Berg-Comeback auf den Galenstock (3586m)
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Die letzten zwei Monate habe ich anstatt in den Bergen hauptsächlich mit Lernen verbracht. Da nun die Prüfungen vorbei und das Wetter gut ist, steht einem Nachhol-Endspurt in den Bergen nichts mehr im Wege ;-). Diese Tour war aber nicht nur für mich speziell, sondern auch für meine Schwester, die mich als Seilschaftspartnerin begleitete: Es war nämlich ihre erste Hochtour: Das erste Mal Steigeisen an den Füssen und gleich auf den Galenstock - eine beachtliche Leistung!
Prolog
Dienstag arbeiten, Mittwoch Tour, Donnerstag arbeiten - so lautete mein Programm und dies war auch der Grund, warum wir erst am Dienstagabend um 17:30 mit dem Auto (ach ja, noch eine Premiere: meine erste Nicht-ÖV-Tour) bestiegen. Doch weit kamen wir nicht: Nach nur wenigen Kilometern, mitten im Autobahnkreuz Birrfeld, fiel plötzlich die Servo-Lenkung aus und diverse Warnleuchten begannen zu blinken. Durch verschiedene glückliche Zufälle konnte ich das Auto auf einen sicheren Parkplatz bringen, kam unser Garagist nach nur 10min vorbei (war gerade in der Region unterwegs) und besorgte uns kurzerhand ein sehr preisgünstiges Ersatzauto, so dass wir um 19:00 den zweiten Anlauf nehmen konnten und um 21:00 auf dem Furkapass eintrafen.
Im Hotel Belvedere hatten wir ein sehr preiswertes Doppelzimmer gebucht, dass dann in Realität zwar ganz nett war aber doch eher an ein Museum als an ein Hotel erinnerte. Für SAC-Hütten-Gewohnte sollte dies aber kein Problem darstellen...
Hauptteil
Am Morgen klingelte der Wecker ziemlich früh, wollte ich doch meine Schwester nicht bereits auf der ersten Tour mit unnötigem Stress (über)fordern. Nachdem das deponierte Morgenessen verspiesen war machten wir uns auf in Richtung Rohnegletscher. Um auf den Weg zur Eisgrotte zu gelangen muss man normalerweise um diese Uhrzeit zwei Zäune um- oder überklettern, da in dieser Nacht aber gerade der Profifotograf Alessandro Della Bella dabei war, den Sternenhimmel abzulichten, waren die Zäune geöffnet und wir konnten einfach durchspazieren. Dieser Fotograf hat schon unglaublich schöne Zeitrafferaufnahmen gemacht, die auf http://helvetiabynight.com/ angesehen werden können.
Die abgedeckten Geltscherflächen rund um die Grotte umgingen wir nach Osten und liefen tendentiell auf östlicher Gletscherseite die Zunge hoch. Teilweise gabs erstaunlich grosse Spalten, zweimal liefen wir sogar an einen X-Spalt heran. Insgesamt ist aber alles gut und einfach ersichtlich und so kamen wir auch bei herbstlicher Morgen-Dunkelheit gut voran. Auf 2550m verliessen wir den Gletscher gerade unterhalb des, auf der Karte gut ersichtlichen, dreieckförmigen Felsens. Hier gibt es Wegspuren die auf die Moräne hochführen. Von unten sind sie aber sehr schwer zu finden. Der Fels sollte im Sommer nicht nördlich umgangen werden, der einfachste Weg führt ca. 30m vor dem Fels die Moräne hoch.
Oberhalb der Moräne trifft man auf einen gut ausgebauten und grossen Biwakplatz. Spätestens ab hier sollte man den Wegspuren folgen, die zum Galengletscher hochführen. Dieser kann grösstenteils nördlich umgangen werden, was auch empfehlenswert ist, da er beachtliche Spalten enthält und teilweise stark unterhöhlt ist. Das Felsband auf 2950m Höhe durchsteigt man am besten auf südlicher Seite und gelangt so zum Galensattel.
Ab hier immer dem Grat entlang zuerst auf Fels dann auf Schnee und Eis hoch zum Gipfel. Die letzten 200m führen durch ein steiles Firnfeld, das um diese Jahreszeit ausgerarperte Stellen enthält, die für Anfänger durchaus herausfordernd sein können. Doch meine Schwester meisterte diese mit bravour.
Sehenswert ist natürlich vor allem die Aussicht auf die Gletscherwelt, Matterhorn Weisshorn Dom und co. und natürlich die mächtige Gipfel-Wechte die momentan gegen 7m hoch sein dürfte.
Auf dem Gipfel trafen wir dann noch 2 Seilschaften, die über den SO-Sporn hochkamen. Ulkig war vor allem ein Engländer, der auf dem Gipfel kurzerhand eine Funkanlage inkl. 3m-Antenne aus seinem Rucksack packte und begann mit Menschen aus ganz Europa zu funken (Siehe Bild). Dabei erklärte er uns, dass er halt fürs Funkten Berge besteige, so wie wir es für die Aussicht tun würden - dies sei doch legitim. Sowas habe ich nun wirklich noch nie gesehen.
Der Abstieg erfolgte über dieselbe Route und sollte auf keinen Fall unter
Epilog
Tolle Tour, tolle Verhältnisse. Allerdings zieht sich der Aufstieg vom Rohnegletscher zum Galensattel mächtig in die länge und ist ziemlich uninteressant. Was mich im Nachhinein beinahe am meisten interessiert, ist, ob wir mit unseren Stirnlampen auf dem Zeitraffervideo von helvetiabynight.com erkennbar sind. Allerdings werde ich mich wohl noch etwas gedulden müssen, bis dieses erscheint ;-)
Die grösste Schwierigkeit, wenn man dies so nennen kann, ist sicherlich das steile Gipfelschneefeld. Ansonsten sollte der konditionelle Aspekt nicht unterschätzt werden, da das Gelände teilweise etwas mühsam ist.
Prolog
Dienstag arbeiten, Mittwoch Tour, Donnerstag arbeiten - so lautete mein Programm und dies war auch der Grund, warum wir erst am Dienstagabend um 17:30 mit dem Auto (ach ja, noch eine Premiere: meine erste Nicht-ÖV-Tour) bestiegen. Doch weit kamen wir nicht: Nach nur wenigen Kilometern, mitten im Autobahnkreuz Birrfeld, fiel plötzlich die Servo-Lenkung aus und diverse Warnleuchten begannen zu blinken. Durch verschiedene glückliche Zufälle konnte ich das Auto auf einen sicheren Parkplatz bringen, kam unser Garagist nach nur 10min vorbei (war gerade in der Region unterwegs) und besorgte uns kurzerhand ein sehr preisgünstiges Ersatzauto, so dass wir um 19:00 den zweiten Anlauf nehmen konnten und um 21:00 auf dem Furkapass eintrafen.
Im Hotel Belvedere hatten wir ein sehr preiswertes Doppelzimmer gebucht, dass dann in Realität zwar ganz nett war aber doch eher an ein Museum als an ein Hotel erinnerte. Für SAC-Hütten-Gewohnte sollte dies aber kein Problem darstellen...
Hauptteil
Am Morgen klingelte der Wecker ziemlich früh, wollte ich doch meine Schwester nicht bereits auf der ersten Tour mit unnötigem Stress (über)fordern. Nachdem das deponierte Morgenessen verspiesen war machten wir uns auf in Richtung Rohnegletscher. Um auf den Weg zur Eisgrotte zu gelangen muss man normalerweise um diese Uhrzeit zwei Zäune um- oder überklettern, da in dieser Nacht aber gerade der Profifotograf Alessandro Della Bella dabei war, den Sternenhimmel abzulichten, waren die Zäune geöffnet und wir konnten einfach durchspazieren. Dieser Fotograf hat schon unglaublich schöne Zeitrafferaufnahmen gemacht, die auf http://helvetiabynight.com/ angesehen werden können.
Die abgedeckten Geltscherflächen rund um die Grotte umgingen wir nach Osten und liefen tendentiell auf östlicher Gletscherseite die Zunge hoch. Teilweise gabs erstaunlich grosse Spalten, zweimal liefen wir sogar an einen X-Spalt heran. Insgesamt ist aber alles gut und einfach ersichtlich und so kamen wir auch bei herbstlicher Morgen-Dunkelheit gut voran. Auf 2550m verliessen wir den Gletscher gerade unterhalb des, auf der Karte gut ersichtlichen, dreieckförmigen Felsens. Hier gibt es Wegspuren die auf die Moräne hochführen. Von unten sind sie aber sehr schwer zu finden. Der Fels sollte im Sommer nicht nördlich umgangen werden, der einfachste Weg führt ca. 30m vor dem Fels die Moräne hoch.
Oberhalb der Moräne trifft man auf einen gut ausgebauten und grossen Biwakplatz. Spätestens ab hier sollte man den Wegspuren folgen, die zum Galengletscher hochführen. Dieser kann grösstenteils nördlich umgangen werden, was auch empfehlenswert ist, da er beachtliche Spalten enthält und teilweise stark unterhöhlt ist. Das Felsband auf 2950m Höhe durchsteigt man am besten auf südlicher Seite und gelangt so zum Galensattel.
Ab hier immer dem Grat entlang zuerst auf Fels dann auf Schnee und Eis hoch zum Gipfel. Die letzten 200m führen durch ein steiles Firnfeld, das um diese Jahreszeit ausgerarperte Stellen enthält, die für Anfänger durchaus herausfordernd sein können. Doch meine Schwester meisterte diese mit bravour.
Sehenswert ist natürlich vor allem die Aussicht auf die Gletscherwelt, Matterhorn Weisshorn Dom und co. und natürlich die mächtige Gipfel-Wechte die momentan gegen 7m hoch sein dürfte.
Auf dem Gipfel trafen wir dann noch 2 Seilschaften, die über den SO-Sporn hochkamen. Ulkig war vor allem ein Engländer, der auf dem Gipfel kurzerhand eine Funkanlage inkl. 3m-Antenne aus seinem Rucksack packte und begann mit Menschen aus ganz Europa zu funken (Siehe Bild). Dabei erklärte er uns, dass er halt fürs Funkten Berge besteige, so wie wir es für die Aussicht tun würden - dies sei doch legitim. Sowas habe ich nun wirklich noch nie gesehen.
Der Abstieg erfolgte über dieselbe Route und sollte auf keinen Fall unter
Epilog
Tolle Tour, tolle Verhältnisse. Allerdings zieht sich der Aufstieg vom Rohnegletscher zum Galensattel mächtig in die länge und ist ziemlich uninteressant. Was mich im Nachhinein beinahe am meisten interessiert, ist, ob wir mit unseren Stirnlampen auf dem Zeitraffervideo von helvetiabynight.com erkennbar sind. Allerdings werde ich mich wohl noch etwas gedulden müssen, bis dieses erscheint ;-)
Die grösste Schwierigkeit, wenn man dies so nennen kann, ist sicherlich das steile Gipfelschneefeld. Ansonsten sollte der konditionelle Aspekt nicht unterschätzt werden, da das Gelände teilweise etwas mühsam ist.
Tourengänger:
Mistermai

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Kommentare (2)