Über den schönsten Grat auf den einzigen 4000er der Ostalpen.
Ein grosser Traum ging in Erfüllung, über den Biancograt auf den Piz Bernina zu steigen.
Tag 1 : Von Pontresina wanderten wir durch das lange Val Roseg in die Chamanna da Tschierva 2584m. Gewitter war vorher gesagt und so fing es dann auch an zu regnen, unangenehm so nasse Hosen...
Tag 2 : Um 3 Uhr war Tagwache, schnell vor die Türe, der Blick zum Himmel wo das Wetter eher zum weiter schlafen animierte, es regnete noch immer und so machte es dann wirklich keinen Sinn schon aufzubrechen, vorallem da ja die Hosen so schön getrocknet haben. Nach einer weiteren Stunde im Bett ging es dann endlich los.
Von der Hütte folgt man den Markierungen (rot-weiss und reflektierende Punkte oder Streifen). Diverse Steinmänner können etwas verwirren und so hatten wir promt den richtigen Weg verpasst und gelangten hinunter zum Tschiervagletscher. Also wenn keine Markierung mehr zu sehen dann umkehren und den richtigen Pfad suchen. Wir steigten vom Gletscher über Geröll gerade hinauf bis wir auf den Weg trafen, so verstrichen einige unnötige Minuten.
Unterhalb der Fuorcla Prievlusa 3430m gelangt man auf dem Gletscher zum eingerichteten Klettersteig und über den hinauf zur Fuorcla. Weiter auf dem Felsgrat mit Haken abgesichert, teilweise schon sehr luftig bis man auf der Ostseite zum Firn absteigen kann. In der Firnflanke hinauf zum Felszacken vor dem Biancograt den wir überkletterten aber auch umgangen werden kann. Auf diesen Moment hatten wir schon lange gewartet, da standen wir vor der Himmelsleiter dem Biancograt.
Der Grat ist breiter als erwartet und wird allmählich steiler und so steht man auch schon auf dem Piz Bianco 3995m. Der erste Blick zum Bernina-Gipfel sieht ziehmlich abschreckend aus und so folgen sehr ausgesetzte und steile Kletterstellen im III Grad. Zuerst hält man sich am Grat nach bis zur ersten Abseilstelle abgestiegen werden kann. Durch abseilen gelangt man in die tiefste Einsattelung. Der folgende Turm wird überklettert, wir seilten uns ein weiteres Mal ab an den Fuss des Gipfelgrates. Dem steilen Grat nach bis er im Gipfelbereich flach und schmal wird und so zum höchsten Punkt vom Piz Bernina 4049m führt.
Ein super Gefühl, endlich standen wir auf dem Bernina.
Vom Gipfel folgt man dem Spallagrat bis zum Felsabsatz der durch Abseilen überwunden wird. Durch ein Couloir steigten wir Richtung Süden auf den Morteratschgletscher ab und kamen so zur Rif. Marco e Rosa 3597m wo wir übernachteten.
Die gesammten Kletterstellen sind mit Haken und Abseilringen ausgerüstet.
Tag 3 : Bei wolkenlosem Himmel und starkem Wind brachen wir Richtung Piz Palü 3900m auf. Wir traversierten unter der Bellavista hindurch zur Fuorcla Belavista 3688m. Der Felsgrat im II Grad auf den Piz Spinas 3823m ist Genusskletterei und bietet keine Probleme, doch auch hier ist man teilweise ausgesetzt und es erfordert volle Konzentration. Vom Spinas einfach zum Palü Hauptgipfel 3900m.
Der Himmel in der Zwischenzeit nicht mehr strahlend blau sondern mattes grau. Vom Hauptgipfel folgt man dem schmalen Grat hinüber zum Ostgipfel 3882m und weiter über den Ostgrat hinunter zum Sattel wo man auf den Persgletscher geangt. Abstieg durch die eindrücklichen Cambrenabrüche zur Fuorcla Trovat.
Der letzte Gegenstieg um den Piz Trovat 3146m herum und schon steht man auf der Sonnenterasse der Diavolezza 2973m.
Mit der Seilbahn und dem Zug ging es dann zurück nach Pontresina und so schloss sich der Kreis wieder.
Auf der gesammten Tour machte
joerg den Vorstieg und sicherte uns souverän ab.
Danke
joerg und
Bombo für die unvergessliche Tour!
Auf ein weiteres Mal...
Tourenbericht von
Bombo
Tourenbericht von
joerg
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