Gemsfairenstock 2972m
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Sonnigstes Herbstwetter, da halte ich es kaum mehr im Büro aus. So legte ich spontan eine Bergtour ein. Die Claridenhütte und der Gemsfairenstock wollte ich schon lange besuchen. Heute war es soweit.
Um den Aufstieg zu verkürzen bestieg ich die Luftseilbahn auf dem Urner Boden zum Fisetenpass P2036. Na das ging ja recht flott und ohne jegliche Anstrengung. Da die Zeit bereits etwas fortgeschritten war, machte ich mich sogleich auf den Weg Richtung Claridenhütte SAC. Recht angenehm führte mich der Wanderweg vorbei an Vorder Sulz, Hinter Sulz vorbei an den P1985, P2099, P2038 und P2101 wo ich auf den Hüttenweg aus dem Tal traf. Ab jetzt wird der Weg steiler, auch die Temperaturen sind bereits an einem schweisstreibenden Punkt angelangt. Die nächsten 300Hm zur Hütte sind schnell geschafft. Und plötzlich, steht die frisch sanierte Claridenhütte P2453 vor mir. Für eine herzliche Begrüssung sorgte der Hüttenhund. Eifrig wird noch noch gearbeitet, Baumaterial aufgeräumt die Umgebung vn Steinen gesäubert. Was sich da auf einer Baustelle so alles ansammelt. Bei einer gemütlichen Pause schaute ich dem emsigen Treiben zu.
Da wartet doch noch das Gipfelziel auf mich, also nichts mit relaxen - weiter gehts! Zuerst folge ich einige Hundert Meter dem Wanderweg Richtung Begglilücke/Ober Sand. Dann wanderte ich weglos Richtung Westen zur unteren Senke des Claridenfirns. Der Gletscher ist frisch eingeschneit. Es liegen ca 20cm Neuschnee. Dieser ist zum Teil tragfähig, doch je weiter ich ansteige, desto mühsamer wird das weiterkommen. Mit jedem Schritt sinke ich ein. Auch wenn die Distanz zum Gemsfairenjoch objektiv gesehen kurz ist, scheint mir diese Strecke fast endlos zu sein. So jetzt bessert es hoffentlich, die kurze Steilflanke zum Gemsfairenjoch P2848 hoch und anschliessend noch den kurzen Gipfelgrat. Aber denkste ,auch dies ist leichter gesagt als getan. In der Steilflanke liegt zT auch Schnee, dieser ist gefroren, beginnt zu tauen und rutsch auf dem mit Geröll bedeckten Untergrund weg. Also nicht auf dem Schnee gehen. So versuche ich es auf den Felsplatten, doch diese sind nass und mit Match bedeckt. Dieser Versuch war auch nicht besser. Wenigstens ist dieser Abschnitt kurz aber äussert schweisstreibend. Äusserste Vorsicht ist geboten, will man sich nicht wieder auf dem Claridenfirn finden!
Auf dem Gipfel des Gemsfairenstock P2972 legte ich dann eine lange, gemütliche Pause ein, relaxte und schaute 3 startenden Gleitschirmpiloten/innen zu.
Den Abstieg wählte ich Richtung Norden, direkt über den Langfirn. So geht es recht flott runter. Beim Verlassen des Firns ist darauf zu achten nicht gegen Nordosten abzudriften. Besser ist es nach den Steinmännchen Ausschau zu halten und dann diesen zu folgen. Die letzten Höhenmeter sind dann auch noch schnell vernichtet. Und auch jetzt bringt mich die Fisetenbahn wieder zurück zum Urner Boden.
Fazit: Eine ausgesprochen schöne und abwechslungsreiche Ein-Tagestour mit hochalpinen Ambiente im Angesicht des Tödi. Aufgrund der rutschigen Passage vom Claridenfirn zum Gemsfairenjoch stufe ich dies Tour als T5 ein (bei normalen Verhältnissen ist ein T4 angebracht).

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