Aleitenspitze (2449 m) - mit Überschreitung Schafsiedel


Publiziert von 83_Stefan , 3. Mai 2014 um 23:05.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum:20 April 2014
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der B170 nach Hopfgarten im Brixental; dort weiter auf der L205 über Kelchsau zur Mautstelle am Kraftwerk Zwiesel. Der schmalen Mautstraße folgend, wird schließlich der Gasthof Wegscheid erreicht (großer Parkplatz, keine zusätzliche Gebühr).
Unterkunftmöglichkeiten:Neue Bamberger Hütte (DAV-Sektion Bamberg, 1756 m).
Kartennummer:AV-Karte 34/1 - Kitzbüheler Alpen West

Grüne Matten, dunkle Bergeshöhen und zwischen den letzten Schneeflecken blühen die Alpenrosen - so zeigen sich die eher sanften Kitzbüheler Alpen im Sommer. Wie an einer Perlenkette aufgereiht, geben die drei Wildalmseen in einer Vorzeigelandschaft den kurzweiligen Anstieg zum Schafsiedel vor. Wer den Genuss über den Anspruch stellt, der ist hier richtig! Aber auch im Winter sind die Kitzbüheler Alpen ein beliebtes Ziel. Meist hat sogar die Neue Bamberger Hütte geöffnet und dann ist am Schafsiedel einiges los. Von den unter dem Schnee verborgenen Wildalmseen sieht man dann natürlich nichts, aber im Winter entwickelt die Landschaft ja bekanntlich einen eigenen Reiz. Hier vorgestellt ist nicht der relativ unschwierige Normalanstieg zum Schafsiedel, sondern seine Überschreitung: Via Ostgrat geht's hinauf und dann über den Südwestgrat hinüber zur etwas höheren Aleitenspitze. Dadurch bringt man durchaus ein wenig Würze in die Unternehmung und hat fast die ganze Tour lang beste Ausblicke.

Die landschaftlich eindrucksvolle Tour beginnt am Parkplatz des Gasthofs Wegscheid, am Ende der Mautstraße in den Kurzen Grund. Sofern es die Bedingungen zulassen, kann der Anstieg auf dem kürzeren und schöneren Sommerweg erfolgen, der im Wald immer nahe im Bach bergan führt, bis er auf die breite Versorgungsstraße trifft; bei ungünstigen Bedingungen sollte hingegen der Winterweg gewählt werden.

Der Schotterstraße folgend (Abkürzer am Sommerweg möglich) geht es zunächst in Kehren bergauf, dann quert der Weg hinüber zur Kuhwildalm. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung zur bereits sichtbaren Neuen Bamberger Hütte. Sie ist auch zur klassischen Skitourenzeit bewirtschaftet, zudem hat sie einen Winterraum (AV-Schloss).

Noch ein kurzes Stück im Hochtal weiter, dann weist eine markante, isoliert stehende Kiefer rechts den Weg ins Kar, das zwischen Schafsiedel und Aleitenspitze herunter zieht. Auf dem Rücken, der das Kar rechts begrenzt geht's aufwärts, die beiden unteren Wildalmseen zur Rechten. Bald weicht man einer Steilstufe nach rechts aus und erreicht wenig westlich von P.2217 (AV-Karte) den Ostkamm. Etwa dem Sommerweg folgend, geht's nur ein kleines Stück nach Westen, bevor unterhalb einer Steilstufe auf die Südwestseite gequert wird, wo der Obere Wildalmsee liegt. Von dort gelingt der unproblematische Anstieg zum Ostgrat; auf ihm in westlicher Richtung weiter.

Bald schnürt sich der Grat zusammen. Im Sommer problemlos zu begehen, sollte man in diesem Abschnitt im Winter unbedingt gute Bedingungen abwarten und auf die Wächten achten! Nach etwas Auf und Ab wird der Grat wieder breiter und leitet nunmehr ohne Schwierigkeiten hinauf zum bereits lange sichtbaren Gipfelkreuz (mit -buch) des Schafsiedels. Der Berg erweist sich als hervorragender Aussichtsbalkon inmitten der Kitzbüheler Alpen, im Süden machen Reichenspitz- und Venedigergruppe durchaus Eindruck.

Jetzt lockt noch ein Abstecher zur etwas höheren Aleitenspitze, die wegen des freieren Ausblicks nach Süden eine besonders gute Aussicht verspricht. Wer sich diesen Abstecher trotzdem schenken will, kann am Normalanstieg durch die Ostflanke zurück zum Oberen Wildalmsee absteigen. Wer Lust auf einen zweiten Gipfel verspürt, folgt dazu dem Kamm über den höchsten Punkt des Schafsiedels (Signalstange) hinunter zur Einsattelung zwischen den beiden Gipfeln. Jenseits geht's am breiten Kamm wieder bergan zum steilen, aber kurzen Gipfelaufbau der Aleitenspitze, der direkt erstiegen wird. Ein schönes Gipfelkreuz findet sich dort oben und auch die Aussicht ist aller Ehre wert - besonders die Zentralalpen vis-á-vis des Salzachtals wissen den Betrachter zu fesseln. Hier oben könnte man lange sitzen bleiben, ohne dass es einem langweilig wird.

Am Kamm geht es wieder hinab zum Sattel. Von dort nach Osten in einem Linksbogen den steilen Hangbereichen ausweichend, gelangt man wieder zum Oberen Wildalmsee, wo man auf die Anstiegsroute trifft. Ihr folgend zurück zum Gasthaus Wegscheid.

Schwierigkeiten:
Aus dem Kurzen Grund zur Neuen Bamberger Hütte: WT2 (am Winterweg technisch WT1; zwar ziemlich, aber bei kritischen Lawinenbedingungen nicht 100 % lawinensicher).
Via Ostgrat zum Schafsiedel: WT4 (am Grat zeitweise etwas schmal und überwächtet; im Winter unüblich; bis zum Grat WT2).
Übergang zur Aleitenspitze: WT3 (nur für ein paar Meter, sonst einfacher).
Abstieg von der Aleitenspitze zum Oberen Wildalmsee: WT2 (im Gipfelbereich für ein paar Meter Tendenz zu WT3).

Fazit:
Eine richtig lohnende 4*-Tour im Herzen der Kitzbüheler Alpen. Die Tour ist sehr aussichtsreich, schließlich bewegt man sich über weite Strecken direkt am Grat. Der Abstecher vom Schafsiedel zur Aleitenspitze lohnt! Mit einer Übernachtung auf der Neuen Bamberger Hütte lässt sich die Tour gut mit weiteren interessanten Unternehmungen kombinieren. Im Sommer sind die Wildalmseen einen Besuch wert!

Mit auf Tour: Uwe.

Kategorien: Kitzbüheler Alpen, Schneeschuhtour, 4*-Tour, 2400er, WT4.

Tourengänger: 83_Stefan


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