Erste Gehversuche im Wilden Kaiser - Sappl/Zott

Bisher kannte ich den Wilden Kaiser nur aus dem linken Autofenster oder von Wanderungen Richtung Ellmauer Tor, aber den Felsen lernte ich erst heute kennen. Da es viele Geschichten über Kletterrouten im Wilden Kaiser gibt, wollten wir zum Beginn auf Nummer sicher gehen und wählten eine gut abgesicherte neuere Route aus, um uns später mehr an die alpinen Routen zu tasten.

Bei strahlendem Wetter starteten wir vom Jagerwirt Richtung Wegscheidalm. An dieser vorbei stößt man auf den Wilden-Kaiser-Steig. Diesen überquert man und steuert direkt auf das dahinterliegende Schotterfeld zu, das zum Wandfuss führt. Hier ist Vorsicht geobten und man halte sich dort möglichst kurz auf, da wir während unserer Tour einige richtige Geschoße vom Himmel kommen sahen/hörten (1,5h Zustieg).

Die Tour selbst bietet ein wahres Sammelsurium an Kletterei:
1. Seillänge: leicht über schrofiges Gelände zum Stand auf dem ersten Querband
2. Seillänge: Schlüsselseillänge, die ehrlich gesagt die hässlichste der ganzen Tour ist. Die Schwierigkeit besteht m.E. nicht in der Kletterei der angeblichen 6er Stelle, sondern wie man diese ohne Erde auf den Kletterschuhen überwindet
3.&4. Seillänge: führen komplett durch einen sehr beeindruckend Kamin. Hier kann mit allen Mitteln (pressen, drücken, schieben, zerren) gearbeitet werden. Es ist sicher für jeden etwas dabei. Anstrengend ist's allemal ;)
5. Seillänge: Querung nach links auf einem Band
6. Seillänge: weiter nach links queren. Angeblich 5+ (wo?). Da die Seillänge sehr kurz ist (nur 10 Meter und nicht wie am Topo 20 bzw. 40m), würde ich empfehlen, diese gleich an die vorherige Seillänge anzuhängen
7. Seillänge: über ein kleines Bäuchlein geht es auf eine super wasserzerfressene Platte - einfach nur schön
8. Seillänge: entspanntes Austurnen an großen Henkeln in plattigem Gelände

Der Abstieg erfolgt sehr komfortabel mittels 3x abseilen über eine Abseilpiste. Achtung, auch hier wird leicht Steinschlag ausgelöst, wenn nachfolgende Seilschaften abseilen.

Fazit: sehr schöne hetereogene Klettertour! Zusätzliches Absicherungsmaterial nicht notwendig.
Topo: hier