Sass Castel: Traverse Süd-Nord
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Nachdem wir im letzten Jahr den fabelhaften Sass Castel von West nach Ost überschritten hatten, war heute eine Traverse von Süd nach Nord geplant. Diese Route ist etwas weniger elegant und logisch, sie führt dafür durch besonders wildes Gelände. Die technischen Schwierigkeiten sind bescheiden; es ist eher ein gutes Orientierungsvermögen gefragt.
Vom Lagh de Cama steigt man zunächst auf dem Talweg ab bis zur grossen Lichtung kurz vor Besarden. Hier beginnt die Markierung, die bis zu den Ruinen der Alp di Brion (P. 1777) führt. Der Weg ist steil und nicht immer gut zu erkennen. Die Lage dieser Alp, mitten in einem sehr steilen Hang, ist ziemlich ungewöhnlich. Von den Ruinen quert man etwas mühsam (einige Erlen) gegen das wilde Tobel des Rìa de Brion. Ist die Rippe an seinem Rand erreicht, steigt man auf Gemswechseln sehr steil an. Zuoberst folgt ein steiler Grashang, der direkt in die Bocchetta de Brion (oder Bocchetta de Gagna Predon) führt.
Weil sich auf dem N-Gipfel eine grosse Ziegenherde tummelte, zogen wir den etwas höheren S-Gipfel vor. Er ist vom Pass recht einfach zu erreichen, wobei man den ersten Teil des Aufstieges am besten etwas rechts des Grates auf einem Ziegenweg bewältigt.
Zurück in der Bocchetta de Brion folgt der anspruchsvolle Abstieg bis zur Bocchetta de Cisterna. Dazu steigt man zunächst durch die Steinwüste von Gagna Predon ab (links zum Teil einige grasige Stellen) bis auf etwa 2050 m. Hier könnte man auch ins Val d'Arbola absteigen, doch ist die Sache anspruchsvoll, stark verwildert und äusserst steil (eher im Aufstieg ratsam). Besser beginnt man darum zu queren und sucht die diskrete Markierung, welche die Route über den seitlichen Felsriegel hinauf markiert. Sie ist schlecht zu sehen, es handelt sich um ein rotes Zeichen in einem Couloir drin. Danach quert man etwas, bis zu einer Ruine (die nicht auf der LK verzeichnet ist). Hier hat es ein paar blaue Punkte als eine Art Markierung. Von hier quert man auf Tierspuren weiter, auch mit etwas Abstieg, bis man zuletzt in die Bocchetta di Cisterna aufsteigen kann. Der Pass ist auf der Karte nicht bezeichnet und von unten schlecht zu finden. Er befindet sich zwischen P. 2143 und dem Fil Gordasc. Es ist aber auch möglich, den Grat früher zu überschreiten, nämlich etwas südlich von P. 2143.
Nun folgt man einem absteigenden Schafpfad deutlich zurück nach Süden. Schliesslich steht man über einem enormen Erlendickicht, unter dem die Alp de Cisterna liegt. Es gibt eine Spur durch die Erlen, aber sie ist von oben nicht leicht zu finden. Man hält ziemlich nach rechts und findet dann den Einstieg rechts neben der kleineren, nördlichen, von zwei Trockenrinnen (vgl. LK). Wenn man den Einstieg nicht findet, kann man vermutlich auch durch die ruppige Rinne absteigen.
In Cisterna, das noch bestossen wird (Kühe und Pferde), enden die Schwierigkeiten. Man steigt nun auf einem Pfad (nicht auf der LK) zu P. 1281 und dann auf der Fahrstrasse der Monti di Lostallo ab. Wenn man Glück hat, kann man dann per Autostop abkürzen. Die besten Chancen hat man dazu natürlich am späteren Sonntagnachmittag. Andernfalls zuerst auf der Strasse, dann ab Berteda auf dem alten Pfad hinunter nach Lostallo.
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