Kleine Snowboardtouren-Runde durch die Wattener Lizum - mit Geier (2853m) und Mölser Scharte


Publiziert von simba , 1. März 2014 um 16:33.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Tuxer Alpen
Tour Datum:24 Februar 2014
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto zum Parkplatz des Lager Walchen. Ab dort mit Hüttentaxi zur Lizumer Hütte.

Die Wattener Lizum ist eine Art "Skitourentraumland" für gemäßigte Tourengeher. Ringsum reihen sich die Gipfel und Scharten auf und sind mit geringem Aufstiegsaufwand erreichbar. Wohl die Toptour des Gebiets ist der Geier, der seinen Namen wohl nicht deshalb trägt, weil ihm jemand einen kleinen Metallgeier aufs breite Haupt gesetzt hat, sondern weil zwei Felszacken den Gipfelhang säumen, die vermutlich den breiten Schwingen eines Geiers ähneln.

Von der luxuriösen Lizumer Hütte aus wanderten wir - am "schussfreien Montag" ohne Angst vor Querschlägern ;) - flach in das landschaftlich sehr reizvolle Hochtal der Lizumer Böden hinein. An deren Ende stiegen wir nach rechts und in einer ansteigenden Querung in eine lange einen Linksbogen beschreibende Mulde, welcher der weitere Anstieg zum Geier weitestgehend folgt. Aufgrund des starken Föhns waren die Bedingungen beim Anstieg etwas ungemütlich, nicht nur mit dem Snowboard als Windsegel auf dem Rücken, sondern auch deshalb, weil die bisherige Aufstiegsspur komplett verblasen war, weshalb wir große Teile der Tour neu spuren mussten.

Nach der gleichmäßigen steilen Mulde erreichten wir ein kleines Plateau mit einem Wegweiser. Zwischen den "Schwingen des Geiers" stiegen wir über den steileren Gipfelhang zu einem weiteren Plateau unterhalb des Gipfels, von dem aus wir selbigen in wenigen Minuten erreichten. Die Aussicht in alle vier Himmelsrichtungen war dank des Föhns bombastisch, die Gemütlichkeit der Gipfelpause eher unterdurchschnittlich; es blies ein frischer Wind!

Die Schneequalität hatte zwar aufgrund des Föhns schon stark gelitten, dennoch fanden wir bei der Abfahrt in windberuhigten Mulden und Senken noch unverspurtes weißes Gold und auch die windbearbeiteten und gedeckelten Bereiche ließen sich mit dem Snowboard noch deutlich genussvoller abfahren als mit Ski - so zumindest unser Gefühl. Ab dem Ende der Lizumer Böden durfte dann wieder in den Aufstiegsmodus geschaltet werden, um die Flachpassage zurück zur Lizumer Hütte zu bewältigen.

Die Abfahrt von der Hütte zurück ins Lager Walchen wollten wir nicht auf der langweiligen Forststraße absolvieren und so stand nach einer sehr erholsamen, langen Pause ein erneuter Aufstieg zur Mölser Scharte auf dem Programm. Kurz nach Westen querend und abfahrend erreichten wir einen Steilhang, den wir in einigen Kehren hinauf zur Lifttrasse des geschlossenen Militärschlepplifts erstiegen. Das Gelände war hier stark windbearbeitet und hart geblasen, was uns einen schnellen Anstieg zur während des ganzen Aufstiegs sichtbaren Mölser Scharte ermöglichte. Der letzte steilere Hang zur Scharte war an der Seite etwas eingeblasen, weshalb sich am steilen Beginn der Querung in selbigen ein Mini-Schneebrettchen auslösen ließ. Ansonsten war der Schnee aber gut verfestigt was uns in zwei Kehren einen sicheren Anstieg ermöglichte.

Völlig unverspurt präsentierte sich uns der Hang auf der Gegenseite der Scharte, da unsere Vorgänger am Tag zuvor wohl wieder zur Hütte abgefahren waren. Dank der Exposition war in dem sehr steilen Hang (selbst gemessene 38° an der Einfahrt) hinunter zum Mölssee aber Triebschnee kein Problem, so dass wir bei besten Pulverbedingungen unsere Schwünge in den Hang legen konnten. Anschließend querten wir rechts am See vorbei und hielten uns auch in der Folge immer rechts da nur dort eine Rampe eine sichere Abfahrt zum Mölser Hochleger ermöglicht. In die erste denkbare Abfahrtsrinne führten zwei ältere Spuren, die sich aber in einem dicken Triebschneepaket verloren, weshalb wir weiter entlang des Sommerwegs (deutlich sichtbare Eisenstange) nach rechts querten und einen sichereren Steilhang erreichten, über den wir linkshaltend auf die Mölser Hochalm zukurvten.

Kurz unterhalb der Alm beginnt der Forstweg über den sich bequem ins Tal abfahren lässt, wir entschieden uns aber - suboptimalerweise - für die Hangquerung auf dem unterhalb verlaufenden Sommerweg. Diese ist schmal, abschüssig und verwinkelt sowie mit engen Kurven und (teils gefährlichen!) Hindernissen unterschiedlichster Art versehen und war gerade deshalb mit dem Snowboard eher anspruchsvoll zu fahren. Umso mehr waren wir erleichtert, knapp oberhalb des Mölser Niederlegers den präparierten Forstweg und über selbigen zu bereits fortgeschrittener Stunde wieder das Lager Walchen zu erreichen. Bei wunderbarer Abendstimmung beendeten wir dort unsere Lizumer Tourenrunde.

Tourengänger: simba, Nala


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