Pigne d'Arolla 3790m & Mont Blanc de Cheilon 3870m


Publiziert von alpinos , 28. Dezember 2013 um 19:26.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum: 1 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 2000 m

Nach dem Neuschnee der vergangenen Tage wollten wir nicht allzu hoch hinaus und eine Tour auswählen, bei der wir auch von der Schwierigkeit her etwas Puffer haben, falls Neuschnee die Kletterei erschweren sollten. Die Wahl fiel auf den Mont Blanc de Cheillon, dessen Überschreitung zusammen mit der Pigne d'Arolle ein langes und grösstenteils einsames Bergerlebnis bietet.



Nach passabler Nacht und Frühstück um fünf starteten wir in die stockfinstre Nacht. Dank vorhandener Spur fanden wir den Aufstieg jedoch recht gut. Von der Hütte traversierten wir zunächst nach Süden, stiegen dann über den Schotterrücken hoch, um den Gletscher in einer spaltenarmen Zone passieren zu können. Teilweise recht steil und eisig, später dann flacher ging es zum Gipfel der Pigne d'Arolla (3790 m). Während die aufgehende Sonne zusammen mit den restlichen Wolken für eine wunderschöne Stimmung sorgte, bliess ein eisiger Wind - wir waren hin und her gerissen zwischen geniessen und frieren, doch schliesslich siegte der Wind und wir machten uns nach recht kurzer Pause auf den Weiterweg.

Über den Col du Brenay (3633 m) gelangten wir zum Col de la Serpentine (3542 m). In den Gletscherbecken zwischen Pigne, Mont Blanc de Cheillon und Serpentine hatte sich einiges an Neuschnee abgeladen, und so waren wir froh um die vorhandene Spur, die es uns erlaubte, unsere Kräfte zu schonen. Am Col de la Serpentine beginnt der Firnaufschwung, über den man teilweise etwas steil, heute aber bei durchgehend gutem Trittschnee zu P. 3819 gelangt. Nun folgt der schönste Teil der Tour, die Kletterei über den Ostgrat. Der Fels war super abgetrocknet und wir konnten den gesamten Grat ohne Steigeisen begehen. Ziemlich am Anfang ist ein kurzes Abseilmanöver erforderlich (ca. 15 m, Reepschnüre), dann folgen zwei steilere Aufschwünge (ca. III), dazwischen jeweils leichteres Blockgelände. Fixes Material gibt es keins, durchwegs lassen sich aber gut Schlingen und Friends anbringen. Nach einer kleinen Einsattelung folgt der Blockgrat zum Gipfel, bei dem man sich mit Vorteil möglichst nahe an der Kante hält. Den Gipfel des Mont Blanc de Cheilon (3870 m) erreichten wir nach ca. 5.5 Std.

Nach der Gipfelrast bei angenehmen Temperaturen folgten wir zunächst ein Stück dem SW-Grat und stiegen dann schräg hinab zu P. 3496. Eigentlich wollten wir nun dem WSW-Grat folgen, liessen uns aber abdrängen und stiegen dann durch die Flanke auf die Ausläufer des Glacier de Giétro. Diese Variante war wenig ideal, da die Flanke teilweise recht steinschlägig und instabil ist. Besser wäre es hier sicherlich, dem Grat zu folgen oder aber über die Winterrouter westlich von P. 3827 abzusteigen. Diese Variante wurde an dem Tag auch begangen und die Schneeverhältnisse sahen gut aus. Am Col de Cheilon (3237 m) angekommen, stiegt man über Schotter und mit Hilfe von Fixseilen ab auf das was noch übrig ist vom Glacier de Cheilon. Nach kurzem Zwischenstop an der Cabane de Dix (2928 m) gelangten wir über den Pas de Chèvre (2855 m) wieder ins Val d'Arolla. Auf der Westseite des Passes ist eine ziemlich lange Leiter installiert, die für den letzten Nervenkitzel der heutigen Tour sorgte. Wie Ziegen dieses Hindernis überwinden, bleibt allerdings ein Rätsel. Auf guten Weg rollten wir die letzten 800 hm nach Arolla. Nach einer Stärkung im Hotel Aiguille de la Tza machten wir uns nach diesem grandiosen Tag auf den Heimweg.

Tourengänger: alpinos


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