Gamezkogel (2967 m) - eine Umrundung des Gamezkogelferners
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Von Kühtai zieht das Finstertal nach Süden, das den Ende der 1970er-Jahre erbauten Speichersee trägt. Ganz weit hinten im Talschluss liegen die Reste des Gamezkogelferners, der zwar immer noch existent ist, aber durch seine Schuttbedeckung dem Betrachter gegenüber kaum noch als Gletscher in Erscheinung tritt. Seine südliche Begrenzung bilden die schroffen, dunklen Wände zwischen Gamezkogel und Schartenkopf, die dem Finstertal seinen Namen gegeben haben. Eine Überschreitung dieser Felsumrahmung ist für den ambitionierten T6-Geher ein sehr lohnendes Unterfangen, wird aber praktisch nie durchgeführt. Eine alpine Unternehmung mit einer gehörigen Portion Würze, die sich elegant zu einer Rundtour fügt...
Start am kostenfreien Parkplatz des Dreiseenlifts in Kühtai. Im Sommer ist hier nicht viel los, der Ort lebt vom Wintertourismus. Entweder auf der Teerstraße oder - viel schöner und schneller - auf dem Steig hinauf zur Staumauer des Speichers Finstertal.
Am östlichen Rand des Sees leitet der breite Steig nach Süden ins Finstertal hinein. Am südlichen Seeende erreicht man eine Wegverzweigung, wo sich nach der Tour die Runde schließen wird. Dem Weg in Richtung Sulzkogel folgend, geht's im Schafleger an eine Steilstufe heran, die etwas links haltend umgangen wird. Danach durch das Blockkar hinauf zu den Resten des Gamezkogelferners, der sich komplett unter Schutt versteckt, aber zwei kleine Gletscherseen speist. Hier wendet sich der vorbildlich markierte Steig nach Westen und leitet im Kar hinauf zum Südgrat des Sulzkogels, von wo aus Gipfelsammler in wenigen Minuten den Sulzkogel erreichen können (sehr lohnend, gigantische Aussicht!).
Hier beginnt der weglose Teil der Unternehmung. Auf dem Grat in südlicher Richtung - zunächst ohne besondere Schwierigkeiten (bis I) - hinüber zum Gamezkogel, den ein Steinmann ziert.
Auch der Weiterweg am Grat zum Östlichen Gamezkogel (Steinmann) hat einen vergleichbaren Charakter und ist unter "Genusstour" zu verbuchen.
Danach zeigt die Tour ihre Zähne - der Grat wird deutlich schärfer und auf weiten Strecken ziemlich ausgesetzt. Nach einer kleinen Scharte wartet mit einem markanten Zacken die klettertechnische Schlüsselstelle (III-): über plattigen Fels an einen kleinen Kamin zwischen dem Zacken und einem aufgestellten Block und jenseits am Grat weiter, bis vor einem Abbruch in ein breites Geröllband in der Nordseite abgestiegen werden kann. Auf ihm quert man nach Osten, bis direkt nach dem Abbruch der Grat wieder erreicht wird. Der scharfe, plattige Grat leitet nun ohne viel Schnickschnack direkt hinüber zum Finstertaler Fernerkogel, wobei er in der zweiten Hälfte wieder etwas breiter wird. Eine Steilstufe im Gipfelaufbau wird etwas rechts haltend überwunden, danach über Blockgelände zum Gipfel (Steinmann; ein Wegweiser (!) etwas unterhalb im Südgrat).
Vom Finstertaler Fernerkogel am Nordostgrat zunächst noch recht steil hinunter und dann gutmütiger hinauf zum letzten Gipfel des Tages, dem Schartenkopf (Gipfelsteinmann). Hier zeigt sich der begangene Gratabschnitt im Rückblick besonders schön.
Begehungsspuren und alten Markierungen folgt man hinunter zur Finstertaler Scharte, wo der offizielle Wanderweg wieder erreicht wird.
Deutlichen Markierungen folgend eine kleine Steilstufe hinunter ins Blockkar und in einem Linksschwenk hinunter in Richtung Speichersee, bis der Aufstiegsweg wieder erreicht wird. Auf ihm zurück nach Kühtai. Eine wunderschöne Runde ist Geschichte!
Schwierigkeiten:
Wanderung zum Speicher Finstertal: T1.
Über Nordgrat zum Gamezkogel: T4+, I (vergleichsweise gutmütig).
Weiter zum Östlichen Gamezkogel: T4+, I.
Am Grat zum Finstertaler Fernerkogel: T6, III- (über weite Strecken ausgesetzt, viel Plattenturnerei bis II, Fels meist fest).
Vom Finstertaler Fernerkogel zum Schartenkopf: T5, II (im zweiten Gratabschnitt deutlich einfacher).
Abstieg vom Schartenkopf zur Finstertaler Scharte: T3+, I (kurz, aber steil).
Von der Finstertaler Scharte nach Kühtai: T3.
Fazit:
Eine wohl fast nie begangene 5*-Rundtour hoch über dem Speicher Finstertal, die stets wunderbare Ausblicke garantiert und sehr kurzweilig ist. Für nervenstarke T6-Geher ist diese Tour sehr empfehlenswert, da der Fels meist fest ist (aber Vorsicht vor lockeren, angelehnten Platten!) und die Plattenkraxelei viel Spaß macht. Der Anspruch der Tour darf jedoch keinesfalls unterschätzt werden - häufig stark ausgesetzt!
Mit auf Tour:
Yeti69.
Anmerkung:
Wo der markierte Anstiegsweg den Verbindungsgrat zwischen Sulz- und Gamezkogel erreicht, lohnt der kurze Abstecher zum Sulzkogel.
Kategorien: Stubaier Alpen, 5*-Tour, 2900er, T6.
Start am kostenfreien Parkplatz des Dreiseenlifts in Kühtai. Im Sommer ist hier nicht viel los, der Ort lebt vom Wintertourismus. Entweder auf der Teerstraße oder - viel schöner und schneller - auf dem Steig hinauf zur Staumauer des Speichers Finstertal.
Am östlichen Rand des Sees leitet der breite Steig nach Süden ins Finstertal hinein. Am südlichen Seeende erreicht man eine Wegverzweigung, wo sich nach der Tour die Runde schließen wird. Dem Weg in Richtung Sulzkogel folgend, geht's im Schafleger an eine Steilstufe heran, die etwas links haltend umgangen wird. Danach durch das Blockkar hinauf zu den Resten des Gamezkogelferners, der sich komplett unter Schutt versteckt, aber zwei kleine Gletscherseen speist. Hier wendet sich der vorbildlich markierte Steig nach Westen und leitet im Kar hinauf zum Südgrat des Sulzkogels, von wo aus Gipfelsammler in wenigen Minuten den Sulzkogel erreichen können (sehr lohnend, gigantische Aussicht!).
Hier beginnt der weglose Teil der Unternehmung. Auf dem Grat in südlicher Richtung - zunächst ohne besondere Schwierigkeiten (bis I) - hinüber zum Gamezkogel, den ein Steinmann ziert.
Auch der Weiterweg am Grat zum Östlichen Gamezkogel (Steinmann) hat einen vergleichbaren Charakter und ist unter "Genusstour" zu verbuchen.
Danach zeigt die Tour ihre Zähne - der Grat wird deutlich schärfer und auf weiten Strecken ziemlich ausgesetzt. Nach einer kleinen Scharte wartet mit einem markanten Zacken die klettertechnische Schlüsselstelle (III-): über plattigen Fels an einen kleinen Kamin zwischen dem Zacken und einem aufgestellten Block und jenseits am Grat weiter, bis vor einem Abbruch in ein breites Geröllband in der Nordseite abgestiegen werden kann. Auf ihm quert man nach Osten, bis direkt nach dem Abbruch der Grat wieder erreicht wird. Der scharfe, plattige Grat leitet nun ohne viel Schnickschnack direkt hinüber zum Finstertaler Fernerkogel, wobei er in der zweiten Hälfte wieder etwas breiter wird. Eine Steilstufe im Gipfelaufbau wird etwas rechts haltend überwunden, danach über Blockgelände zum Gipfel (Steinmann; ein Wegweiser (!) etwas unterhalb im Südgrat).
Vom Finstertaler Fernerkogel am Nordostgrat zunächst noch recht steil hinunter und dann gutmütiger hinauf zum letzten Gipfel des Tages, dem Schartenkopf (Gipfelsteinmann). Hier zeigt sich der begangene Gratabschnitt im Rückblick besonders schön.
Begehungsspuren und alten Markierungen folgt man hinunter zur Finstertaler Scharte, wo der offizielle Wanderweg wieder erreicht wird.
Deutlichen Markierungen folgend eine kleine Steilstufe hinunter ins Blockkar und in einem Linksschwenk hinunter in Richtung Speichersee, bis der Aufstiegsweg wieder erreicht wird. Auf ihm zurück nach Kühtai. Eine wunderschöne Runde ist Geschichte!
Schwierigkeiten:
Wanderung zum Speicher Finstertal: T1.
Über Nordgrat zum Gamezkogel: T4+, I (vergleichsweise gutmütig).
Weiter zum Östlichen Gamezkogel: T4+, I.
Am Grat zum Finstertaler Fernerkogel: T6, III- (über weite Strecken ausgesetzt, viel Plattenturnerei bis II, Fels meist fest).
Vom Finstertaler Fernerkogel zum Schartenkopf: T5, II (im zweiten Gratabschnitt deutlich einfacher).
Abstieg vom Schartenkopf zur Finstertaler Scharte: T3+, I (kurz, aber steil).
Von der Finstertaler Scharte nach Kühtai: T3.
Fazit:
Eine wohl fast nie begangene 5*-Rundtour hoch über dem Speicher Finstertal, die stets wunderbare Ausblicke garantiert und sehr kurzweilig ist. Für nervenstarke T6-Geher ist diese Tour sehr empfehlenswert, da der Fels meist fest ist (aber Vorsicht vor lockeren, angelehnten Platten!) und die Plattenkraxelei viel Spaß macht. Der Anspruch der Tour darf jedoch keinesfalls unterschätzt werden - häufig stark ausgesetzt!
Mit auf Tour:

Anmerkung:
Wo der markierte Anstiegsweg den Verbindungsgrat zwischen Sulz- und Gamezkogel erreicht, lohnt der kurze Abstecher zum Sulzkogel.
Kategorien: Stubaier Alpen, 5*-Tour, 2900er, T6.
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