Steinbrüche Zeichen - Stiege und Höhle
|
||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Ausflug für Individualisten
Heute sollte es nur "etwas Kleines" sein, schließlich habe ich nur 1/2 Tag Zeit und das Wetter ist auch nicht bestens. In den ehemaligen Steinbrüchen an der Elbe bei Zeichen (rechtselbisch zwischen Pirna-Copitz und Wehlen) soll es einige "geheime" Stiegen und Höhlen bgeben. Also gehe ich da mal hin.
In Pirna überquere ich den "großen Fluss" auf der Altstadtbrücke und nehme den rechtselbischen Fahrweg in Richtung Wehlen. Zum Teil sind noch Spuren des Juni-Hochwassers an den Häusern zu sehen. Auf dem langen Weg (6 Kilometer) nach Zeichen werde ich immer wieder Von Fahrradfahrern überholt. Die sind hier natürlich im Vorteil... Aber ich habe kein Fahrrad (hasse das Schieben), es geht auch ganz gut ohne.
Bald bin ich gegenüber von Obervogelgesang und halte Ausschau nach einem Steig hinauf zu den Felswänden. Zu meinem Pech ist nicht nur die "Himmelsleiter" gesperrt, sondern auch an denn anderen Wegen steht überall "Betreten verboten". Na ja, das ist Privatgelände, so was muss man akzeptieren...
Nach weiteren eineinhalb Kilometern entdecke ich eine alte, aber nicht gesperrte Sandsteintreppe. Sie ist schlecht in Schuss, aber begehbar, auch wenn die Eisentreppe am Ausstieg defekt ist.
In der Nähe der sehenswerten Steinsäge treffe ich auf den Steinbruchpfad.
Ich wende mich wieder westwärts und komme an einigen technischen Sehenswürdigkeiten vorbei. Vor der alten Bruchschmiede (privat, momentan Zutritt "auf eigene Gefahr") steigt man einige Meter ab und unterquert einen sogenannten "Bremsberg". Darunter versteht man eine gemauerte "Schlittenbahn", auf der schweres Gut zur Elbe befördert wurde.
Hinter der Bruchschmiede steige ich rechts aufwärts bis unter eine Felswand. Eine schwierige"Stiege" kann für den Aufstieg genutzt werden. Allerdings muss man etwa 4 Meter klettern, bevor man alte, aber stabile Tritteisen nutzen kann. Ich bewerte den Aufstieg mit II+ (UIAA). Somit ist diese "Stiege" trotz ihrer Kürze ziemlich spannend. Am Ausstieg findet man viele alte Mühlsteine. Nach rwechts (ostwärts) erreiche ich nach ca. 400 Metern wieder den Steinbruchpfad.
Mein nächstes Ziel ist die Bruchhöhle. Diese Blocktrümmerhöhle findet man ca. 700 Meter östlich der Bruchschmiede. Zuerst suche ich die Mundlöcher in der Nähe der oben beschriebenen Stiege. Das passiert, wenn man den Höhlenführer nicht gut genug studiert...
Eigentlich ist das Mundloch vom "Alten Weg" aber ganz gut zu finden. Ich bin etwas skeptisch, da auch der Alte Weg zum Höhlenbuch immerhin mit S2 bewertet ist. Die Skala reicht von S0 bis S5, wobei i.d.R. ab S2 ein Seil nützlich ist. Die Bruchhöhle ist mit immerhin vier Wegen ein recht interessantes Objekt.
Der Alte Weg beginnt mit einem Gang, der sich zunehmend verengt. und in eine Erweiterung mündet. rechts hinab führt eine Wandstufe in den ersten Raum. Soll ich da hinunter? Zuerst "erforsche" ich eine Kammer, die über Platten (Achtung, teilweise instabil) erreichbar ist. Aha, hier mündet der "Lange Weg".
Schließlich steige ich vorsichtig die Wandstufe hinab (3 m UIAA I). Im Raum unten kann man bequem stehen. Auf der linken Seite führt ein Gang über Felsblöcke hinweg zu einer größeren Kammer mit dem Höhlenbuch. Zu meinem Erstaunen habe ich die "Jahreserste" im Oktober! Hinter dem Höhenbuch schimmert ein Lichtschein.. Dorthin führt der "Enge Weg", der einen etwas unbequemen Durchschlupf (S2) enthält. Ans Tageslicht kommt man durch einen unschwierigen kurzen Schacht. Ca. 40 Meter habe ich in der Unterwelt zurückgelegt.
Unterhalb vom Mundloch des "Alten Weges" in einer Vertiefung befindet sich ein weiteres Mundloch. Sieht recht einladend aus. Doch halt - das ist doch der "Kellergang" der mit S3 bewertet wird. KEINE Chance für mich im Alleingang. Jedoch, anschauen kostet nichts. Sehr bald stehe ich (unbequem) in einer schiefen kleinen Kammer. Ein flacher Schuf führt rechts hinauf - das muss die S3-Stelle sein! Ich mache ein Foto und bin plötzlich mitten in der Engstelle, die sicher bloß 30 cm hoch ist. Wie ein Höhlenwurm krieche ich. Zum Glück wird der Schluf bald breiter, doch bis zum Raum unterhalb der Felsstufe des AW bleibt der Gang ziemlich eng. Eine weitere kleine Kammer auf dem Weg dorthin vermittelt echtes "Forscher-Feeling".
Natürlich vermerke ich die Begehung im Höhlenbuch, bevor ich über den "Alten Weg" zurück ans Tageslicht krieche. Insgesamt war ich eine halbe Stunde unter Tage in dieser faszinierenden Höhle!
Auf dem Rückweg nemhe ich noch die "Knochenkluft" mit, die allerdings nicht wirklich eine Höhle ist (vielleicht gibt es im oberen Teil des Kamins noch eine Kammer???).
Auf dem Steinbrechersteig wandere ich an der Steinsäge vorbei zur Wilke-Aussicht und über den "O.-Berger-Steig" (Wasserfall) hinab an die Elbe und nach Wehlen (Fähre, S-Bahn, gut 3 km ab Höhle).
Natürlich war ich insgesamt länger unterwegs als ursprünglich geplant, aber für so eine spannende Runde nimmt man sich gern etwas Zeit!
Die Schwierigkeit T3 ist exklusive "Stiege" und Bruchhöhle zu verstehen!
In der Schwedenhöhle westlich der Wilke-Aussicht war ich im Frühjahr. Die lange, teilweise offene Kluft ist relativ leicht zu befahren (ca. S1) und mit Buch versehen. Vorsicht am rutschigen Einstieg!
P.S.: Interessiert sich hier noch jemand für solche spannenden Höhlenbefahrungen im Elbsandstein???
Heute sollte es nur "etwas Kleines" sein, schließlich habe ich nur 1/2 Tag Zeit und das Wetter ist auch nicht bestens. In den ehemaligen Steinbrüchen an der Elbe bei Zeichen (rechtselbisch zwischen Pirna-Copitz und Wehlen) soll es einige "geheime" Stiegen und Höhlen bgeben. Also gehe ich da mal hin.
In Pirna überquere ich den "großen Fluss" auf der Altstadtbrücke und nehme den rechtselbischen Fahrweg in Richtung Wehlen. Zum Teil sind noch Spuren des Juni-Hochwassers an den Häusern zu sehen. Auf dem langen Weg (6 Kilometer) nach Zeichen werde ich immer wieder Von Fahrradfahrern überholt. Die sind hier natürlich im Vorteil... Aber ich habe kein Fahrrad (hasse das Schieben), es geht auch ganz gut ohne.
Bald bin ich gegenüber von Obervogelgesang und halte Ausschau nach einem Steig hinauf zu den Felswänden. Zu meinem Pech ist nicht nur die "Himmelsleiter" gesperrt, sondern auch an denn anderen Wegen steht überall "Betreten verboten". Na ja, das ist Privatgelände, so was muss man akzeptieren...
Nach weiteren eineinhalb Kilometern entdecke ich eine alte, aber nicht gesperrte Sandsteintreppe. Sie ist schlecht in Schuss, aber begehbar, auch wenn die Eisentreppe am Ausstieg defekt ist.
In der Nähe der sehenswerten Steinsäge treffe ich auf den Steinbruchpfad.
Ich wende mich wieder westwärts und komme an einigen technischen Sehenswürdigkeiten vorbei. Vor der alten Bruchschmiede (privat, momentan Zutritt "auf eigene Gefahr") steigt man einige Meter ab und unterquert einen sogenannten "Bremsberg". Darunter versteht man eine gemauerte "Schlittenbahn", auf der schweres Gut zur Elbe befördert wurde.
Hinter der Bruchschmiede steige ich rechts aufwärts bis unter eine Felswand. Eine schwierige"Stiege" kann für den Aufstieg genutzt werden. Allerdings muss man etwa 4 Meter klettern, bevor man alte, aber stabile Tritteisen nutzen kann. Ich bewerte den Aufstieg mit II+ (UIAA). Somit ist diese "Stiege" trotz ihrer Kürze ziemlich spannend. Am Ausstieg findet man viele alte Mühlsteine. Nach rwechts (ostwärts) erreiche ich nach ca. 400 Metern wieder den Steinbruchpfad.
Mein nächstes Ziel ist die Bruchhöhle. Diese Blocktrümmerhöhle findet man ca. 700 Meter östlich der Bruchschmiede. Zuerst suche ich die Mundlöcher in der Nähe der oben beschriebenen Stiege. Das passiert, wenn man den Höhlenführer nicht gut genug studiert...
Eigentlich ist das Mundloch vom "Alten Weg" aber ganz gut zu finden. Ich bin etwas skeptisch, da auch der Alte Weg zum Höhlenbuch immerhin mit S2 bewertet ist. Die Skala reicht von S0 bis S5, wobei i.d.R. ab S2 ein Seil nützlich ist. Die Bruchhöhle ist mit immerhin vier Wegen ein recht interessantes Objekt.
Der Alte Weg beginnt mit einem Gang, der sich zunehmend verengt. und in eine Erweiterung mündet. rechts hinab führt eine Wandstufe in den ersten Raum. Soll ich da hinunter? Zuerst "erforsche" ich eine Kammer, die über Platten (Achtung, teilweise instabil) erreichbar ist. Aha, hier mündet der "Lange Weg".
Schließlich steige ich vorsichtig die Wandstufe hinab (3 m UIAA I). Im Raum unten kann man bequem stehen. Auf der linken Seite führt ein Gang über Felsblöcke hinweg zu einer größeren Kammer mit dem Höhlenbuch. Zu meinem Erstaunen habe ich die "Jahreserste" im Oktober! Hinter dem Höhenbuch schimmert ein Lichtschein.. Dorthin führt der "Enge Weg", der einen etwas unbequemen Durchschlupf (S2) enthält. Ans Tageslicht kommt man durch einen unschwierigen kurzen Schacht. Ca. 40 Meter habe ich in der Unterwelt zurückgelegt.
Unterhalb vom Mundloch des "Alten Weges" in einer Vertiefung befindet sich ein weiteres Mundloch. Sieht recht einladend aus. Doch halt - das ist doch der "Kellergang" der mit S3 bewertet wird. KEINE Chance für mich im Alleingang. Jedoch, anschauen kostet nichts. Sehr bald stehe ich (unbequem) in einer schiefen kleinen Kammer. Ein flacher Schuf führt rechts hinauf - das muss die S3-Stelle sein! Ich mache ein Foto und bin plötzlich mitten in der Engstelle, die sicher bloß 30 cm hoch ist. Wie ein Höhlenwurm krieche ich. Zum Glück wird der Schluf bald breiter, doch bis zum Raum unterhalb der Felsstufe des AW bleibt der Gang ziemlich eng. Eine weitere kleine Kammer auf dem Weg dorthin vermittelt echtes "Forscher-Feeling".
Natürlich vermerke ich die Begehung im Höhlenbuch, bevor ich über den "Alten Weg" zurück ans Tageslicht krieche. Insgesamt war ich eine halbe Stunde unter Tage in dieser faszinierenden Höhle!
Auf dem Rückweg nemhe ich noch die "Knochenkluft" mit, die allerdings nicht wirklich eine Höhle ist (vielleicht gibt es im oberen Teil des Kamins noch eine Kammer???).
Auf dem Steinbrechersteig wandere ich an der Steinsäge vorbei zur Wilke-Aussicht und über den "O.-Berger-Steig" (Wasserfall) hinab an die Elbe und nach Wehlen (Fähre, S-Bahn, gut 3 km ab Höhle).
Natürlich war ich insgesamt länger unterwegs als ursprünglich geplant, aber für so eine spannende Runde nimmt man sich gern etwas Zeit!
Die Schwierigkeit T3 ist exklusive "Stiege" und Bruchhöhle zu verstehen!
In der Schwedenhöhle westlich der Wilke-Aussicht war ich im Frühjahr. Die lange, teilweise offene Kluft ist relativ leicht zu befahren (ca. S1) und mit Buch versehen. Vorsicht am rutschigen Einstieg!
P.S.: Interessiert sich hier noch jemand für solche spannenden Höhlenbefahrungen im Elbsandstein???
Tourengänger:
Bergmax

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (3)