Lengspitze 3105m - Ahrntal im Nebel


Publiziert von georgb , 10. September 2013 um 22:37.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:10 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bruneck-Prettau-Parkplatz am Sportplatz
Kartennummer:tabacco 035 Ahrntal

Eigenwilliges Gefühl: einen Gipfel bestiegen und nicht einmal das Kreuz gesehen! Nein, so dicht war der Nebel auch wieder nicht, aber auf der Lengspitze steht das Gipfelkreuz einige Meter unterhalb am Vorgipfel, der über ein etwas ausgesetztes Stück erreichbar ist. Und das haben wir uns heute erspart, denn wir wollten schnell und heil wieder unten sein am Ende des Tages.
Unsere Tour begann recht ordentlich, 5 Minuten nach der verfallenen Innerbichlalm zweigt ein Pfad, zwischen gewaltigen Lawinenverbauungen hindurch, ab in Richtung Merbjoch (möglich ist auch der Zustieg über die nahegelegene Merbalm). Man orientiert sich am steilen Kamm auf der rechten Seite des Tales bis man auf eine gut ausgetretene Spur trifft. Die anschließende Markierung ist neu und auch der Wettergott schien anfangs noch auf unserer Seite zu sein, sogar die Sonne zeigte sich sporadisch. So stiegen wir mutig weiter zum Joch und über den Lengspitznordostgrat auf, der sich äußerst unangenehm präsentiert: brüchig, sandig und alles andere als vertrauenerweckend, Genusskletterei sieht anders aus! Anfangs in die italienische Seite ausgewichen(Stellen II), später auf österreichischer zum Gipfel, immer mit der Gewissheit, dass der anschließende Abstieg auf der Südwestseite deutlich leichter ist, so konnten wir den weiteren Anstieg verantworten.
Am Gipfel angekommen, zu unserem Erstaunen mit einer relativ neuen Wetterstation ausgestattet, Sicht 0! Jetzt keine Fehler, wozu hat man den Kompass dabei. Aber auch ohne ist der Abstieg Richtung Stegeralm nicht zu verfehlen, Steinmänner immer in Sichtweite. Einzig die Querung nach Nordwesten über den steilen Abbrüchen der Alprechalm erweist sich verzwickt, kaum Spuren und extrem steiles Wiesengelände, beim inzwischen eingesetzten Regen nicht zu unterschätzen. Endlich, bei einigen verfallenen Hütten die ersten Kuhfladen und bald darauf taucht auch die Stegeralm aus dem Nebel auf. Mit Erleichterung und nassen Füssen gehts auf dem Forstweg hinunter nach Prettau, das wie zum Hohn in der Sonne lacht.
So schön und imponierend die Lengspitze auch anzusehen ist, die Anstiege sind selbst bei besserem Wetter mühsam, rutschig und wenig elegant. So bleibt sie weiter einer der einsamen und selten bestiegenen Berge, weit entrückt und ursprünglich.


Tourengänger: georgb


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