Viel Spass in Gabi
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Skis oder Wanderschuhe, Skimütze oder Kletterhelm, Harscheisen oder Klettersteigset? Nicht lange Wer-weissen: zu Gunsten des Trumpfes „Ausschlafen“ entscheide ich mich am Vorabend für den Klettersteig. Seit dem Sommer 2012 bin ich nicht mehr gesteigelt: Zeit, Abhilfe zu schaffen. Beim googeln stosse ich auf den Klettersteig Gabi und so tuckere ich zu moderater Zeit Richtung Wallis auf den geliebten Simplonpass.
Während ich die Gegend um das Hospiz fast wie die eigene Hosentasche kenne (plagiere inbegriffen :-)), beginnt ab dem Alten Spittel "Terra incognita“. Die Strecke zwischen der Haltestelle "Monte Leone" und Gabi ist auf jedenfall wunderschön und lädt zum Wandern ein. Deshalb bin ich aber heute nicht hergekommen. Irgendwo nach der Station Monte Leone quittiert die Streckendurchsage und –anzeige den Dienst und so passe ich nun auf wie ein Häftlimacher, um ja die Station Gabi nicht zu verpassen. Kein Problem, schon bald finde ich mich im verschlafenen Örtchen wieder und mache mich auf Richtung Kieswerk, wo der Einstieg zum Klettersteig ist. Es gibt zwei Varianten zum Einstieg: Wer die Variante mit dem Start vom grossen Felsblock über den Drei-Seil-Steg bevorzugt, muss im Kieswerk einige hundert Meter flussaufwärts die Brücke nehmen, um ans andere Ufer zu gelangen. Ich wähle den direkten Einstieg. Noch während ich meine sieben Sachen püschele, werde ich von drei sportlichen Tifosi überholt: diese windschnittige Sorte gibt es also nicht nur auf den Skitouren im Simplongebiet! Ich gebe den Dreien genügend Vorsprung, denn ich habe weder Lust auf Stau am Berg noch auf Steine auf dem Helm.
Die anfängliche Nervosität verfliegt nach dem ersten Felskontakt und mit jeder Manipulation steigt die Sicherheit und das Selbstvertrauen – und das ist auch gut so! Nach den ersten Metern wird klar, dass es sich hier um einen ernsthaften Klettersteig handelt, es darf also gelegentlich auch kräftig zugelangt werden und ab und zu geht es auch wirklich senkrecht aufwärts. Als ich da so an der Wand hänge, durchzuckt es mich wie ein Blitz: „Jesses Gott der Hüsler!“ Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit habe ich den heutigen Klettersteig nicht im Führer des Klettersteigpapstes recherchiert und mich einfach vom sympathischen Namen „Gabi“ etwas betören lassen. Auf jedenfall bin ich nun mal mitten drin statt nur dabei und so geht es halt vorwärts. Zum Glück gibt es aber auch drei Stellen, an denen ein echtes Rasten und einfaches Überholen/Vorbeilassen) möglich ist. Zudem hat es nach gut einem Drittel, bevor die senkrechten Passagen beginnen, auch einen Zwischenausstieg, der rechts in den Wald führt. Allerdings sind hier die für meinen Geschmack ernsthaften Passagen bereits gemeistert. Deshalb lasse ich den Ausstieg rechts liegen und mache mich ans vertikale Kraxeln. Hier ist etwas Ausdauer gefragt. Bald legt sich aber der Fels etwas zurück und ich erreiche den Ausstieg. Wie so oft ist es nun eine Mischung aus Freude über das Erlebte und Bedauern über das Ende, die herrscht. Nach wenigen Metern durch den Lärchenwald erreicht man die Strasse, die nach Gabi zurückführt. Ich habe noch genug Zeit für einen Spaziergang und so entschliesse ich mich, nach Simplon Dorf zurück zu wandern. In Mitten eines lichten Lärchenwalds steht eine schmucke Kapelle. Dort verzehre ich mein Picknick und geniesse einige besinnliche Minuten in der kühlen Stille der Kapelle.
So an Leib und Seele gestärkt, setze ich meinen Weg fort. Nach ca. 45 Minuten erreiche ich Simplon Dorf. Hier darf man einen kleinen Dorfrundgang auf keinen Fall versäumen. Es gibt viele schöne Häuser zu sehen, die darauf schliessen lassen, dass zur Zeit ihres Baus hier ein gewisser Wohlstand geherrscht hat. Auch heute sind die Gebäude gepflegt und mit Liebe in Stand gehalten. Mit fast zwanzig Minuten Verspätung holt uns das Postauto ab – es kommt ja schliesslich aus Italien! Als alter Simplonhase lasse ich mich nicht ins Bockshorn jagen. Und siehe da: fast auf die Minute genau liefert uns unser Chauffeur in Brig ab und ich trete glücklich die Heimreise an. Das erste Klettersteigabenteuer der noch jungen Sommersaison klingt in mir nach…
Fazit: Ein toller, sportlicher Klettersteig mit wenig Felskontakt und viel Eisen, der aber richtig Spass macht.
PS.: Es hat noch Schnee Richtung Breithorn/Monte Leone - die Skis werden noch nicht eingekellert!
Während ich die Gegend um das Hospiz fast wie die eigene Hosentasche kenne (plagiere inbegriffen :-)), beginnt ab dem Alten Spittel "Terra incognita“. Die Strecke zwischen der Haltestelle "Monte Leone" und Gabi ist auf jedenfall wunderschön und lädt zum Wandern ein. Deshalb bin ich aber heute nicht hergekommen. Irgendwo nach der Station Monte Leone quittiert die Streckendurchsage und –anzeige den Dienst und so passe ich nun auf wie ein Häftlimacher, um ja die Station Gabi nicht zu verpassen. Kein Problem, schon bald finde ich mich im verschlafenen Örtchen wieder und mache mich auf Richtung Kieswerk, wo der Einstieg zum Klettersteig ist. Es gibt zwei Varianten zum Einstieg: Wer die Variante mit dem Start vom grossen Felsblock über den Drei-Seil-Steg bevorzugt, muss im Kieswerk einige hundert Meter flussaufwärts die Brücke nehmen, um ans andere Ufer zu gelangen. Ich wähle den direkten Einstieg. Noch während ich meine sieben Sachen püschele, werde ich von drei sportlichen Tifosi überholt: diese windschnittige Sorte gibt es also nicht nur auf den Skitouren im Simplongebiet! Ich gebe den Dreien genügend Vorsprung, denn ich habe weder Lust auf Stau am Berg noch auf Steine auf dem Helm.
Die anfängliche Nervosität verfliegt nach dem ersten Felskontakt und mit jeder Manipulation steigt die Sicherheit und das Selbstvertrauen – und das ist auch gut so! Nach den ersten Metern wird klar, dass es sich hier um einen ernsthaften Klettersteig handelt, es darf also gelegentlich auch kräftig zugelangt werden und ab und zu geht es auch wirklich senkrecht aufwärts. Als ich da so an der Wand hänge, durchzuckt es mich wie ein Blitz: „Jesses Gott der Hüsler!“ Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit habe ich den heutigen Klettersteig nicht im Führer des Klettersteigpapstes recherchiert und mich einfach vom sympathischen Namen „Gabi“ etwas betören lassen. Auf jedenfall bin ich nun mal mitten drin statt nur dabei und so geht es halt vorwärts. Zum Glück gibt es aber auch drei Stellen, an denen ein echtes Rasten und einfaches Überholen/Vorbeilassen) möglich ist. Zudem hat es nach gut einem Drittel, bevor die senkrechten Passagen beginnen, auch einen Zwischenausstieg, der rechts in den Wald führt. Allerdings sind hier die für meinen Geschmack ernsthaften Passagen bereits gemeistert. Deshalb lasse ich den Ausstieg rechts liegen und mache mich ans vertikale Kraxeln. Hier ist etwas Ausdauer gefragt. Bald legt sich aber der Fels etwas zurück und ich erreiche den Ausstieg. Wie so oft ist es nun eine Mischung aus Freude über das Erlebte und Bedauern über das Ende, die herrscht. Nach wenigen Metern durch den Lärchenwald erreicht man die Strasse, die nach Gabi zurückführt. Ich habe noch genug Zeit für einen Spaziergang und so entschliesse ich mich, nach Simplon Dorf zurück zu wandern. In Mitten eines lichten Lärchenwalds steht eine schmucke Kapelle. Dort verzehre ich mein Picknick und geniesse einige besinnliche Minuten in der kühlen Stille der Kapelle.
So an Leib und Seele gestärkt, setze ich meinen Weg fort. Nach ca. 45 Minuten erreiche ich Simplon Dorf. Hier darf man einen kleinen Dorfrundgang auf keinen Fall versäumen. Es gibt viele schöne Häuser zu sehen, die darauf schliessen lassen, dass zur Zeit ihres Baus hier ein gewisser Wohlstand geherrscht hat. Auch heute sind die Gebäude gepflegt und mit Liebe in Stand gehalten. Mit fast zwanzig Minuten Verspätung holt uns das Postauto ab – es kommt ja schliesslich aus Italien! Als alter Simplonhase lasse ich mich nicht ins Bockshorn jagen. Und siehe da: fast auf die Minute genau liefert uns unser Chauffeur in Brig ab und ich trete glücklich die Heimreise an. Das erste Klettersteigabenteuer der noch jungen Sommersaison klingt in mir nach…
Fazit: Ein toller, sportlicher Klettersteig mit wenig Felskontakt und viel Eisen, der aber richtig Spass macht.
PS.: Es hat noch Schnee Richtung Breithorn/Monte Leone - die Skis werden noch nicht eingekellert!
Tourengänger:
TomClancy

Communities: Klettersteige
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Kommentare (3)