Spontan habe ich letzten Freitag einen Ferientag bezogen und machte ein verlängertes Wochenende im Bündnerland. Vom Skigebiet Obersaxen her schaue ich immer oft zum Piz Val Gronda – doch nur dort oben stand ich noch nie. Grund genug, dies zu ändern und los gehts.
Frühzeitig fuhr ich nach Meierhof, weiter nach Tobel und linkshaltend Richtung Zarzana. Beim Eingang des Weilers parkierte ich auf einem Abstellplatz. Ja Frühling liegt in der Luft, da zwitschern ja bereits die Vögel und auch die Luft fühlt sich frühlingshaft an.
Ab nun folgte ich zuerst dem durch ein Pistenfahrzeug präparierten Winterwanderweg (Route 276a). Da dieser so gut präpariert ist, buckle ich die Ski's auf den Schultern. Kurz nach P1481 biege ich in den 'Usser Schmala' ein. Jetzt ist fertig mit der präparierten Spur. Weiter gehts zur Lumbreiner Brücke P1623. Bei P1695 ist die Spur nicht mehr tragfähig, so schnalle ich mir die Ski's an und immer weiter gehts, leicht und angenehm ansteigend zu P1832.
Fertig mit dem sehr moderaten 'Winterwandern', jetzt folgt die erste Steilstufe Richtung Alp Gren. Ein herrlicher Tag, keine Wolke, kein Lüftchen, keine Menschenseele, da ein paar Vögel, dort ein rascheln - die Natur erwacht aus dem Winterschlaf - einfach herrlich! Nördlich von 'Obere Hütten' P2154 machte ich eine Pause und studierte die Karte. Spontan beschloss ich nun nicht der Route 276a zu folgen, stattdessen peilte ich den Schafchopf P2763 an. Die markanten Felsbrocken bei P2463 umging ich auf der Nordseite, den südöstlichen Steilhang nördlich und stieg weiter auf dem Nordostgrat zum flachen Gipfel auf. Nun tritt ein erstmals der Piz Val Gronda mit seinem markanten Gipfelkreuz in Erscheinung. Eine kurze Abfahrt zwischen Felsbrocken und Steinen zum Sattel P2714. Nun noch die letzten Meter hinauf zum Gipfel des Piz Val Gronda P2819.
Ein unganehmer Wind liess mich zuerst an eine rasche Abfahrt denken, wenn ich da nicht hinter einem grossen Stein ein lauschiges, windstilles Plätzchen gefunden hätte. Eine ausgedehnte Mittagspause mit einer grandiosen Aussicht auf die umliegenden Gipfel genoss ich in vollen Zügen. Aus der Ferne konnte ich verschiedeen Rudel Gämsen bei ihren Wildzügen beochbachten.
So jetzt wirds aber Zeit an die Abfahrt zu denken. Ich wählte die Route 276b über den Nordhang. Dies war wohl die beste Entscheidung die ich diesen Winter gefällt hatte. Pulverschnee bis zum Abwinken, ein Hang nach dem anderen, alle mit einer idealen Hangneigung, kurze Querpassagen und wieder eine neuer Pulverschneetraum bis hinunter nach 'Untere Hütten'. Dieses Powdererlebnis, sensationell und landschaftlich abwechslungsreich!
Nun noch dem Alpweg mit einigen kurzen Gegenanstiegen folgend bis zum Ausgangspunkt Zarzan runden diesen tollen, langen und anstrengenden Tourentag ab.
Fazit: Ziemlich lange und einsameTour, zuerst etwas eintönig dem Alpweg folgend, doch die weiten Hänge des hinteren Val Gronda bieten viele Varianten. Besonders eindrücklich und genial (bei guten Schneeverhältnissen) ist die Abfahrt auf der Route 276b, diese kann ich jedem Tourengeher wärmsten empfehlen (Lawinengefahr beachten, da es doch einige steilere Passagen hat)!
Schwierigkeit:
Aufstieg R276a: WS+
Abfahrt R276b: ZS-
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