"Indian Summer" in den Tuxern: Lizumer Reckner (2886m) und Co.
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Der Sommer ist zwar leider vorbei, das lässt sich kaum bestreiten. Allerdings ist der Herbst schon eine ganz besondere Bergzeit, die oft mit tollen Farben und klarer Fernsicht aufzuwarten weiß. Während dieses Wochenende offenbar überall die noch geöffneten Hütten überfüllt und die Berge reich bevölkert waren, habe ich mir eine ruhige Ecke in den Tuxer Alpen ausgesucht und durfte einen Bergtag in fantastischer Landschaft verbringen.
Der Talkessel, den ich mir ausgesucht habe ist zum größten Teil ein Truppenübungsplatz. Man sollte sich also im Vorfeld informieren, ob dort Schießübungen stattfinden. Dann darf man das Gebiet nicht betreten. Radfahren ist hier übrigens generell untersagt. Der Landschaft merkt man diese Nutzung nicht an. Knorrige Zirbenwälder, herbstlich bunt gefärbte Bergwiesen, türkise Bergseen und klare Fernblicke auf gletscherbedeckte Gipfelketten.
Gestartet bin ich vom Parkplatz am Lager Walchen (1410m). Durch schöne Wälder mit echten Charakter-Bäumen, darunter vielen Zirben, geht es hinauf zur Lizumer Hütte. Es war noch sehr kalt, wohl um die Null Grad, an vielen Stellen Raureif. Ein letzter verirrter Ruf einer Eule. Unzählige Häher, die sich laut Krächzend über das große Angebot an Zirbenzapfen hermachen. Gerade vor einem steht am Talende die Kalkwand, deren namensgebende Gesteinsart hier exotisch ist. Drum herum finden sich eigentlich nur Urgesteine. Von der Lizumer Hütte geht es in stetig abnehmender Vegetation und zuletzt im Geröll markiert hinauf in ein Joch, das in der Karte keinen Namen trägt. Tuxer Joch? Hier liegt einem der Junsee malerisch zu Füßen und der Blick weitet sich zum ersten Mal auf die angrenzenden Zillertaler und darüber hinaus. Den als Skigebiet mißbrauchten Olperer hat man besonders prominent vor sich.
Zum Gipfel "Geier" oder "Geierspitze" (2853 m) mit mäßig stilvollem Metallvogel statt Gipfelkreuz hinauf ist es nicht mehr weit. Von hier hat man einen perfekten Rundumblick und kann auch bereits die nächsten Gipfel Lizumer Reckner und Lizumer Sonnenspitze einsehen. Vom Geier geht es in eine mäßig ausgeprägte Scharte hinab und steil mit Drahtseilen und Tritthilfen (zuviel des Guten?) hinauf zum Lizumer Reckner (2886 m). Zwei Bergsteiger machten sich von hier gerade auf, den Grat hinüber zum Naviser Reckner zu überschreiten - eine aus meiner Sicht fragwürdige Unternehmung in einem recht unschönen Gelände, das wohl bis vor wenigen Jahren vom Permafrost zusammengehalten wurde.
Ich ging zurück in die Scharte zwischen Reckner und Geier, von dort geht es steil links (östlich) ab und über einige traurige Schneefelder hinab. Einen recht alten Bergsteiger traf ich hier, der mir berichtete, dass er die Tour vor über fünfzig Jahren bereits einmal gemacht hat und an dieser Stelle noch einen kleinen Gletscher angetroffen hatte.
Etwas euphemistisch verzeichnet die Alpenvereinskarte den Weiterweg als markierten Wanderweg. Selten trifft man auf klare Steigspuren und noch seltener auf rote Punkte. Das Gelände ist aber leicht und die Orientierung ebenso. In der Nähe der Lizumer Sonnenspitze (2831 m) verdichten sich die Steigspuren wieder zu einem kleinen Steig. Auf diesem Gipfel genoss ich die -- dem Namen angemessene -- strahlende Sonne ausführlich, während gen Hauptkamm die hartnäckigen Wolken langsam zunahmen. Vom Gipfel geht es kurz westlich bergab und dann nördlich durch eine steile Flanke mit losem Geröll und auf teilweise gefrorenem Untergrund hinab in die Tarntalscharte. Der Blick zurück ließ mich staunen, dass hier ein Weg durchführt.
Weiter überschritt ich noch den höchsten Punkt die Tarntaler Köpfe (2757 m) und die Klammspitzen (2504 m). Am Klammsee bietet sich noch einmal ein schöner Blick zurück auf die Tarntaler Köpfe. Weiter ging es auf einem Weg, der im nichts verlief und dadurch dann ein Stück weglos (sollte man auf dem Truppenübungsplatz eigentlich nicht machen) über einen namlosen Gipfel (2440 m) mit Gipfelkreuz in die Mölser-Scharte. Jetzt ging's wirklich an den Abstieg, vorbei am Mölssee zur Mölsenalm. Hier war die herbstliche Farbenpracht in der Nachmittagssonne besonders eindrucksvoll und "Indian Summer" ist wirklich nicht übertrieben.
Im Almengebiet zweigt ein paar Meter hinter großen Felsen ein Steig nach links ab (kurzer Verhauer im GPS-Track) der angenehm aber etwas matschig durch traumhaften Zirbenwald hinabführt. So kann man sich den größten Teil der Fahrstraße sparen. Auf dieser bewältigt man zum Schluss noch die letzten zwei Kilometer hinab bis zum Lager Walchen.
Eine lange sehr lohnende Tour. Die Tuxer Alpen sehen mich sicher bald einmal wieder.
Der Talkessel, den ich mir ausgesucht habe ist zum größten Teil ein Truppenübungsplatz. Man sollte sich also im Vorfeld informieren, ob dort Schießübungen stattfinden. Dann darf man das Gebiet nicht betreten. Radfahren ist hier übrigens generell untersagt. Der Landschaft merkt man diese Nutzung nicht an. Knorrige Zirbenwälder, herbstlich bunt gefärbte Bergwiesen, türkise Bergseen und klare Fernblicke auf gletscherbedeckte Gipfelketten.
Gestartet bin ich vom Parkplatz am Lager Walchen (1410m). Durch schöne Wälder mit echten Charakter-Bäumen, darunter vielen Zirben, geht es hinauf zur Lizumer Hütte. Es war noch sehr kalt, wohl um die Null Grad, an vielen Stellen Raureif. Ein letzter verirrter Ruf einer Eule. Unzählige Häher, die sich laut Krächzend über das große Angebot an Zirbenzapfen hermachen. Gerade vor einem steht am Talende die Kalkwand, deren namensgebende Gesteinsart hier exotisch ist. Drum herum finden sich eigentlich nur Urgesteine. Von der Lizumer Hütte geht es in stetig abnehmender Vegetation und zuletzt im Geröll markiert hinauf in ein Joch, das in der Karte keinen Namen trägt. Tuxer Joch? Hier liegt einem der Junsee malerisch zu Füßen und der Blick weitet sich zum ersten Mal auf die angrenzenden Zillertaler und darüber hinaus. Den als Skigebiet mißbrauchten Olperer hat man besonders prominent vor sich.
Zum Gipfel "Geier" oder "Geierspitze" (2853 m) mit mäßig stilvollem Metallvogel statt Gipfelkreuz hinauf ist es nicht mehr weit. Von hier hat man einen perfekten Rundumblick und kann auch bereits die nächsten Gipfel Lizumer Reckner und Lizumer Sonnenspitze einsehen. Vom Geier geht es in eine mäßig ausgeprägte Scharte hinab und steil mit Drahtseilen und Tritthilfen (zuviel des Guten?) hinauf zum Lizumer Reckner (2886 m). Zwei Bergsteiger machten sich von hier gerade auf, den Grat hinüber zum Naviser Reckner zu überschreiten - eine aus meiner Sicht fragwürdige Unternehmung in einem recht unschönen Gelände, das wohl bis vor wenigen Jahren vom Permafrost zusammengehalten wurde.
Ich ging zurück in die Scharte zwischen Reckner und Geier, von dort geht es steil links (östlich) ab und über einige traurige Schneefelder hinab. Einen recht alten Bergsteiger traf ich hier, der mir berichtete, dass er die Tour vor über fünfzig Jahren bereits einmal gemacht hat und an dieser Stelle noch einen kleinen Gletscher angetroffen hatte.
Etwas euphemistisch verzeichnet die Alpenvereinskarte den Weiterweg als markierten Wanderweg. Selten trifft man auf klare Steigspuren und noch seltener auf rote Punkte. Das Gelände ist aber leicht und die Orientierung ebenso. In der Nähe der Lizumer Sonnenspitze (2831 m) verdichten sich die Steigspuren wieder zu einem kleinen Steig. Auf diesem Gipfel genoss ich die -- dem Namen angemessene -- strahlende Sonne ausführlich, während gen Hauptkamm die hartnäckigen Wolken langsam zunahmen. Vom Gipfel geht es kurz westlich bergab und dann nördlich durch eine steile Flanke mit losem Geröll und auf teilweise gefrorenem Untergrund hinab in die Tarntalscharte. Der Blick zurück ließ mich staunen, dass hier ein Weg durchführt.
Weiter überschritt ich noch den höchsten Punkt die Tarntaler Köpfe (2757 m) und die Klammspitzen (2504 m). Am Klammsee bietet sich noch einmal ein schöner Blick zurück auf die Tarntaler Köpfe. Weiter ging es auf einem Weg, der im nichts verlief und dadurch dann ein Stück weglos (sollte man auf dem Truppenübungsplatz eigentlich nicht machen) über einen namlosen Gipfel (2440 m) mit Gipfelkreuz in die Mölser-Scharte. Jetzt ging's wirklich an den Abstieg, vorbei am Mölssee zur Mölsenalm. Hier war die herbstliche Farbenpracht in der Nachmittagssonne besonders eindrucksvoll und "Indian Summer" ist wirklich nicht übertrieben.
Im Almengebiet zweigt ein paar Meter hinter großen Felsen ein Steig nach links ab (kurzer Verhauer im GPS-Track) der angenehm aber etwas matschig durch traumhaften Zirbenwald hinabführt. So kann man sich den größten Teil der Fahrstraße sparen. Auf dieser bewältigt man zum Schluss noch die letzten zwei Kilometer hinab bis zum Lager Walchen.
Eine lange sehr lohnende Tour. Die Tuxer Alpen sehen mich sicher bald einmal wieder.
Tourengänger:
steindaube

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