Lochkogel


Publiziert von Plauscher , 27. August 2023 um 14:43.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:23 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:Rund zehn Kilometer in eine Richtung.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Beim Kreisverkehr in Längenfeld nach Gries im Sulztal abzweigen. Dort am Ortsende großer Parkplatz mit moderater Gebühr (€ 3,00).
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Umgekehrt wie Anfahrt.
Unterkunftmöglichkeiten:Nisslalm.

Schöne Tour. Nicht nur der Gipfel-, sondern auch die Strecke dorthin lohnt.

Dank hikr.org finden wir den Steig ins Äußere Reichenkar auf Anhieb (Abzweigung nach der letzten Rechtskehre bei einem Gegenanstieg samt Ausweiche und Rastbank).

Ausgesprochen schöne Landschaft, der Baumbewuchs wird hier bald die 3.000-Meter-Marke knacken.

Am Ende des Kars der Schuttanstieg auf die Zustiegsrampe zum Südgrat. Teils gut zu gehen-, teils mühsam. Zwischen Rampe und Südgrat macht sich's meine Partnerin bequem und schickt mich alleine zum Gipfel hoch.

Anfangs ist der Südgrat breit und wenig ausgesetzt. Erste Kletterstellen (SG I-II) mischen mit. In etwa dort, wo die konstante Steigung des Südgrates nachlässt, schnürt er sich arg zusammen. Deshalb traversiere ich in die westliche Flanke und stoße auf eine etwas unangenehme, feucht-erdige Rampe, die ich abklettere. Hierdurch gelange ich in den südwestseitigen Kessel unterhalb von Haupt- und Kreuzgipfel.

Mitunter überrascht von der erwähnten Schärfe des (umgangenen) Zustiegsgrates erwarte ich einen noch schärferen Verbindungsgrat zwischen Kreuz- und Hauptgipfel. Deshalb steuere ich den Kreuzgipfel direkt aus dem besagten Kessel an und habe auf den letzten Metern dorthin anspruchsvolles Gelände zu bewältigen (steile Blockkletterei bis SG II, ausgesetzt, T6 bei Gesamtbewertung außen vor gelassen).

Der hier ansetzende Verbindungsgrat zum Hauptgipfel sieht vergleichsweise zahm aus, weshalb ich ihn nehme. Tatsächlich fällt mir der Übergang leicht (SG I-II).

Ein eindrücklich luftiger Ort. Der umgangene Zustiegsgrat schaut aus dieser Richtung nicht besser aus.

Daher steige ich aus einer Scharte im Verbindungsgrat zwischen Haupt- und Kreuzgipfel - nahe beim Hauptgipfel gelegen - wieder in den südwestseitigen Kessel ab (SG I-II, wenig ausgesetzt, deutlich besser als der direkte Anstieg aus dem Kessel zum Kreuzgipfel).

Dann wieder am selben Weg retour.

Beim Abstieg machen wir noch einen empfehlenswerten Abstecher zur einladenden Nisslalm.

Während ich beim nahe gelegenen Schwarzwanter auf Vieles gefasst war und dann von dessen Einfachheit überrascht war, war's beim Lochkogel eher umgekehrt.

Tourengänger: Plauscher


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Kommentare (7)


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Anton hat gesagt: Loch
Gesendet am 27. August 2023 um 15:59
Servus Plauscher,
sehr schöne Berg und Klettertour ist Dir da gelungen. Das Loch im Kogel konnte ich leider auf Deinen Bildern nicht finden,aber es gefällt auch so.
Grüße Anton

Plauscher hat gesagt: RE:Loch
Gesendet am 27. August 2023 um 16:43
Servus Anton,

danke dir sehr. Du bist ja auch gerade viel unterwegs.

Ich probier dann nochmals am Löcherkogel ein Loch zu finden. Dort oben soll's ja mehrere geben ;-)

LG Plauscher

Nic hat gesagt:
Gesendet am 27. August 2023 um 16:03
Servus,

wieder eine super Tour von dir! Den Lochkogel hatte ich mir auch schon mal überlegt. Bei dir klingt das ganze jedoch wesentlich komplizierter und anspruchsvoller als beim 83_Stefan.

Plauscher hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. August 2023 um 16:51
Servus Nico,

danke dir sehr.

Sehr kompliziert fand ich's dann doch nicht. Nur hatte ich an dem Tag irgendwie keine Nerven für die direkte Linie am Grat (wo vermutlich 83_Stefan drüber ist). Deshalb habe ich mir eine Linie in der Westflanke gesucht. Allerdings ist nicht komplett auszuschließen, dass sich der Grat in den letzten Jahren verändert hat ...

Schöne Grüße

Anton hat gesagt: Loch
Gesendet am 27. August 2023 um 18:46
Servus Plauscher,
wenn Du leicht ein Felsloch sehen willst, nimm den Mittenwalder Höhenweg bis zum Gamsanger, ab dort Abstieg zum Heinrich Noe Steig ( Notabstieg ) mit Loch, oder unter Anton H.N. Steig hikr von mir. Spaß muß sein.
LG Anton

kardirk hat gesagt:
Gesendet am 22. November 2023 um 21:11
Servus,
Gratulation zu dem schönen Gipfel. Das Du am Grat tatsächlich Schwierigkeiten hattest verwundert mich, ich kann mich nicht entsinnen, das ich mich genötigt fand in die Flanke auszuweichen. Das du den Schwarzwanter sogar als leichter einstufst macht mir Hoffnung, da ich diesen einsamen Gesellen durchaus noch im Auge habe. Ein kleiner Hinweis sei mir erlaubt, der Lockkogel gehört wie der Schwarzwanter zu den Stubaiern und nicht zu den Ötztalern.
Pfiat di und noch viele schöne Touren.
Dirk

Plauscher hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. November 2023 um 06:59
Servus Dirk,

du hast natürlich Recht mit den Stubaiern - danke dir, hab's geändert.

Vielleicht habe ich mich vom Grat aus mittlerer Entfernung zu sehr abschrecken lassen und dann hatte ich auch noch den Zusammenbruch des Fluchthorns im Kopf, auf dem ich exakt sechs Jahre vor'm Zusammenbruch gestanden war.

Danke dir übrigens an dieser Stelle für deinen aufschlussreichen Bericht über die Ramolkogel-Westflanke (war mir ebenfalls vor gut sechs Jahren sehr hilfreich). Nachdem's inzwischen am dortigen 'Normalweg-Verbindungsgrat' mal wieder gebröckelt haben sollte, wird die Westflanke vermutlich nochmals interessanter.

Dir auch eine schöne Zeit am Berg und eine hoffentlich angenehme Übergangszeit. Gegebenenfalls auch gutes Gelingen am Schwarzwanter.

LG Plauscher


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