Rubihorn Nordwand - mittlere Nordwand und Ausstieg Carpe Diem - Solo


Publiziert von pete85 , 27. Dezember 2015 um 21:40.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:27 Dezember 2015
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: V (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m

Da ich erneut Solo in die Nordwand wollte und mich nicht für stundenlanges Solo gehen bei Dunkelheit begeistern kann, ging ich bei Sonnenaufgang los. Am Parkplatz standen bereits 2 Autos, was auf wenigstens 2 Seilschaften hindeutete.
Der Zustieg ist zwar immer noch elend lang, aber dennoch stand ich nach 1:08 h am Wandfuss.
Bereits zuvor hatte ich 2 weitere Nordwandaspiranten eingeholt, welche diese später über die klassische Route Solo gingen.
In der 1. "echten" SL befand sich dann bereits die 2. Seilschaft, so dass ich zunächst ein paar Minuten warten musste. Nebenbei fiel der Steinschlag auf, der bei den momentanen Verhältnissen allein durch das Einholen des Seils/ die Seilbewegungen ausgelöst wird.
Danach ging es an die 4er Stelle, die mir letztes Mal sehr leicht fiel. Heute leider überhaupt nicht und das obwohl ich entweder die Carpe Diem oder die mittlere Nordwand geplant hatte. Gedanklich war ich dann bei der mittleren Nordwand...
Nach zurückklettern des ersten Meters und erneutem Ansetzen klappte es dann leidlich, der Rest war dann kein Problem mehr, also weiter Richtung Stand der Carpe Diem.
Als ich nach kurzem Gespräch mit Seilschaft 2 erfuhr, dass diese auch die von mir angepeilte Carpe Diem klettern wollten und sich bereits auf dem Weg zu deren Stand befanden, verwarf ich zunächst meinen Plan und beging die mittlere Nordwand. Denn:  Wer zuerst kommt klettert zuerst. Gehört sich schließlich nicht, dass ich mich dann vordrängel und die Beiden unter Umständen mit Steinen bewerfe. Abgesehen davon hatte meine Psyche einen kleinen Knacks, da mir der 4er unten so schwerfiel.

Die mittlere Nordwand ist dann, abgesehen von einer ausgesetzten Querung im oberen Teil, eine leichte Route und sehr homogen mit logischer Linie.
Im oberen Bereich, sprich am Wandbuch der Carpe Diem entschied ich mich dann doch, die 2 Schlüssellängen zu klettern. Besser wäre es natürlich gewesen auch die leichteren unteren Längen zu klettern, aber weiter oben fühlte ich mich fit genug und war voller Vorfreude. Wenn ein Klettertag zu rasch vorbei ist, ist man auch nur betrübt.
Bei Kletterei im 5. Grad bin ich dann auch von weitgehend festen Verhältnissen ausgegangen - weit gefehlt!
Die Schlüssellänge zählt zu den erdigsten und brüchigsten Passagen, die ich je geklettert bin. Stellenweise war dann auch der Gedanke da, das Seil rauszuholen und zu sichern...
Aber Meter für Meter war es dann schon machbar, und auf irgendeine Art und Weise fiel mir diese anspruchsvollere Kletterei leichter als die kurze Passage in der 1. SL.

Nach dem Ausstieg sah ich dann auch die beiden anderen Nordwandkletterer wieder. Wir gingen noch ein Stück zusammen dem Gipfel entgegen, bevor ich mich verabschiedete um zeitnah wieder bei meiner Freundin zu sein.
Vom Einstieg bis zum Gipfel benötigte ich heute 1:40 h, Wartepausen und studieren des Topos mit eingerechnet.
Bei Schneelage, erst recht wenn man im oberen Teil spuren muss, wird man über die doppelte Zeit glücklich sein. :D

Tourengänger: pete85


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