Piz Bernina (Über Fortezzagrat und Spallagrat)
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Der Piz Bernina war mein zweitletztes Skitourenziel, das in der zu Ende gehenden Saison noch realisiert werden sollte. So war ich sofort auf 100, als mich Stephan anfangs Woche genau für diesen Piz anfragte. Die Wettertendenz zeigte dann eine Besteigung für Samstag an und auch die Bedingungen am Bernina sollten im Moment ideal sein. Da wir bei der letztjährigen Tour auf den Zupo schon über den "Buuch" hochgestiegen sind, wollte ich es dieses Mal über den Fortezzagrat versuchen.
So sind wir dann am Freitagnachmittag, mit Vollausrüstung, ins Engadin gereist und mit der Bahn ins Berghaus Diavolezza hochgegondelt. Die Aussicht auf den Palü ist einfach jedesmal wieder einzigartig. Im gewohnt hohen Standard, genossen wir den feinen Znacht und stellten erstaunt fest, dass wir das Lagerzimmer für uns alleine hatten.
Fortezzagrat und Bellavistatraverse (ZS / II)
Nach einem üppigen Frühstück, starteten wir um 4 Uhr beim Berghaus Diavolezza und fuhren zuerst auf den Vadret Pers ab, wo wir uns anseilten und bis zum Beginn des Fortezzagrat hochstiegen. Hier genossen wir den herrlichen Sonnenaufgang, welcher Palü und Bernina erleuchtete. Dann wurden die Skier aufgeschnallt, Steigeisen montiert und angeseilt ging's durch etwas tiefen Schnee über den Grat und ein Schneefeld zum ersten Felsaufschwung. Ab hier ging's in einfacher, aber anhaltender und anregender Kletterei zuerst östlich und dann westlich vom Grat auf die Bellavista-Terrasse hoch. Der Weg über den Grat ist an den richtigen Stellen sehr gut markiert (gelbe Pfeile) und gut mit BH und Abseilstellen (im Abstieg) ausgerüstet. Mit vier Expressen ist man sicherlich gut bedient, zumal es an einigen BH sogar fest montierte Expresse hat. Inzwischen war der Tag voll angebrochen und unten im "Buuch" wimmelte es nur so von Tourengehern. Den Fortezza hatten wir allerdings für uns alleine. Die anschliessende Traverse, unterhalb der Bellavistagipfel hindurch, hat dann schon etwas weh getan, lagen doch diese beiden Gipfel zum greifen nahe. Heute hatte aber der Bernina absolute Priorität. Bei dieser Traverse hat man teils schöne Einblicke in die riesigen Spalten da oben. Diese sind aber gut ersichtlich und können einfach umgangen werden. Weiter ging's, unterhalb den eindrücklichen Bellavista-Abbrüchen und der Crast' Agüzza entlang, bis zum Schlussaufstieg, der zum Skidepot des Piz Berninas führt. Die erwähnte Traverse machten wir weiter angeseilt und mit den Fellen. Da diese aber doch länger, steiler und vor allem mühsam traversierend abwärts geht, wäre es hier wohl besser gewesen, diese Querung skifahrend zu bewältigen. Es muss aber unbedingt auf die Spalten geachtet werden.
Piz Bernina und Abfahrt durch den "Buuch" (S-)
Nachdem wir etwas steiler bis zum Skidepot unterhalb der Spalla aufgestiegen waren, machten wir uns für den Gipfel parat. Anseilen machte für mich wenig Sinn, da man meistens in der Flanke ist, wo man sowieso nicht richtig sichern kann. So stiegen wir mir Steigeisen und Pickel, etwas steiler in gutem Trittschnee, zum kleinen Sattel bei 'La Spedla' hoch. Hier folgte dann gleich nochmals eine kurze steilere Passage, bevor es in einem weiten Bogen zum letzten felsigen Schlussaufstieg ging. Auch hier alles in bestem Trittschnee. Beim Einstieg in die Felsen zum Schlussaufstieg, staute sich dann die "Menge". Zum Glück konnte diese aber mit 2-3 einfachen Kletterzügen, im griffigen Fels, umgangen werden, was mir zugleich einige exklusive Minuten Bernina bescherte. Überglücklich genoss ich das nicht mehr ganz so einwandfreie Gipfelpanorama auf dem einzigen 4000er der Ostalpen. Kurz später konnten Stephan und ich uns dann gegenseitig zum Gipfelerfolg gratulieren. Konzentriert ging es anschliessend wieder zurück zum Skidepot. Den Fussaufstieg/abstieg empfand ich nicht als besonders schwierig, Steigeisenstolperer sollte man hier aber trotzdem keine machen. Anschliessend ging's den Spuren folgend, mit einer kurzen Gegensteigung (nochmals anfellen), durch den gut eingeschneiten "Buuch" zurück zum Bahnhof Morteratsch. Einen Grossteil der Strecke, am Ende des Gletschers, konnte dabei noch mit Stockeinsatz bewältigt werden.
Fazit:
Der Piz Bernina ist für sich schon ein Highlight, die Krönung war aber der Aufstieg über den Fortezzagrat im Vorstieg.
SLF-Lawinenstufe: Sommerbulletin
Tourengänger:
Stephan+ Stephan
So sind wir dann am Freitagnachmittag, mit Vollausrüstung, ins Engadin gereist und mit der Bahn ins Berghaus Diavolezza hochgegondelt. Die Aussicht auf den Palü ist einfach jedesmal wieder einzigartig. Im gewohnt hohen Standard, genossen wir den feinen Znacht und stellten erstaunt fest, dass wir das Lagerzimmer für uns alleine hatten.
Fortezzagrat und Bellavistatraverse (ZS / II)
Nach einem üppigen Frühstück, starteten wir um 4 Uhr beim Berghaus Diavolezza und fuhren zuerst auf den Vadret Pers ab, wo wir uns anseilten und bis zum Beginn des Fortezzagrat hochstiegen. Hier genossen wir den herrlichen Sonnenaufgang, welcher Palü und Bernina erleuchtete. Dann wurden die Skier aufgeschnallt, Steigeisen montiert und angeseilt ging's durch etwas tiefen Schnee über den Grat und ein Schneefeld zum ersten Felsaufschwung. Ab hier ging's in einfacher, aber anhaltender und anregender Kletterei zuerst östlich und dann westlich vom Grat auf die Bellavista-Terrasse hoch. Der Weg über den Grat ist an den richtigen Stellen sehr gut markiert (gelbe Pfeile) und gut mit BH und Abseilstellen (im Abstieg) ausgerüstet. Mit vier Expressen ist man sicherlich gut bedient, zumal es an einigen BH sogar fest montierte Expresse hat. Inzwischen war der Tag voll angebrochen und unten im "Buuch" wimmelte es nur so von Tourengehern. Den Fortezza hatten wir allerdings für uns alleine. Die anschliessende Traverse, unterhalb der Bellavistagipfel hindurch, hat dann schon etwas weh getan, lagen doch diese beiden Gipfel zum greifen nahe. Heute hatte aber der Bernina absolute Priorität. Bei dieser Traverse hat man teils schöne Einblicke in die riesigen Spalten da oben. Diese sind aber gut ersichtlich und können einfach umgangen werden. Weiter ging's, unterhalb den eindrücklichen Bellavista-Abbrüchen und der Crast' Agüzza entlang, bis zum Schlussaufstieg, der zum Skidepot des Piz Berninas führt. Die erwähnte Traverse machten wir weiter angeseilt und mit den Fellen. Da diese aber doch länger, steiler und vor allem mühsam traversierend abwärts geht, wäre es hier wohl besser gewesen, diese Querung skifahrend zu bewältigen. Es muss aber unbedingt auf die Spalten geachtet werden.
Piz Bernina und Abfahrt durch den "Buuch" (S-)
Nachdem wir etwas steiler bis zum Skidepot unterhalb der Spalla aufgestiegen waren, machten wir uns für den Gipfel parat. Anseilen machte für mich wenig Sinn, da man meistens in der Flanke ist, wo man sowieso nicht richtig sichern kann. So stiegen wir mir Steigeisen und Pickel, etwas steiler in gutem Trittschnee, zum kleinen Sattel bei 'La Spedla' hoch. Hier folgte dann gleich nochmals eine kurze steilere Passage, bevor es in einem weiten Bogen zum letzten felsigen Schlussaufstieg ging. Auch hier alles in bestem Trittschnee. Beim Einstieg in die Felsen zum Schlussaufstieg, staute sich dann die "Menge". Zum Glück konnte diese aber mit 2-3 einfachen Kletterzügen, im griffigen Fels, umgangen werden, was mir zugleich einige exklusive Minuten Bernina bescherte. Überglücklich genoss ich das nicht mehr ganz so einwandfreie Gipfelpanorama auf dem einzigen 4000er der Ostalpen. Kurz später konnten Stephan und ich uns dann gegenseitig zum Gipfelerfolg gratulieren. Konzentriert ging es anschliessend wieder zurück zum Skidepot. Den Fussaufstieg/abstieg empfand ich nicht als besonders schwierig, Steigeisenstolperer sollte man hier aber trotzdem keine machen. Anschliessend ging's den Spuren folgend, mit einer kurzen Gegensteigung (nochmals anfellen), durch den gut eingeschneiten "Buuch" zurück zum Bahnhof Morteratsch. Einen Grossteil der Strecke, am Ende des Gletschers, konnte dabei noch mit Stockeinsatz bewältigt werden.
Fazit:
Der Piz Bernina ist für sich schon ein Highlight, die Krönung war aber der Aufstieg über den Fortezzagrat im Vorstieg.
SLF-Lawinenstufe: Sommerbulletin
Tourengänger:
Stephan+ Stephan
Tourengänger:
Merida

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