Läged Windgällen (2573m)


Publiziert von Bergamotte , 12. April 2014 um 18:30.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:12 April 2014
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Kartennummer:246S (R. 644b)

Bereits vor einem knappen Jahr wollte ich die Läged Windgällen mit Skiern begehen. Doch wegen Regen und schlechter Sicht machte ich bereits beim Start rechtsumkehrt. Es folgte stattdessen eine nasse Wanderung um die Rigi Hochflue. Auch heute packe ich zur Sicherheit die Bergschuhe ein. Denn aufgrund der schwachen Abstrahlung diese Nacht befürchte ich eine Wasserschlacht. Gemäss Meteo kühlte es in der Nacht selbst auf 2000m nur auf 4° ab. Doch weit gefehlt! Relativ bald treffe ich eine tragende Unterlage an und in der Abfahrt erwische ich den richtigen Zeitpunkt.

Dank diesem Bericht weiss ich um die geräumte Strasse zum Gross Gade (1434m) hoch. Ab hier liegt eine fast geschlossene Schneedecke, welche noch zwei, drei Wochen reichen könnte. Gleichzeitig startet eine Handvoll Türler Richtung Glatten. Auf den ersten 300 Höhenmetern präsentiert sich die Unterlage wie erwartet aufgeweicht, so dass ich in den Spuren der Vorgänger bleibe. Doch zu meiner Überraschung erreiche ich alsbald angenehm tragendes (aber nicht durchgefrorenes) Terrain. So kann ich nun getrost südwestwärts Richtung Windgällen wegziehen.

Einer alten, verwaschenen Spur folgend steige ich zum Ruosalper Chulm (2178m) hoch, einem der Übergänge ins Schächental. Man erreicht hier zuletzt auf knapp 100 Metern >30°, wobei mit einer geschickter Spuranlage viel bewirkt werden kann. Nach dem kurzen Besuch des Pässchens (fünf Minuten Umweg) steige ich über den immer steiler werdenden, aber breiten Rücken an des Fuss des Windgällen-Massivs hoch (zuletzt um die 35°). Direkt oberhalb des Rücken befindet sich ein schmales Couloir. Es liegt auf der Hand, dass man hier nicht hochsteigt. Je nach Ausaperung zu Fuss über den Sommerweg oder mit Skiern zum richtigen, viel breiteren Couloir unmittelbar südwestwärts (links). Dieser Durchgang ist bereits so stark ausgeapert, dass man ganz ohne Schneekontakt aufsteigen könnte. Ich halte mich lieber an die schmale Runse, welche noch (fast) durchgehend eingeschneit ist. Nur auf halber Höhe muss ich für drei Meter in den Fels ausweichen. Beim guten Trittschnee heute sind Steigeisen nicht nötig. Sie gehören bei dieser Tour wie der Pickel aber in den Rucksack. Das Couloir erreicht fast durchgehend um die 40°.

Oben angekommen öffnet sich der Blick aufs einsame Plateau der Windgällen. Die Schächentaler Windgällen selber bleiben heute jedoch den ganzen Tag in den Wolken. Gut dass ich kein höheres Ziel ausgewählt habe. Die zahlreichen Karstschlunde sind alle noch sehr gut eingeschneit. In beliebiger Linie (eher steil und direkt oder ausholend gegen P. 2537) erreicht man ohne weiteren Schwierigkeiten den Gipfel der Läged Windgällen (2573m). Verzeinzelt drückt die Sonne durch, leider mit wenig Erfolg. So pausiere ich nicht allzu lange.

Zu meiner Überraschung kann ich den oberen Teil des Couloirs problemlos abrutschen. Der untere Teil hingegen ist zu stark ausgeapert und die Skier müssen nochmals auf den Rucksack. Nach der kurzen Querung zurück zum Gratrücken folgt die lohnende Abfahrt zur Ruosalp. Ich scheine gerade den richtigen Zeitpuntk erwischt zu haben, wunderbar aufgesulzte Hänge. Die letzten 300 Höhenmeter - bereits beim Start aufgeweicht - sind dann selbstredend zum Vergessen. Ach ja, bei meiner Ankunft - es ist bereits nach 11 Uhr - macht sich gerade ein Türler an den Aufstieg Richtung Glatten. Jedem das Seine.
 

Tourengänger: Bergamotte
Communities: Skitouren


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