Sonnenhöreli (2246m)


Publiziert von أجنبي , 3. Januar 2014 um 21:28.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:28 Dezember 2013
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Spitzmeilengruppe 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Sonnenhorn ab Skihütte Mülibachtal (Route 505b im SAC-Skitourenführer Glarus-St. Gallen-Appenzell): Skihütte – P. 1699 – Gamszinggenhütte – Schwammhütte – Unter Schwamm – Ober Schwamm – Heueggliloch – Chämmli – Sonnenhorn P. 2246 – retour auf gleicher Route
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV bis Engi, Weberei
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV ab Engi, Weberei
Unterkunftmöglichkeiten:Skihütte Mülibachtal
Kartennummer:LK 1:25.000: 1154 Spitzmeilen, 1174 Elm / LK 1:25.000: 237S Walenstadt, 247S Sardona

So wirklich begeistert war ich nicht vom Plan, drei Tage im Mülibachtal zu verbringen. Als die Sache vorbesprochen und unser Grüppchen angemeldet wurde, hätte man noch gut ohne Skis oder Schneeschuhe zur Skihütte aufsteigen können. Quasi in letzter Sekunde, nämlich tags und nachts zuvor, fielen dann noch ein paar Dutzend Zentimeter Schnee, was den Ausflug einigermassen rettete.

 

Dank des Neuschnees konnten wir bereits in Engi an der Bushaltestelle (Engi Weberei) die Skis anschnallen. Danach folgte ein langer Aufstieg durch frisch verschneite Wälder. Der Hüttenwart war tags zuvor bereits aufgestiegen, weshalb wir seine verschneite Spur nutzen konnten. Bei P. 1190 wählten wir die linke Variante entlang des Sonnenhangs (Tschachen, P. 1468). Mit dem Gepäck und Essen für drei Tage kamen wir so noch ziemlich ins Schwitzen. Von P. 1468 an wurde die Waldstrasse zusehends steiler und nach 2h 15min trafen wir bei der Skihütte ein.

 

Dass wir dort halbnackt an der Sonne unsere Älplermagronen-Resten essen konnten, freute uns zwar, doch sorgten wir uns angesichts der Wärme um den Schnee. Nach dem Zwischenhalt brachen wir in Richtung Heustock auf. Auf den Gipfel hatten wir keine Lust. Vielmehr wollten wir es ein paar anderen Tourengängern gleich tun, welche zu dessen rechter Schulter aufgestiegen und von dort hinunter gekurvt waren. Bald aber entdeckten wir, dass es auch auf östlicher Seite etwas zu fahren gab. Angesichts der Lawinengefahr (erheblich) schauten wir uns die Sache aber schon sehr genau an, denn 30 Grad überschreitet der Hang durchaus.

 

Schliesslich fuhren wir eine schöne Pulverrinne hinunter zum Fuss des SO-Grats und entschlossen uns sogleich für einen zweiten Run. Diesmal ging es nicht mehr ganz soweit hoch, hatten wir doch noch eine zweite Rinne mit allerbestem Pulverschnee in Erinnerung. Als wir schliesslich wieder am Bergfuss angelangt waren, konnten wir gerade dem Sonnenuntergang (bei aufziehendem Föhn) zu schauen.

 

Am zweiten, föhnigen Tag stiegen wir früh aus den Federn, um das Sonnenhorn zu besteigen. Zunächst bedeutete dies eine einigermassen ruppige und ziemlich steile Abfahrt auf dem Waldsträsschen. Kurz vor der Gamszinggenhütte fellten wir an. Von dort spurte ich bis auf den Gipfel – teils soff ich knapp einen Meter ein. Im Heueggliloch war fertig mit Windstille, manche Böen wehten uns fast um. Bezüglich Lawinen machten wir uns keine grossen Sorgen, führt die Route doch grösstenteils durch mässig steiles Gelände. Der Triebschnee lag kaum in den Hängen, sondern in den Mulden.

 

Nach etwa zwei Stunden erreichten wir P. 2246 etwas oberhalb des Sonnenhorns. Der Wind blies nicht nur beinahe die Felle weg, sondern auch noch Rucksäcke. Eine unangenehme Sache, die uns nicht lange oben ausharren liess. Die Abfahrt im oberen Teil: naja... Gedeckelt, abgeblasen, mit Steinen gespickt. Unten raus wurde es dann etwas anständiger, doch allzu leicht war der Pulverschnee nicht mehr und dort wo er noch am Besten war, war er ziemlich tief.

 

Immerhin schenkte uns der Tag mehr Sonne als erwartet. Nachdem wir wieder zur Skihütte aufgestiegen waren, konnten wir so noch einige Zeit draussen verbringen – und den Kopf über den letzten Tag und unsere Absicht, via Wissmilen in die Flumserberge zu gelangen zerbrechen.

 

Am nächsten Morgen erwachten wir bei ca. 20cm Neuschnee. Gute Sache, nur: man sah selten mehr als 50 Meter weit. Madame und ich wagten einen Versuch, beendeten ihn aber bereits bei der Glattmatt. Ohne Sicht in unbekanntem Gelände und frisch überschneitem Triebschnee...: nix für uns. So fuhren wir schliesslich zurück zur Skihütte und von dort hinunter nach Engi. Im Gegensatz zum Aufstieg zwei Tage zuvor – wählten wir die schattige Abfahrtsvariante durch das Gebiet Gamszinggen (Wanderweg), wo wir etwas mehr Schnee erwarteten. Bis P. 1166 kamen wir auch recht gut durch. Die weitere Abfahrt wurde dann aber zusehends schneearmer und etwas nach P. 864 war endgültig Schluss mit Schnee.

 

Zu Tourenende hatten wir aber nochmals so richtig Glück: nicht wissend, wann das Postauto fahren würde, liefen wir auf die Haltestelle zu. Vor unseren Augen bog der Bus ein, wir waren aber längst noch nicht dort. Mein Sprint in Skischuhen und die geduldige Chauffeuse bewahrten und schliesslich vor einer einstündigen Warterei in Engi.

 

Ans Sonnenhorn kehren wir übrigens gerne mal zurück, denn mit mehr Schnee wäre die nordseitige Abfahrt wohl ziemlich lohnenswert. Für den Aufstieg werden wir dann wohl aber die „faule“ Variante vom Wissenberg aus wählen.


Tourengänger: أجنبي


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