Hochstuhl über die Gipfelrinne - Der Winter ist zurück


Publiziert von orome , 16. April 2014 um 15:15.

Region: Welt » Österreich » Südliche Ostalpen » Karawanken und Bachergebirge
Tour Datum:16 April 2014
Ski Schwierigkeit: SS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   SLO   A-K 
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Eigentlich kam der Kälteeinbruch ja gelegen; kein Stress am Morgen und trotzdem im April auf die Ski. Dass das ganze auch Nachteile haben kann, habe ich heute erleben können. 
Schon von Villach aus sieht man ihn in den Karawanken stehen, den Hochstuhl, also rauf und zwar über die Johannesrinne. Nach einer kurzfristigen Aenderung der Routenwahl ist dann eine hochalpine Tour mit ca. 200hm den Ski an den Füssen herausgekommen. 

Parken kann man irgendwo zwischen Stouhütte und dem Sommerparkplatz, nach 10min kommt der Schnee und es kann los gehen. Auf knapp 1300m liegt der Wald hinter einem und der Hochstuhl rückt unübersehbar ins Blickfeld. Rechts die Grüne Riese, links die Johannesrinne, doch was ist da in der Mitte?! Der Plan war geändert und auch recht schnell die Steigeisen an den Füssen. Denn nach dem Wald wird es gleich etwas steiler und der Wind mit der Kälte hatte ganze Arbeit verrichtet. Alles pickelhart gefroren und ausgeblasen, so dass ich bei 30° gefühlt schon nur auf den Frontzacken ging ... 

Hat man sich einmal entschieden ist Verlaufen nur mutwillig möglich, es geht immer auf die Engstelle zu. Hie hatte es zwei Lawinenbahnen aus wärmeren Zeiten, die fast hüfttief waren.Quasi Rinnen in der Rinne, da wurde es sogar mir schon fast zu viel. Langsam fand ichs auch recht steil und vor allem war der Ausgang etwas ungewiss. Komme ich da auf den Grat? Der Wind gab sich beste Mühe an der Moral zu nagen und es wurde weder weicher noch flacher. Kurz vor dem Ende zeigte sich nach links ein Austieg der zwar steil aber kurz war, mit alten Trittspuren. Im Auto lag der Pickel nicht wirklich gut, aber selber schuld. Der Grat wurde erreicht aber oben war ich noch nicht wirklich. Der Grat war wirklich ein Grat, d.h. schmal und spitz und der Wind machte das ganze nicht angenehmer. Die Ski am Rucksack kamen mir vor wie ein Segel, zum Glück warens nur die Schmalen! 

Das ganze war dann aber doch recht schnell vorüber und die letzten Meter zum Gipfel über den abgeblasenen Südrücken gingen ohne Rucksack recht gut. 
Die Aussicht kann sich wirklich sehen lassen, tief hinunter nach Slowenien zum See von Bled, durch die Karawanken in die Julier und  ins grüne Land. 

Im Wind wars viel zu kalt und so wurden schnell die Klötze an den Füssen gewechselt, ein Riegel verdrückt und hinunter gings. Die Aufstiegsroute abzufahren stand für mich ausser Diskussion, 50° die man auf Frontzacken aufsteigt brauche ich nicht runterzu"fahren". Also in die Johannesrinne. 
Obwohl gemässigte Neigung (maximal 40° und schnell in Richtung 35°) war ich platt, Manu im Wind auf gefrorenem Schnee und ohne Pause scheint keine gute Kombination zu sein. Aber irgendwann war das Auto erreicht. 

Alles in allem kam ich mir nicht vor wie auf 2000m; weder landschaftlich noch routentechnisch. De Gipfelrinne ist bei besseren Verhältnissen sicher sehr schön, ein direkter Ausstieg quasi auf den Gipfel ist auch möglich, vgl. Fotos. Im oberen Teil whs so um die 50°, aber schnell abnehmend. 
Auch die Johannesrinne lohnt sich. Von unten ist nur ein Teil sichtbar, bevor der Grat erreicht wird macht sie einen Knick nach links, wird etwas schmaler und führt auch nur weniger Meter unterhalb der Gipfelabdachung auf den Südrücken. 

Die Bewertung beziehe ich mal auf den Aufstieg, die Abfahrt wahrscheinlich so S(-), keine Ahnung. 

Tourengänger: orome


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