Großer Magner 2873m - einsamer Gipfel in den Zillertalern


Publiziert von Koasakrax , 15. August 2013 um 21:53.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Zillertaler Alpen
Tour Datum:15 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1424 m
Strecke:13 Km

Das er wenig begangen wird wurde mir bei der Internetrecherche schnell bewußt. Es gibt keinen Toureneintrag in irgendeinen Tourenportal oder sonstwo über die Tour auf den Grßen Magner.
Ja und das hat mich dann auch sehr neugierig gemacht. Eigentlich wollte ich ja auf die Zillerplattenspitze gehen aber der Große Magner erschien mir einfach interessanter.

Los ging es beim Parkplatz Bärenbad immer der Forststraße entlang hinein in den Hundskehlgrund. Immer begleitet von imposanten Wasserfällen ging es rasch die ersten 400 Höhenmeter hinauf bis kurz vor den Mitterhütten auf 1800m Höhe. Wenn man Richtung Hundskehljoch blickt steht auf der linken Talseite eine Steinruine einer aufgelassenen Alm. Wenn man diese sieht ist man richtig und geht zu dieser Ruine hin. Ich beschreibe das deswegen so genau weil die ganze Tour weder mit Schildern ausgewiesen ist, noch ist der Steig markiert.

Hier beginnen auch gleich die Schwierigkeiten. Ich würde die Tour ab hier in drei Drittel einteilen. Das mühsamste Drittel ist das erste Drittel. Da hier der Steig (der zwar in der Karte eingezeichnet ist) vollkommen zugewachsen ist. Man kann ihn nur erahnen und fast schon blindlings die steile Flanke entlang der Hölzlahnerklamm hinauftasten. Dazu kommt das durch das jahrelange nicht gewartet werden, der Steig immer wieder Löcher aufweist die man unter dem grünen Dickicht nicht sieht. Ich bin in ein solches hineingetappt und habe mir mein Knie ordentlich angehauen. Da hab ich schon überlegt ob es Sinn hat weiterzugehen.
Immer an mein GPS Gerät haltend suchte ich mir den Steig hinauf bis zur ersten Mulde nach der Klamm. Hier wurde die Vegetation auch spärlicher und die alten Steinstufen des Steiges waren auch noch an Ort und Stelle sodass für mich der mitllere Teil der einfachste war da hier der Steig noch sichtbar war, ganz spärliche aber sehr verwitterte Markierungen waren auch vorhanden und einzelne Steinmandl wiesen den weiteren Wegverlauf bis ins oberste Kar unterhalb der Magnerscharte.

Hier verschwand der Steig wieder im weitläufigen Blockkar sodass ich mich wieder an mein GPS Gerät hielt und über einen steilen Blockhang hinauf bis zum Beginn eines Grasbandes das mich schräg und steil hinauf zum Magnerschartl führte. Auch hier war wieder genau schauen wo du hintritts angesagt. das Grasband ist doch sehr schmal und steil und dazwischen immer wieder Schuttpassagen. Nach 4 Stunden des Steigsuchens erreichte ich dann die Magnerscharte die mir einen gewaltigen Blick auf den Speichersee Zillergründl und denn ganzen Kamm von der Reichenspitze über Richterspitze bis hinüber zur Zillerplattenspitze bot.

Nachdem ich den Gipfelaufbau des Großen Magner inspizierte fragte ich mich wie komm ich da nur hoch.

Aber über Blockgrat geht es einfacher als es aussieht in ca. 20 Minuten hinauf bis zur Gipfelstange des Großen Magners. Leider ist nur mehr eine Holzstange vom Kreuz übrig die Sicherungsseile und die Querstrebe des Kreuzes liegen am kleinen Gipfelpülateaus herum.

Auch habe ich kein Gipfelbuch gefunden. Nur ein Steinmann zeugt von wenigen Besuchen.

Vom Gipfel des Großen Magners zeigt sich auch dessen Qualität als Aussichtspunkt in den Zillertalern.

Bis hinein ins Südtirol reicht der Blick. Ich konnte mich gar nicht davon lösen und blieb über eine Stunde am Gipfel.

Der Abstieg geht auf den gleichen Weg wie beim Aufstieg. Aber auch beim Abstieg heißt es verdfammt aufzupassen wo man hinsteigt. Ich habe mich 3 mal verlaufen weil ich den Aufstiegsweg nicht mehr gefunden habe.

Dem Großen Magner würde sicher mehr Besuche zustehen. Zum anderen ist man aber mit Sicherheit alleine am Berg wenn man auf den Großen Magner raufgeht.
Mir hat es gefallen, obwohl mein Knie immer noch ein wenig schmerzt. Deswegen zähle ich die heutige Tour auch zu einer meiner Highlights und den Großen Magner zu einen meiner ganz großen Gipfel im heurigen Jahr.

Tourengänger: Koasakrax


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Kommentare (5)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 16. August 2013 um 12:24
Gratulation zum Gr. Magner!

Der steht bei mir auch schon seit vielen Jahren auf der Liste.....
Schöne Beschreibung, jetzt gibt's hier mal einen Bericht.
Viel gibt's ja nicht über den Berg im Netz.

VLG vom ADI

Chiemgauer hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. August 2013 um 19:44
Servus ADI,
du/ihr habt ja am selben Tag schon (mal wieder) etwas viel extremeres hingelegt, wie ich heute im Gipfelbuch lesen konnte ;-)
Gruß,
Hans

rebe hat gesagt: Sehr schön
Gesendet am 17. August 2013 um 09:48
Den Großen Magner mach ich fast jedes Jahr, meistens als Überschreitung von der Staumauer in die Hundskehle. Ich hab halt nie einen Bericht eingestellt weil ich immer Angst hab dass es dann mit der schönen Einsamkeit vorbei ist. Aber es gibt ja Gottseidank noch genug berichtlose Gipfel in "meinen" Zillertalern

Koasakrax hat gesagt: RE:Sehr schön
Gesendet am 19. August 2013 um 09:14
Kannst du mir mal eine kurze Beschreibung zukommen lassen. Würde ich auch gerne machen, werde ihn dann natürlich hier nicht veröffentlichen.

Andy

rebe hat gesagt: RE:Sehr schön
Gesendet am 19. August 2013 um 18:52
Kannst du ruhig veröffentlichen, ist ja kein Geheimnis.
Die Route von der Staumauer aus ist aber eigentlich nur mühsam und nicht zu empfehlen, lohnt sich nur wenn man mit dem Auto zur Mauer fahren kann, der Anstieg durch die Hundskehle ist um einiges schöner.
Zur Route: Am Ende der Staumauer beginnt ein kleiner Steig, der zur Baustraße für die Lawinengalerien führt. Dieser Straße folgt man dann bis in einer Kehre ein gelber Pfeil auf einen Stein gemalt ist. Hier beginnt der Steig, der um den Stausee herum führt. Nach einer Bachquerung führt dieser Steig nach unten, hier gehts nach oben. Zuerst noch auf immer schlechter werdenden Steigspuren, dann weglos, ins Magner Schneekar. Ab und zu gibts noch alte Markierungen. Im Kar dann eher links halten und dann von links auf die Scharte. Im Kar ist es sehr steinig und mühsam, der Zugang zur Scharte ist mega brüchig, extrem steil und gefährlich. Und wenn man auf dem Weg zur Scharte jemanden vor sich hat braucht man dringend einen Helm.
Also wenn man mit dem Auto nicht zur Staumauer fahren kann lohnt es sich nicht, besser durch die Hundskehle.

mfg
Chris


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