Piz Suvretta, 3144m


Publiziert von Linard03 , 8. August 2013 um 21:44.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:27 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 790 m
Abstieg: 1530 m
Strecke:Piz Nair - Pass Suvretta - Piz Suvretta - Pass Suvretta - Fcla. Schlattain - Lej Alv - Marguns
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo St. Moritz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Celerina

Heute wollten wir einen Gipfel besuchen, welcher nicht so oft bestiegen wird. Der Piz Suvretta sollte es sein; allerdings fand ich für die Besteigungsroute wenig Informationen. Auch im SAC-Führer (Bündner Alpen 6) steht lapidar „… erreicht man über den Schrofengrat eine grössere Gratschulter, auf welcher der Gipfelstock aufsitzt. Auf der gut gestuften Kante klettert man auf das grosse Schuttfeld des Gipfels“. Hmm, für mich war's nicht so hilfreich bzw. ich konnte es wohl nicht richtig interpretieren ... Jedenfalls wollten wir uns das mal aus der Nähe ansehen.
 
Mit dem Zug fuhren wir nach St. Moritz, danach mit der Bahn auf den Piz Nair (3057m). So konnten wir uns doch erheblich Zeit einsparen. Die kurze Besteigung zum Sendemast liessen wir diesmal aus, schliesslich war ich bereits 2 oder 3 Mal auf dem Piz Nair.
 
So machten wir uns sogleich an den ziemlich steilen Abstieg zum Pass Suvretta (2615m). Ab da waren wir dann alleine unterwegs. Über Blöcke und doch noch zahlreiche Schneefelder stiegen wir zur Fcla. Suvretta (2968m) auf. Hier rasteten wir erst mal und betrachteten die steile Wand des Piz Suvretta. Wo soll’s denn hier bitte schön hinaufgehen?
 
Noch immer skeptisch machten wir uns auf und stiegen über Blöcke und Geröll zum Grat hinauf. Die Wand schien sich vor uns immer mehr aufzusteilen. Da, linker Hand, direkt am Grat mehr oder weniger senkrecht hinauf? Oder doch eher rechter Hand, wo ein klarer Riss zu erkennen ist? Wir entschieden uns für die (aus der Ferne) einfacher erscheinende Variante und querten die ganze Wand.
 
Wohl nicht die beste Idee, denn wir wären allfälligen Steinschlägen mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert gewesen. Jedenfalls erreichten wir nach ein paar Kraxel-Einlagen den erspähten Riss – und mussten feststellen, dass genau hier das Wasser hinunter plätschert, welches vom tauenden Schneerest vom Gipfeldach herrührte … Der Fels war nass und die Moos-Flechten glitschig; zu riskant.
 
Also "aussen" rum – wobei man sich sofort in sehr exponiertem Gelände befand. Meinem Junior, der sich (berechtigterweise) Gedanken über den Abstieg machte und sich nicht sicher dabei fühlte, beschied ich, dass er beim sicheren Stand bleiben solle. Ich hangelte mich mittels guten Felsgriffen (zumindest einseitig ...) auf den Platten hoch und erreichte so das Gipfeldach, ein riesiges Schuttfeld.
 
Von hier war’s dann ein Kinderspiel; in wenigen Minuten erreichte ich den Gipfelsteinmann des Piz Suvretta (3146m). Ein sehr schönes Panorama, insbesondere ins Piz Er-Gebiet, aber auch in Richtung Piz Surgonda, etc. Allerdings wollte ich den Junior nicht warten lassen und machte mich sogleich wieder auf den Rückweg (ich hatte nicht mal nachgeschaut, ob es überhaupt ein Gipfelbuch gab …).
 
Beim Abstieg sah ich dann ein Steinmann auf der anderen Seite; aha – da wäre also doch die Aufstiegs- bzw. Abstiegsrinne … Ich rief deshalb dem Junior zu, dass ich auf der andern Seite absteigen werde. War zwar auch ziemlich mühsam mit viel losem Material, aber zumindest gut gestuft. Teilweise war rückwärts absteigen hilfreich. Hier sah ich dann auch an 2 Stellen ziemlich alte Schlingen, müsste also tatsächlich der „Normalweg“ sein …
 
Nach wenigen Minuten trafen wir uns weiter unten wieder – alles gut gegangen … so ganz wohl war’s mir bei der Sache nicht … Auch wenn sich der Junior geärgert hatte, dass nur wenige Meter fehlten – es war definitiv der richtige Entscheid.
 
Bei der Fcla Suvretta legten wir nochmals eine Pause ein, dann stiegen wir wieder zum Pass Suvretta ab. Hier befindet man sich sofort wieder in der grossen Masse, v.a. Biker sind hier viele unterwegs. Wir überlegten, was der gescheiteste Rückweg wäre. Ursprünglich wollten wir das Val Bever absteigen, dafür war’s jedoch schon etwas spät (die Züge ab Spinas fahren doch etwas unregelmässig).
 
Wir entschieden uns für die Variante Corviglia oder Marguns, je nach Zeitmarge. Also stiegen wir (landschaftlich wenig reizvoll) zur Fcla. Schlattein (2873m) auf. Ab hier gings dann nur noch runter – auf breiter Strasse (bzw. Skipisten) bis zum Lej Alv. Hier entschieden wir uns für dann für den Abstieg nach Marguns (2276m).

Von Marguns fuhren wir dann mit der Gondelbahn nach Celerina hinunter, wo wir wenige Minuten später einen Bus zu unserem Feriendomizil erwischten.
 
Fazit:
Wieder etwas dazugelernt in Sachen Routenfindung … Viel Rummel auf und um den Piz Nair, ab Pass Suvretta Richtung Fuorcla Suvretta ist Einsamkeit garantiert

Tour mit Andri

Tourengänger: Linard03


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