Winter-Rundwanderung zum Götzner Moos

Der steirische Schriftsteller, Peter Rosegger, hat unter anderem auch die stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte geschrieben: Als ich Christtagsfreude holen ging. Vor cirka 150 Jahren war er als Kind am Christtag unterwegs - wieviel anders ist unsere Christtagswanderung heute.

Wenn die äußeren Umstände auch nicht unbedingt weihnachtlich sind, gestern gab es noch Föhnsturm und Weihnachtstauwetter mit + 10°, wollen wir am heutigen Christtag trotzdem eine Rundwanderung vom grünen Rheintal hinauf zum Schnee und wieder zurück ins Tal machen.
Wir starten am Nachmittag bei der, auf einem sonnenverwöhnten Hügel über Klaus liegenden Pfarrkirche zur Hl. Agnes und dem gleich daneben befindlichen, nicht minder wichtigen Gasthaus Adler.
Anfangs auf der asphaltierten, aber wenig befahrenen Bruderhof Straße (nur für Anrainer) gemütlich aufwärts. Nach kurzer Zeit durch lichten Buchenwald, rechts von uns befindet sich steil unter uns der Klausbachtobel, bis wir vor uns die ersten Häuser von Orsanka sehen. Ein geschotterter Forstweg zweigt links ab zum Götzner Moos - wir folgen ihm und wandern durch den herrlichen Mischwald höher. Bald wird der aussichtsreiche Blick hinunter zu den Vorderlandgemeinden und hinüber zu den Ausläufern des Rätikon und den Alvierbergen frei, dann tauchen wir wieder ein in den dunkelgrünen Tannenwald. Je höher wir in angenehmer Steigung hinaufsteigen zur Bergkuppe der Hohen Lug, umso öfter sehen wir geknickte Bäume. Bald ist der Weg durch den Föhnsturm mit abgerissenen Tannenzweigen grün bedeckt, immer öfter müssen wir über zerborstene und umgestürzte Bäume klettern. Bis kurz vor dem Götzner Moos , hier im Naturschutzgebiet des Hochmoors hatte der Sturm weniger Angriffsfläche. Eis und Schneereste bedecken unseren Weg, der sich nun zur anderen Talseite wendet und wieder abwärts führt zum Fußballplatz Fraxern. Über die Straße hinunter zum Kirschendorf Fraxern, wo wir bei der Kirche rechts nach Orsanka abzweigen. In den Fenstern der Häuser schimmert sanftes Licht, Kerzen leuchten und machen bewußt, es ist Weihnacht. Es dämmert schon, als wir von hier hinuntersteigen ins Tal, aber wir holen die Stirnlampen nicht aus dem Rucksack, die Augen haben sich langsam an die hereinbrechende Nacht gewöhnt.