Von der Nisslalm auf den Lochkogel


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 11. Juni 2014 um 11:03.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 9 Juni 2014
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage 12:30
Unterkunftmöglichkeiten:Zelt

Am Nachmittag des Pfingstsonntages 2014 wanderte ich kaum mehr als 100hm auf der Straße von Längenfeld Richtung Gries, bis mich ein Autofahrer in den Bergort mitnahm. Bei sengender Hitze wäre der Weiterweg ziemlich unangenehm geworden.

Von Gries aus stieg ich über den recht flachen Fahrweg bequem zur Nisslalm auf, in deren Nähe ich an einem Wasserlauf einen schönen Zeltplatz fand. Am Abend trank ich an der Alm noch einen Radler. Die Wirtin teilte mir mit, dass noch kein Einheimischer auf dem Gamskogel gewesen sei, an dem außerdem noch viel Schnee läge.

Ich entschied mich dann, am nächsten Morgen über das Hochgutegg ins Reichenkar zu wandern und den Lochkogel zu besteigen.

Ich startete um 04.45 Uhr über einen Wanderweg zum Hochgutegg, das man kaum als eigenständigen Gipfel bezeichnen kann. Im Kasten am Kreuz war kein Gipfelbuch, sondern nur ein paar lose Zettel vorhanden.

Über Blockwerk und Gras querte ich dann leicht an Höhe verlierend ins Äußere Reichenkar. In ca. 2400m Höhe kam ich dann in Schnee. Zunächst ging es nur mäßig steil aufwärts. Dann musste ich einen ca. 35° steilen, sich über mindestens 150hm erstreckenden Hang im weichen Schnee aufsteigen. Schon vor geraumer Zeit waren dort Nassschneelawinen abgegangen. Im oberen Bereich querte ich dann im fast 40° steilen Gelände nach rechts. Es war eine sehr mühsame Angelegenheit.

Oberhalb einer Felswand steigt die geneigte Geländeterasse zum SO-Grat des Lochkogels an. Ich war froh, als ich ihn erreichte. Der Grat ist nicht ganz einfach (Stellen II) und oft ausgesetzt. Am höchsten Punkt angekommen, ging ich noch vorsichtig am exponierten Grat zum Gipfelkreuz. Vier Skitourengeher hatten vor kurzem ein Gipfelbuch hinaufgebracht, ohne aber ein Datum zu nennen. Die Reste ihrer Skispuren hatte ich beim Aufstieg noch erkennen können.

Ich stieg dieselbe Route wieder ab, wobei ich den letzten Steilhang auf dem Hosenboden flott abfuhr.

Ich steuerte im weglosen Gelände eine Jagdhütte an, von der ich dann auf dem dazugehörigen, unmarkierten Jägersteig in die Nähe der Nisslalm gelangte.

Ich trank dort noch einen Radler bei interessanter Unterhaltung mit einem Kasachen. Dann baute ich das Zelt ab und wanderte auf Fahrwegen zur Amberger Hütte, an der ich ca. 17.15 Uhr ankam.

Abends regnete es noch eine zeiltang bei auflebendem Wind.



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