Rubihorn (Klassische) Nordwand - wo kein Eis, muss halt Gras herhalten
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Die aktuell dürftige Schneelage in den nahen Allgäuer Alpen veranlasste uns, diesen traumhaften Sonnen-Sonntag für einmal einer, wenn nicht "der" Allgäuer Winterklettertour - der klassischen Nordwand des Rubihorns - zu widmen. Eine Unternehmung, der sich vor kurzem auch wegener angenommen und hier darüber berichtet hat.
Die Wand gliedert sich in einen mehrere Seillängen umfassenden Felsteil zu Beginn und einen langen Schneeteil im oberen Bereich. Charakteristisch ist, dass im Felsteil und an schneearmen Steilaufschwüngen des Schneeteils oftmals an gefrorenen Graspolstern mit Eisgeräten geklettert wird, was vom Gefühl her Ähnlichkeit zum Klettern an richtigem Eis aufweist. In Anbetracht der maximalen Steilheit von ca. 60° an Einzelstellen habe ich insoweit (weil eine Mixed-Kletter-Skala auf hikr fehlt und die Kletterei allein mit der UiAA-Bewertung "IV" kaum zu charakterisieren ist) einmal die Bewertung mit WI1 ausgeworfen - man möge mich korrigieren, sollte dies nicht vertretbar sein.
Was den Routenverlauf angeht, ist der Beschreibung auf bergsteigen.at generell nichts hinzuzufügen.
Wir begingen die erste Seillänge noch seilfrei und komplettierten anschließend in 3 langen Seillängen den Felsteil, wobei wir in der letzten Seillänge die in obiger Beschreibung rechte Alternativ-Variante in einer Verschneidung wählten, welche auch etwas Graspolsterkletterei erfordert, sich gut absichern lässt und die wir ca. mit 3+ bewerten würden. Allerdings ist der Aufschwung anhaltender als die kurze 4er-Stelle zu Beginn und wurde von mir deshalb eher als etwas anspruchsvoller empfunden.
Ansonsten ist die Kletterei durch den Mix aus Fels- und Grasklettern abwechlungsreich - zumindest ein Eisgerät jederzeit griffbereit zu haben, ist definitiv kein Fehler. Für Standplätze bieten sich einige - mehr oder weniger gute - bereits mit Schlingen/Reepschnur verbundene Normalhaken an. Diese können mit Keilen, kleineren Friends, Schlingen und vor allem auch Schlaghaken ganz passabel ergänzt werden. Die Seillängen lassen sich am besten mit Schlaghaken, tw. auch mit Friends zusätzlich absichern. Da die schwierigeren Stellen kurz sind und an diesen meist auch bereits ein brauchbarer Normalhaken in der Nähe "steckt", benötigt man Zwischensicherungen allerdings nicht allzu häufig. Der Fels ist einigermaßen solide, allerdings haben wir - jeweils im Nachstieg - beide einen mindestens kopfgroßen Brocken ausgeräumt. Die Graspolster waren größtenteils gut durchgefroren, aber Ausnahmen bestätigten insoweit die Regel.
Am Ausstieg des Felsteils machten wir an einer großen Latsche ein letztes Mal einen Schlingen-Stand. Anschließend ging es seilfrei "stapfend" durch die bereits gespurten Schneetrichter des oberen Nordwandteils. Dieser ist meist zwischen 35° und 40° steil, wobei einige steilere Aufschwünge mit etwas Fels- und vor allem Graskontakt (je nach Bewertung max. 3- bzw. "WI1"/ca. 55°) zu ersteigen sind. An einigen schneearmen Stellen (ausgesetzte Rampe vor dem Wandbuch, kurzer Felsriegel im oberen Teil) mussten für das Vorankommen noch einmal mit den Eisgeräten Graspolster "gepickelt" werden.
Nach der düsteren Nordwand war der Ausstieg in die warme Sonne am Gipfelgrat des Rubihorns sehr angenehm. Ebenso die lange Gipfelpause in der Sonne und mit Traumaussicht! Der Abstieg war schon gut gespurt und wir kamen ohne Schneeschuhe recht zügig zum unteren Gaisalpsee. Der weitere Abstieg erforderte wegen des stark vereisten Wegs einiges an Umsicht, bevor zum Abschluss ein erfrischendes Bier auf der Gaisalpe lockte.
Anmerkung zur Bewertung: Zur Erläuterung der "Graskletterschwierigkeit" s.o. Ich würde die Tour (vor allem auch wg. des Fehlens einer Mixed-Kletter-Skala auf hikr) ansonsten der Hochtourenbewertung unterstellen, da durchgehend mit Steigeisen und größtenteils auch mit den Eisgeräten geklettert wird. Die Schwierigkeit dürfte nach meiner - nicht maßgeblichen - Sicht im oberen ZS-Bereich anzusiedeln sein.
Die Wand gliedert sich in einen mehrere Seillängen umfassenden Felsteil zu Beginn und einen langen Schneeteil im oberen Bereich. Charakteristisch ist, dass im Felsteil und an schneearmen Steilaufschwüngen des Schneeteils oftmals an gefrorenen Graspolstern mit Eisgeräten geklettert wird, was vom Gefühl her Ähnlichkeit zum Klettern an richtigem Eis aufweist. In Anbetracht der maximalen Steilheit von ca. 60° an Einzelstellen habe ich insoweit (weil eine Mixed-Kletter-Skala auf hikr fehlt und die Kletterei allein mit der UiAA-Bewertung "IV" kaum zu charakterisieren ist) einmal die Bewertung mit WI1 ausgeworfen - man möge mich korrigieren, sollte dies nicht vertretbar sein.
Was den Routenverlauf angeht, ist der Beschreibung auf bergsteigen.at generell nichts hinzuzufügen.
Wir begingen die erste Seillänge noch seilfrei und komplettierten anschließend in 3 langen Seillängen den Felsteil, wobei wir in der letzten Seillänge die in obiger Beschreibung rechte Alternativ-Variante in einer Verschneidung wählten, welche auch etwas Graspolsterkletterei erfordert, sich gut absichern lässt und die wir ca. mit 3+ bewerten würden. Allerdings ist der Aufschwung anhaltender als die kurze 4er-Stelle zu Beginn und wurde von mir deshalb eher als etwas anspruchsvoller empfunden.
Ansonsten ist die Kletterei durch den Mix aus Fels- und Grasklettern abwechlungsreich - zumindest ein Eisgerät jederzeit griffbereit zu haben, ist definitiv kein Fehler. Für Standplätze bieten sich einige - mehr oder weniger gute - bereits mit Schlingen/Reepschnur verbundene Normalhaken an. Diese können mit Keilen, kleineren Friends, Schlingen und vor allem auch Schlaghaken ganz passabel ergänzt werden. Die Seillängen lassen sich am besten mit Schlaghaken, tw. auch mit Friends zusätzlich absichern. Da die schwierigeren Stellen kurz sind und an diesen meist auch bereits ein brauchbarer Normalhaken in der Nähe "steckt", benötigt man Zwischensicherungen allerdings nicht allzu häufig. Der Fels ist einigermaßen solide, allerdings haben wir - jeweils im Nachstieg - beide einen mindestens kopfgroßen Brocken ausgeräumt. Die Graspolster waren größtenteils gut durchgefroren, aber Ausnahmen bestätigten insoweit die Regel.
Am Ausstieg des Felsteils machten wir an einer großen Latsche ein letztes Mal einen Schlingen-Stand. Anschließend ging es seilfrei "stapfend" durch die bereits gespurten Schneetrichter des oberen Nordwandteils. Dieser ist meist zwischen 35° und 40° steil, wobei einige steilere Aufschwünge mit etwas Fels- und vor allem Graskontakt (je nach Bewertung max. 3- bzw. "WI1"/ca. 55°) zu ersteigen sind. An einigen schneearmen Stellen (ausgesetzte Rampe vor dem Wandbuch, kurzer Felsriegel im oberen Teil) mussten für das Vorankommen noch einmal mit den Eisgeräten Graspolster "gepickelt" werden.
Nach der düsteren Nordwand war der Ausstieg in die warme Sonne am Gipfelgrat des Rubihorns sehr angenehm. Ebenso die lange Gipfelpause in der Sonne und mit Traumaussicht! Der Abstieg war schon gut gespurt und wir kamen ohne Schneeschuhe recht zügig zum unteren Gaisalpsee. Der weitere Abstieg erforderte wegen des stark vereisten Wegs einiges an Umsicht, bevor zum Abschluss ein erfrischendes Bier auf der Gaisalpe lockte.
Anmerkung zur Bewertung: Zur Erläuterung der "Graskletterschwierigkeit" s.o. Ich würde die Tour (vor allem auch wg. des Fehlens einer Mixed-Kletter-Skala auf hikr) ansonsten der Hochtourenbewertung unterstellen, da durchgehend mit Steigeisen und größtenteils auch mit den Eisgeräten geklettert wird. Die Schwierigkeit dürfte nach meiner - nicht maßgeblichen - Sicht im oberen ZS-Bereich anzusiedeln sein.
Tourengänger:
simba

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