TI: Schneeschuhklassiker auf den Pizzo Leone 1659m mit Massenschnee 2013/14


Publiziert von Seeger , 23. Februar 2014 um 20:21.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:23 Februar 2014
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Gridone 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 730 m
Abstieg: 730 m
Strecke:9.08 km: Cassina 1041m – Kapelle Pozzuolo 1181m – Forststrasse bis Pt.1221 – Pt. 1306 – Alpe di Naccio 1395m – Kreuz Alpe di Naccio Pt.1499 – Urione Pt.1596 – Pizzo Leone 1659m – ähnlicher Weg zurück (siehe „Route“)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Locarno – Losone – Arcegno – Strasse Richtung Ronco bis Pt.400 – rechts hoch – Fahrverbotstafel gilt ab Absperrung – 6,5km bis improvisierter Parkplatz bei Cassinone (Vor der Lawine gesperrt)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Dito
Kartennummer:LK 1312 Locarno

Der Pizzo Leone liegt auf dem Kamm, welcher von Losone gegen den Monte Gridone ansteigt und das Centovalli  vom Lago Maggiore abgrenzt. Auf der Seeseite liegt Ronco s/ Ascona und  im Centovalli Rasa.
Eine Forststrasse zweigt von der Strasse Arcegno-Ronco ab und ermöglicht, im Winter bis auf Cassina 1041m die ersten 800hm bequem hinter sich zu bringen, wenn Mann/Frau keine Angst vor engen Strassen – inklusive Kehren oder Ausweichen – hat und die Fahrverbotstafel richtig interpretiert werden kann. Etwa 20 Autos sind schon da und ich parkiere hart am Abgrund.
Auf der Forststrasse kann ich vorerst noch ohne Schneeschuhe zur Kapelle Pozzuolo 1181m hinauf wandern. Traumhaftes und warmes Wetter. Doch dann schnellt die Schneedicke sprunghaft an und so bin ich gezwungen, meine neuen MSR-Schneeschuhe anzuziehen (MSR=Mercedes-Super-Raketen, oder ähnlich). Nun folge ich dem Trassee der Forststrasse bis Pt.1221. Weiter nach der Rechtskurve erscheint die Abzweigung, wo ich links hoch auf dem bewaldeten Grat den  Pt. 1306 erreiche. Hier kommt die Route von Rasa her, welche nicht begangen ist.
Auf einem angenehm steigenden und sehr gut ausgeprägten Trail steige ich zur Alpe di Naccio 1395m, zur Linkenimmer der leicht gekräuselte See.  Einige Häuser sind nur noch riesengrosse Schneehaufen! Da der Schnee sehr gut aufgebaut und oberflächlich gefroren ist, kann ich ohne Trail zum Aussichtspunkt Kreuz Alpe di Naccio Pt.1499 hinaufstapfen. Hier mache ich die Mittagspause mit Menü 1, zum Dessert Zitronenherzli von HUG und Schweizer Birne. Traumhafter Tiefblick hinunter zum See und natürlich tapio-Town.
Nach einem Steilhang erreiche ich den langgestreckten Rücken und Urione Pt.1596. Jetzt folgt der ansprechendste Abschnitt. Geradeaus der Gridone zum Anfassen nah. Von der Al Legn-Hütte an einem seiner Ost-Ausläufer ist wegen dem hohen Schnee nichts zu sehen.
In leichtem Auf und Ab auf besagtem Rücken leicht auf meterhohen Wächten gegen den Pizzo Leone 1659m. 50m unterhalb auf dem Vorplateau „lagern“ etwa zwei Dutzend Tessiner und eine Deutschschweizerin, welche den Schlussaufstieg zu riskant finden.
Mitfühlende Blicke gelten mir einzigem Deutschschweizer, welcher die Frechheit hat, auf der Originalroute links herum sich hinauf zu arbeiten (WT4). Doch drei Tessinerinnen und ein junges Ehepaar von der allernettesten Sorte haben es in Direttissima vom „Lagerplatz“ geschafft.  Das etwa 180cm hohe Kreuz ist vollends vom  Schnee verdeckt.
Ähnlicher Weg zurück (siehe „Route“): Ich kann es nicht unterlassen, einer Spur auf dem Ostrücken des Leone (Löwenrücken) zu folgen und meistere auch den Steilhang, obwohl mittendrin ein Loch von etwa 3m Tiefe klafft. “Attenzione Bucco“,  warnt mich ein beherzter Tessiner vom Lagerplatz her. Doch das Riesending kann auch von oben nicht übersehen werden. Unter den Argus-Augen der Schar  quere ich elegant nach links hinaus und wieder zurück zum „offiziellen“ Trail (siehe Foto). De alt Knoche hätt’s gschafft!
Ich bringe es einfach nicht über mich, zwei Mal den genau gleichen Weg zu gehen. So lasse ich den oberen Teil der Forststrasse aus und quere auf einem guten Trail oberhalb dieser zur Kapelle zurück.
 „Merenda“ an einem schönen Sonnenplätzchen und zurück zum Parkplatz.
Auch nach dem vierten Besuch des Pizzo Leone bin ich wieder von  seiner Schönheit überwältigt.
Ciao Leone – wann treffen wir uns das nächste Mal?
 
  

Tourengänger: Seeger


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

WT2
18 Jan 15
Pizzo Leone · Giaco
T2
WT2
9 Jan 21
Un bianco Pizzo Leone · Fenice
T2
23 Feb 20
Pizzo Leone · Amedeo
WT2
WS+
23 Jan 15
Pizzo Leone (1659 m) - SKT · tapio

Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

lobojack hat gesagt: Sommer/Winter Vergleich: Krass!
Gesendet am 1. März 2014 um 12:44
Lieber Andreas,
was für eine Panoramatour unter wirklich außergewöhnlichen Bedingungen! Echt krass wie die Jahreszeiten "die Welt verändern". Ich war bei Traumwetter im Sommer oben auf dem Pizzo Leone. Da war das wirklich eine "andere Welt".

Siehe hier:
Zum Vergleich: Pizzo Leone im Sommer

Grüße

Michael

Seeger hat gesagt: RE:Sommer/Winter Vergleich: Krass!
Gesendet am 1. März 2014 um 16:50
Hallo Michael
Danke für den Link.
Ich war ja schon zwei Mal im Sommer auf dem Leone und einmal im Winter (auch bei recht viel Schnee).
Auf einem Deiner Foto ist eine schöne Wegmarkierung auf einen Stein aufgemalt.....
...ich sah keine einzige Markierung! Nur die Wegweisertafeln -wenn überhaupt.
Gruss
Andreas

Felix hat gesagt:
Gesendet am 3. März 2014 um 12:36
diese Wanderung bei aussergewöhnlichen Wetterbedingungen gefällt mir auch sehr gut!

lg Felix

Seeger hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. März 2014 um 21:51
Hallo Felix
Ich befürchte, dass es diesen Frühling noch einige TI-Touren mit "aussergewöhnlichen Wetterbedingungen" absetzt ;-)
Was natürlich auch mir gefällt. Steigeisen schon bereit gestellt.
Gruss
Andreas


Kommentar hinzufügen»