Piz Bernina - Top of Graubünden
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Der Piz Bernina als einziger Viertausender, damit höchster Gipfel der Ostalpen (und natürlich Bündner Kantonshöhepunkt), ist einer der grossen Klassiker in den Alpen. Die Besteigung des höchsten Bündners steht bei vielen Alpinisten weit oben auf der Wunschliste.
Es gibt viele ausführliche Tourenberichte, weshalb ich nur auf aktuelle Besonderheiten und persönliche Eindrücke eingehe.
Wir übernachteten in der Marco e Rosa-Hütte, siehe Tourenbericht zum Piz Palü. Da von der Hütte aus der Aufstieg nur etwa zwei Stunden dauert, konnten wir bis 4:45 Uhr "ausschlafen". Um 5:30 Uhr stiegen wir den mässig steilen Firnhang zum Einstieg in den Spallagrat auf. Durch die starke Ausaperung in diesem Jahr ist stellenweise mit Blankeis zu rechnen.
Der Spallagrat dann normal, Blockkletterei, einzelne kurze IIIer-Stellen, die im Abstieg -- vornehmlich um zügiger voranzukommen -- abgeseilt werden.
Der Spallagrat ist inzwischen definitiv KEIN Firngrat mehr, sondern ein Block-/Felsgrat mit ziemlich gutem Gestein. Es wechseln sich Passagen entspannten Geh-Geländes mit wenig schwieriger Kletterei ab. Im oberen Teil reicht der Firn zwar noch bis zur Gratscheide hoch, aber man geht/klettert gleich links/südlich davon im Fels.
Die Spalla/Spedla 4020m stellt den Vorgipfel des Piz Bernina dar. Da die Landesgrenze zwischen Italien und der Schweiz von der Fuorcla Crast'Agüzza den Spallagrat hochzieht, dann über die Spalla/Spedla wieder nach Süden zum Piz Scerscen schwenkt, ist die Spalla/Spedla der höchste italienische Punkt der Berninagruppe.
Von der Spalla/Spedla wird wieder einige Meter abgestiegen und im zweiten Teil des Spallagrates, nun etwas ausgesetzter, der Gipfel des Piz Bernina 4048m angepeilt.
Um 7:40 Uhr erreichen wir den höchsten Punkt -- ein erhebendes Gefühl macht sich breit!
Nach kurzer Gipfelrast (es zieht stark) wird auf der gleichen Route abgestiegen, teilweise abgeseilt. Nach insgesamt vier Stunden treffen wir wieder in der Marco e Rosa-Hütte ein, wo wir uns vor dem langen Abstieg nochmals stärken.
Die "Rückreise" führt wieder durch das Spaltenlabyrinth zum "Eck" hoch, nochmals knapp 300 Höhenmeter! Die Beine sind inzwischen etwas schwer...
Die Bellavista-Terrasse stellt im Abstieg eine willkommene "Zwischen-Entspannung" dar, bevor die Fortezza in Angriff genommen wird. Hier verhält es sich ähnlich wie am Spallagrat: wenig schwierige Kletterei und etwa drei Abseilpassagen wechseln sich ab, bevor der lange Marsch über den Persgletscher und schliesslich wieder hoch zur Diavolezza (nochmals 250 Höhenmeter Aufstieg!) anstehen.
Abschluss mit Schrecken
Am Ende der dritten und letzten Abseilstelle passiert es: ich stehe bereits auf dem Stand unten, als mein Gefährte (wir beide wurden vom Bergführer "am Seil abgelassen") den Halt verliert und nach rechts um einen Felsblock herumschwingt. Da uns nur knapp zwei Meter Seil trennen, werde ich mitgezogen und drei Meter nach rechts katapultiert und pralle mit voller Wucht mit dem rechten Fuss auf einen vorstehenden Fels. Mein Fuss wird um 45° nach oben gedonnert und ich spüre, wie etwas nachlässt. Schmerzen im Rahmen, aber ich kann nicht mehr auftreten. Hoppla.
Unserem Bergführer ist die Situation sofort klar: an den weiteren Abstieg ist zu Fuss nicht mehr zu denken. Vom Tourengänger innert Sekunden zum Patienten mutiert, mache ich es mir auf einem flachen Stein "gemütlich", während unser Bergführer die Rettung aus dem Fortezzagrat organisiert.
Das Vorgehen ist klar: ich muss per Heli an der Winde aus dem Grat geholt werden.
Nach einer Stunde liege ich bereits im Spital in Samedan und die Untersuchung bestätigt die Vermutung: Achillessehnen-Riss. Ich mache mir Gedanken und komme zum Schluss, dass ich wohl viel Glück hatte bei dieser Aktion und mit einem lädierten Fuss gut weggekommen bin...!
Nun begleitet mich diese unvergessliche Tour auf den Piz Bernina noch längere Zeit auch abgesehen von den schönen Erinnerungen und den Fotos... Eine wichtige Erinnerung wird die souveräne, ruhige und professionelle Behandlung der Situation durch unseren Bergführer (sowie selbstverständlich aller übrigen an der Rettung Beteiligten!) sein -- Danke, Wildi!!!
Nun, während ich den Nachmittag im Spital in Samedan verbringe, absolvieren mein Gefährte und unser Bergführer die Tour ordnungsgemäss zu Ende und so treffen wir uns ein paar Stunden später wieder zur gemeinsamen Heimfahrt.
Es gibt viele ausführliche Tourenberichte, weshalb ich nur auf aktuelle Besonderheiten und persönliche Eindrücke eingehe.
Wir übernachteten in der Marco e Rosa-Hütte, siehe Tourenbericht zum Piz Palü. Da von der Hütte aus der Aufstieg nur etwa zwei Stunden dauert, konnten wir bis 4:45 Uhr "ausschlafen". Um 5:30 Uhr stiegen wir den mässig steilen Firnhang zum Einstieg in den Spallagrat auf. Durch die starke Ausaperung in diesem Jahr ist stellenweise mit Blankeis zu rechnen.
Der Spallagrat dann normal, Blockkletterei, einzelne kurze IIIer-Stellen, die im Abstieg -- vornehmlich um zügiger voranzukommen -- abgeseilt werden.
Der Spallagrat ist inzwischen definitiv KEIN Firngrat mehr, sondern ein Block-/Felsgrat mit ziemlich gutem Gestein. Es wechseln sich Passagen entspannten Geh-Geländes mit wenig schwieriger Kletterei ab. Im oberen Teil reicht der Firn zwar noch bis zur Gratscheide hoch, aber man geht/klettert gleich links/südlich davon im Fels.
Die Spalla/Spedla 4020m stellt den Vorgipfel des Piz Bernina dar. Da die Landesgrenze zwischen Italien und der Schweiz von der Fuorcla Crast'Agüzza den Spallagrat hochzieht, dann über die Spalla/Spedla wieder nach Süden zum Piz Scerscen schwenkt, ist die Spalla/Spedla der höchste italienische Punkt der Berninagruppe.
Von der Spalla/Spedla wird wieder einige Meter abgestiegen und im zweiten Teil des Spallagrates, nun etwas ausgesetzter, der Gipfel des Piz Bernina 4048m angepeilt.
Um 7:40 Uhr erreichen wir den höchsten Punkt -- ein erhebendes Gefühl macht sich breit!
Nach kurzer Gipfelrast (es zieht stark) wird auf der gleichen Route abgestiegen, teilweise abgeseilt. Nach insgesamt vier Stunden treffen wir wieder in der Marco e Rosa-Hütte ein, wo wir uns vor dem langen Abstieg nochmals stärken.
Die "Rückreise" führt wieder durch das Spaltenlabyrinth zum "Eck" hoch, nochmals knapp 300 Höhenmeter! Die Beine sind inzwischen etwas schwer...
Die Bellavista-Terrasse stellt im Abstieg eine willkommene "Zwischen-Entspannung" dar, bevor die Fortezza in Angriff genommen wird. Hier verhält es sich ähnlich wie am Spallagrat: wenig schwierige Kletterei und etwa drei Abseilpassagen wechseln sich ab, bevor der lange Marsch über den Persgletscher und schliesslich wieder hoch zur Diavolezza (nochmals 250 Höhenmeter Aufstieg!) anstehen.
Abschluss mit Schrecken
Am Ende der dritten und letzten Abseilstelle passiert es: ich stehe bereits auf dem Stand unten, als mein Gefährte (wir beide wurden vom Bergführer "am Seil abgelassen") den Halt verliert und nach rechts um einen Felsblock herumschwingt. Da uns nur knapp zwei Meter Seil trennen, werde ich mitgezogen und drei Meter nach rechts katapultiert und pralle mit voller Wucht mit dem rechten Fuss auf einen vorstehenden Fels. Mein Fuss wird um 45° nach oben gedonnert und ich spüre, wie etwas nachlässt. Schmerzen im Rahmen, aber ich kann nicht mehr auftreten. Hoppla.
Unserem Bergführer ist die Situation sofort klar: an den weiteren Abstieg ist zu Fuss nicht mehr zu denken. Vom Tourengänger innert Sekunden zum Patienten mutiert, mache ich es mir auf einem flachen Stein "gemütlich", während unser Bergführer die Rettung aus dem Fortezzagrat organisiert.
Das Vorgehen ist klar: ich muss per Heli an der Winde aus dem Grat geholt werden.
Nach einer Stunde liege ich bereits im Spital in Samedan und die Untersuchung bestätigt die Vermutung: Achillessehnen-Riss. Ich mache mir Gedanken und komme zum Schluss, dass ich wohl viel Glück hatte bei dieser Aktion und mit einem lädierten Fuss gut weggekommen bin...!
Nun begleitet mich diese unvergessliche Tour auf den Piz Bernina noch längere Zeit auch abgesehen von den schönen Erinnerungen und den Fotos... Eine wichtige Erinnerung wird die souveräne, ruhige und professionelle Behandlung der Situation durch unseren Bergführer (sowie selbstverständlich aller übrigen an der Rettung Beteiligten!) sein -- Danke, Wildi!!!
Nun, während ich den Nachmittag im Spital in Samedan verbringe, absolvieren mein Gefährte und unser Bergführer die Tour ordnungsgemäss zu Ende und so treffen wir uns ein paar Stunden später wieder zur gemeinsamen Heimfahrt.
Tourengänger:
zigertiger

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