). So gelangen wir, ohne die auslaufende Schleife des markierten Weges samt Höhenverlust mitmachen zu müssen, ziemlich direkt ins Kaserjoch, dem Sattel zwischen der gleichnamigen Spitze und der Rappen. Von hier verfolgen wir den markierten Weg hinab zu der kleinen Naudersalm. Jenseitig geht's wieder hinauf ("schnauf") in den Rizuelhals und von dort meist durch Latschen in stetigem auf und ab ("keuch") zurück in den Lunstsattel. Immerhin 2h ab Rappenspitze haben wir gebraucht, die Wege ziehen sich doch etwas ("ächz")......
Eine weitere ausführliche Pause im Lunstsattel steht an - schließlich ist's hier oben gut auszuhalten - im Tal dürfte es schon ordentlich brutzeln. Nach einer genussreichen Stunde also bequemen wir uns wieder auf die Hinterhufe - und ab geht's in die Latschen. Zunächst recht mühselig da rutschig steigen wir den altbekannten Weg wieder hinab - das letzte Stück retour in's Falzthurntal freilich recht flott, da das reichlich vorhandene Geröll den Abstieg beschleunigt! Im großen Tal dann reihen wir uns in den Gänsemarsch der Touristen ein und schlendern gemütlich zur inzwischen reichlich übervölkerten Gramaialm zurück. Nach 1h ab Lunstsattel sind wir wieder am Auto, also um drei. Acht Stunden hat die Tour also gedauert, allerdings mit reichhaltigen Pausen, die gesamte Gehzeit dürfte sich so etwa auf 6h belaufen. Aber für so eine Premiere sollte man doch weniger auf Temporekorde acht geben und lieber auf den Hedonisten in sich hören, das hat eine derartig schöne Gegend wie das Karwendel schließlich verdient...!
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