Läged Windgällen (fast) mit Schnee


Publiziert von Kanu , 2. Dezember 2013 um 13:06.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:19 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 10:30
Strecke:Unter Balm - Vorderen Rustigen - Ruosalper Chulm - P.2520 - P.2537 - Brätt(P.2139) - Alplerseebach - P.1972 - Ober Stafel - Loch - P.1760 - Ruosalper Chulm - Heidmanegg - Vorderen Rustigen - Hinter Balm
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem PKW zur Kurve bei Hinter Balm.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Siehe Ausgangspunkt.

Nach unseren Kraxeltouren im Sommerurlaub sollte es nun mal wieder eine tolle Tour mit Felskontakt in den näher gelegenen Bergen werden.
Leider hatte es in den Tagen zuvor bis in tiefere Regionen geschneit, also musste ein Aufstieg mit südseitiger Ausrichtung her. Da mir den ganzen Sommer über schon die Tour auf die Schächentaler Windgällen nicht aus dem Kopf ging, wollten wir es einfach mal probieren, vielleicht wäre der Aufstieg ja machbar.

Mit dem Auto sind wir über die Klausenpass-Strasse bis zur Kurve bei Hinter Balm gefahren, dort haben wir das Auto abgestellt. Zuerst auf der Fahrstrasse nach Vorderen Rustigen, und ab dort auf dem schmalen Wanderweglein steil hoch in Richtung Ruosalper Chulm. Bis zum See bei Unter Chulm waren die Hänge schon wunderschön schneefrei, doch nach der Geländekuppe kurz vor dem See sah es auf einmal nach Winter aus. Trotzdem war schon eine gute Spur vorhanden, dieser konnten wir problemlos bis zur Ruosalper Chulm folgen.

Auf dem Grat angekommen konnte man die Wegspuren in Richtung der Felswand der Läged Windgällen gut im Schnee ausmachen, aber die Menge des Schnees ließ doch erste Zweifel aufkommen, ob der Aufstieg durch das Couloir und vor allem der Weiterweg auf der Karstfläche machbar wären.

Nun denn, man weiß es erst, wenn man es probiert hat und so zogen wir los!

Das schneebedeckte Geröllfeld unterhalb der Felswand war mit der entsprechenden Vorsicht gut begehbar und die ersten Kraxelpassagen waren dank der Sonne relativ schneefrei, so dass wir ohne grössere Probleme beim Einstieg zum Aufstiegs-Couloir ankamen.

Der untere Teil des Couloirs war Kraxel-Spass vom Feinsten, trockener Fels und gute Tritte. Die zweite Hälfte des Couloirs war dann aber doch etwas spannender als gewünscht. Mit zunehmender Höhe wurde die Schneedecke schnell durchgehend, und es erwies sich als nicht ganz einfach, unter dem Schnee die richtigen Tritte und Griffe zu finden. Durch die fortgeschrittene Zeit wurde der Schnee auch immer weicher, so dass schnell klar war, dass wir uns für den Rückweg eine andere Route würden suchen müssen. Bei diesen rutschigen Verhältnissen war uns ein Abstieg durch das Couloir zu heikel.

Oben angekommen überwältigte uns dann erst einmal das Panorama nach Osten und der freie Blick zu den Schächentaler Windgällen. Der zeite Blick zeigte dann abe auch, dass die Überquerung des schneebdeckten Karstfeldes unterhalb der Läged Windgällen alles andere als ein Spaziergang werden würde.
So war es dann auch!
Eine mühsame Stapferei durch teilweise knietiefen Schnee begann, immer den besten Weg zwischen den teilweise kaum erkennbaren Spalten suchend. Dies kostete richtig Kraft, aber noch mehr Zeit!

So kamen wir erst relativ spät beim P. 2537 an und beschlossen, weder den Gipfel der Läged Windgällen noch den der Schächentaler Windgällen zu besteigen und uns mit dem kleinen Gipfel oberhalb P.2537 zufrieden zu geben.

Der Abstieg in Richtung Mettener Butzli erschien uns im aufgeweichten Schnee zu heikel, also blieb nur der Abstieg nach Ober Stafel. Der oberste Teil des Abstiegs war richtig angenehm, der Schnee war fest und nicht zu tief, so dass wir sehr kraftsparend durch das kleine Tälchen absteigen konnten. Weiter unten galt es dann, den günstigsten Weg durch rieseige Steinblöcke zu finden bevor wir die Hänge oberhalb des Schnäbelis in nördlicher Richtung queren mussten, was nicht sonderlich angenehm war.

Dann haben wir uns wahrscheinlich zu weit ostwärts gehalten und habe uns auf einmal wieder mitten in den Karst-Gräben des Brätt wiedergefunden. Zum zweiten Mal an diesem Tag durften wir uns durch eine schneebedeckte Karstlandschaft tasten!
Und wie zuvor: man kommt nur langsam vorwärts, und es kostet Kraft!

Irgendwann aber kamen wir dann doch am Alplersee-Bach an, konnten diesen einfach überqueren und dann dem Fahrweg bis Ober Stafel folgen.

Hier wurde uns dann auch klar, dass wir heute unsere Stirnlampen brauchen würden, begann es doch schon langsam zu dämmern, und wir mussten ja noch zur Ruosalper Chulm aufsteigen.

Von ober Stafel ging es auf dem aus dem Fels gesprengten Weg in Richtung Ruosalp. Unterhalb der ausgesprengten Passage sind wir dann zuerst der Fahrstrasse gefolgt, da der Wanderweg hier im Schnee kaum zu erkennen war. Auf der Fahrstrasse sind wir dann bis Tor gewandert, hier zweigt der Wanderweg zur Ruosalper Chulm ab und dieser war gut zu erkennen, auch weil hier schon Spuren vorhanden waren.

Im Aufstieg zur Ruosalper Chulm wurde es dann wirklich dunkel, so dass wir im Schein unserer Stirnlampen und begleitet vom Mondschein relativ monoton nach oben stiegen. Es war dann schon ein schönes Gefühl, endlich die Passhöhe zu erreichen!
Der Rückweg zum Auto erfolhgte dann mit der im Dunkeln gebotetenen Vorsicht, wobei wir einen kleinen Umweg über Heidmannegg in Kauf nahmen, da der Weg hier besser zu finden war.

So kamen wir an diesem Tag erst spät wieder am Auto an, dafür aber mit einer tollen Tour im Gepäck!
Auch wenn wir keinen "Gipfel" erreicht haben, es war ein tolles Erlebnis!

Tour mit Isi.

Tourengänger: Kanu


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